Bis zur ersten Ausfahrt mit dem neuen R5 der Generation E werden wir uns noch ein wenig gedulden müssen: Die ersten Exemplare des kleinen Stromers im Retro-Stil kommen erst im Januar nächsten Jahres auf die Straße, eine größere Stückzahl erst ab März. Immerhin nehmen Renault-Händler ab Monatsende nun auch offizell Bestellungen für den Zoe-Nachfolger auf. Vor allem wissen wir jetzt, was das Elektroauto kosten wird: 32.900 Euro mit dem großen, 52 Kilowattstunden (kWh) fassenden Stromspeicher in der mittleren Version Techno. Voraussichtlich im März folgt dann das 25.900 Euro teure Basismodell „Urban Range“ mit einer 40 kWh fassenden Batterie für Reichweiten um die 300 Kilometer.

In jedem Fall ist der R5 E-Tech Electric – so die vollständige Modellbezeichnung – deutlich günstiger als der Zoe, dessen Produktion im nordfranzösischen Flins im März endete. Der kleine Fünftürer wurde hierzulande zuletzt nur noch mit 52 kWh-Akku angeboten, als 110 kW starker „Evolution“ für 38.950 Euro und als 135 kW starker „Iconic“ für 41.290 Euro. Ein CCS-Anschluss zur Nutzung von Schnellladesäulen bis zu einer maximalen Ladeleistung von 50 kW kam da noch obendrauf – für 990 Euro.

Klassiker gestern und morgen 
Der Renault 5 war in den 1980er Jahren ein Kultauto. Der elektrisch angetriebene Nachfolger soll es werden. Fotos: Renault
Klassiker gestern und morgen
Der Renault 5 war in den 1980er Jahren ein Kultauto. Der elektrisch angetriebene Nachfolger soll es werden. Fotos: Renault

Der Schnellladeanschluss ist beim Nachfolger nun serienmäßig. Und der R5 Electric kann darüber Gleichstrom sogar mit bis zu 100 kW aufnehmen – das ist mal echter Fortschritt. Die maximale Ladeleistung am Wechselstrom-Lader sinkt zwar von 22 auf 11 kW, dafür verfügt das Ladegerät nun über eine V2L-Funktion: Der im Akku gespeicherte Strom kann genutzt werden, um ein angeschlossenes Elektrogerät oder auch einen E-Scooter mit 3,7 kW zu laden. Später sollen die nach Deutschland ausgelieferten Fahrzeuge über eine entsprechende Wallbox auch Strom ins Hausnetz sowie ins öffentliche Netzwerk möglich sein – Vehicle-to-Grid (V2G) und Vehicle-to-Home (V2H) beherrschen in der ersten Phase nur Fahrzeuge für Frankreich und Spanien.

30 Prozent günstigere Produktion

Unter dem Strich ist der R5 also deutlich preisgünstiger als das Vorgängermodell, von dem seit 2013 in zwei Phasen fast 400.000 Exemplare verkauft wurden. Möglich machen die Preissenkung die neue Plattform AmpR Small und die damit verbundenen Produktivitätsfortschritte im Werk Flins. Auch die neuen, von Renault selbst entwickelten ePT 100 genannten Motoren an der Vorderachse können deutlich preiswerter herstellt werden. In Summe sollen sich die Produktionskosten um 30 Prozent gegenüber der Zoe verringert haben.

Le savoir-vivre 
Gegen Aufpreis ist der Renault 5 Electric auch mit einem kleinen Weidenkorb erhältlich, der den krümelfreien Transport einer Baguette-Stange ermöglicht. Nicht nur das Bäckerhandwerk dürfte sich darüber freuen.
Le savoir-vivre 
Gegen Aufpreis ist der Renault 5 Electric auch mit einem kleinen Weidenkorb erhältlich, der den krümelfreien Transport einer Baguette-Stange ermöglicht. Nicht nur das Bäckerhandwerk dürfte sich darüber freuen.

Was nicht unbedingt heißt, dass Renault an dem neuen Stromer weniger Geld verdienen wird als am Vorgänger. Im Gegenteil: Es wird für die Käufer zahlreiche Möglichkeiten, den R5 Electric aufzuwerten und zu individualisieren. Geplant sind insgesamt fünf Ausstattungslinien, eine Reihe aufpreispflichtiger Lackierungen und anderer Extras – wie etwa ein Weidenkorb für den krümelfreien Transport von Baguettes. Das dürfte den Erfolg des Modells aber eher beflügeln als beeinträchtigen.

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