Ob es jemals realisiert wird, steht noch nicht fest. Aber es wäre eine Schande, das Fahrzeug nach der Präsentation im Museum dort zu belassen und davon nicht wenigstens eine Kleinserie aufzulegen: Mit der spektakulären Konzeptstudie „Mission X“ hat Porsche am 75. Jahrestag der Unternehmensgründung Motorsportfans in aller Welt hochgradig elektrisiert. Und das obendrein zwei Tage vor dem Start des berühmten Langstreckenrennens 24 Stunden von Le Mans, bei dem das Werksteam Porsche Penske Motorsport mit drei Hybrid-Prototypen vom Typ Porsche 963 gegen andere Teilzeitstromer von Toyota, Ferrari, Peugeot und Cadillac antritt. Um zu siegen, na klar.

Träume wagen
Porsche-Chef Oliver Blume und Chefdesigner Michael Mauer (v.l.) wollen mit dem Mission X ein neues Hypercar auflegen, das erste von Porsche mit einem Elektroauto. Fotos: Porsche
Träume wagen
Porsche-Chef Oliver Blume und Chefdesigner Michael Mauer (v.l.) wollen mit dem Mission X ein neues Hypercar auflegen, das erste von Porsche mit einem Elektroauto. Fotos: Porsche

Bei der „Mission X“ geht es zwar nicht um Siege, aber um Bestzeiten: Die Vision von Porsche-Chef Oliver Blume und Chefdesigner Michael Mauer ist es, einen Supersportwagen auf die Räder zu stellen, das alle Rundenrekorde von straßenzugelassenen Autos auf der Nordschleife des Nürburgrings – wie etwa den jüngsten von Tesla (7:25.231 Minuten) – in den Schatten stellt. Einen neuen Rekord soll das elektrische Hypercar aber nicht nur auf der Piste, sondern auch am High Power Charger aufstellen: Gleichstrom soll er hier wenigstens doppelt so schnell aufnehmen wie der aktuell beste Porsche-Stromer, der Taycan Turbo S.

Mission X kriegt 900-Volt-Architektur

Unter idealen Bedingungen ist bei dem Spitzenmodell der Taycan-Baureihe dank 800-Volt-Architektur und einer maximalen Ladeleistung von 270 kW der Akku in gut 22 Minuten von fünf auf 80 Prozent gefüllt. Um die Ladepause auf elf Minuten zu verkürzen, soll der Mission X als erstes Elektroauto überhaupt eine 900-Volt-Architektur erhalten.

Rennwagen-DNA 
Stilelemente wie die Form der Scheinwerfer und die Glaskuppel über den Sitzen sind Zitate aus der langen Motorsport-Geschichte von Porsche. Vorbilder waren der Porsche 908 und der legendäre Porsche 917 aus den 1970er Jahren.
Rennwagen-DNA
Stilelemente wie die Form der Scheinwerfer und die Glaskuppel über den Sitzen sind Zitate aus der langen Motorsport-Geschichte von Porsche. Vorbilder waren der Porsche 908 und der legendäre Porsche 917 aus den 1970er Jahren.

Auch sonst haben sich die Porsche-Designer und -Ingenieure – einiges einfallen lassen, um für Furore zu sorgen und eine zahlungskräftige Klientel auf ein neues Sammlerobjekt aufmerksam zu machen. So wie seinerzeit mit dem Porsche 959, dem Porsche Carrera GT oder dem Porsche 918 Spyder. Wie schon diese Fahrzeuge soll auch der Mission X Für höchste Performance und modernen Luxus stehen – diesmal allerdings für einen komplett emissionsfreien.

Leistungsgewicht von 1 Kilogramm pro PS

Der gut 4,50 Meter lange und nicht einmal 1,20 Meter hohe Zweisitzer verfügt über Le-Mans-Flügeltüren und eine Leichtbau-Glaskuppel über den Sitzen, auf denen sich Fahrer und Beifahrer mit Sechspunkt-Gurten fixieren – klar bei den atemberaubenden Beschleunigungskräften, die da zu erwarten sind. Angepeilt wird ein Leistungsgewicht von ungefähr einem Kilogramm pro PS (der Porsche 918 Spyder kam auf ein Leistungsgewicht von 1,8 kg pro PS) und ein Abtriebswert deutlich über dem Niveau des aktuellen Porsche 911 GT3 RS. Weitere technische Daten über die ultraleichte Elektroflunder rückt Porsche noch nicht heraus, weder zur Höchstgeschwindigkeit, noch zur Speicherkapazität der ölgekühlten Akkus hinter den Sitzen oder der Reichweite des Hypercars. Von einem möglichen Kaufpreis ganz zu schweigen.

Noch ist der „Mission X“ schließlich nur ein Traum, kein Traumwagen. Wie sagte Porsche-chef Oliver Blume bei der Präsentation des Wagens in Stuttgart: „Träume wagen und Traumwagen gehören bei uns zusammen. Nur weil Porsche sich immer wieder verändert hat, ist Porsche stets Porsche geblieben.“

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5 Kommentare

  1. Ole Kannmich

    WOW, was für ein Auto!
    Aber was ich nie verstehe, warum man nach dem Kauf eines solchen Autos über „hohe“ Strompreise heult.
    Die Stammtische in den Edelbars sind auch nicht mehr was sie mal waren.
    🙂

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    • Cyber Slim

      Schon mal mit einem Edelstromer so richtig auf die Tube gedrückt. Der pustet die kWh durch wie nichts anderes, da wird es eben teuer was wiederum auch bie Edelbarbesucher auf die Psyche drückt… 🙂

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  2. Hartmut Peters

    Das ist ja alles toll von Porsche, aber wenn man die Strompreise nicht senkt werde ich nach jetzt fast 2 Jahren Taycan CT fahren wieder auf Verbrenner umsteigen. Ist ja schon Apzoke auf ganz hohem Niveau. Die Betreiber bekommen aus der THG Quote noch mal bis zu 35 Cent pro KWh vergütet. Wenn Ionity 79 Cent liegt und dann noch 35 Cent THG ergibt das ja schon 1,14€. Obwohl der Hausstrom für 26,5 € pro KWh zu bekommen ist.

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  3. Peter Jerg

    „Unter idealen Bedingungen ist bei dem Spitzenmodell der Taycan-Baureihe dank 800-Volt-Architektur und einer maximalen Ladeleistung von 270 kW der Akku in gut 22 Sekunden von fünf auf 80 Prozent gefüllt. Um die Ladepause auf elf Minuten zu verkürzen, soll der Mission X als erstes Elektroauto überhaupt eine 900-Volt-Architektur erhalten.“

    22 Sekunden? Sicher? 😉

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    • Franz W. Rother

      Natürlich Minuten. Sorry, Fehler wird korrigiert.

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