Stand heute kommt der neue Renault Mégane E-Tech erst im März kommenden Jahres auf den Markt. Wer mag, kann sich aber schon jetzt für ein Exklusivprogramm anmelden, um als einer der Ersten das neue Elektroauto geliefert zu bekommen. Auch den Fahrzeugkonfigurator im Internet hat Renault kürzlich bereits freigeschaltet – und sich dabei den ersten Ärger mit potenziellen Käufern eingehandelt. Denn die Antriebs- und Ladekonstellationen, die dort angeboten wurden, sorgten in einschlägigen Elektroauto-Foren für großes Unverständnis. So sehr, dass Renault nun noch vor der Markteinführung nachbessert.
Urspünglich hatten die Marketingstrategen von Renault vorgesehen, den Mégane E-Tech in drei Ausstattungsvarianten („Equilibre“, „Techno“ und „Iconic“) anzubieten und diese mit vier Antriebspaketen zu verbinden – bestehend aus zwei Motoren von 96 kW (130 PS) und 120 kW (220 PS) Leistung sowie zwei Akkus mit 40 und 60 Kilowattstunden (kWh) zu koppeln. So weit, so gut, so nachvollziehbar.
„Sabotage an der Elektromobilität“
Doch um – so steht zu vermuten – Kaufinteressenten möglichst zur teuersten Variante zu locken, setzte Renault noch eine Komplikation oben drauf: Nur die „Optimum Charge“ genannte Top-Version gab es mit der maximalen Ladeleistung von 130 kW am Gleichstromlader und bis zu 22 kW an der Wechselstrom-Station. Den beiden Basismodellen Mégane E-Tech 40 sollte die Möglichkeit zum Schnellladen komplett genommen werden: Angedacht war hier nur ein Onboard-Charger mit 7 kW in der Version „Standard Charge“ und 22 kW AC in der Ausführung „Boost Charge“.
Als „Super Charge“ sollte der Mégane E-Tech 60 – mit dem großen Akku – zwar mit 130 kW am Schnelllader Strom ziehen, an der Wallbox hingegen nur mit 7 kW Strom nuckeln können. Selbst eine kostenpflichtige Auf- oder Nachrüstung war weder bei dem Modell noch bei den Basisversionen vorgesehen. Wer denkt sich so etwas nur aus, fragten sich viele. in einer Fachzeitschrift war sogar von „Sabotage an der Elektromobilität“ die Rede.
Preise werden weiterhin nicht genannt
Bei Renault scheinen die Proteste aus der Fangemeinde angekommen zu sein. Sie haben zwar nicht zu einer „Renaulution“ geführt, aber immerhin zu einer Änderung im Internet-Konfigurator. Dort ist nun auch die Möglichkeit gegeben, den schwächeren Antrieb mit dem kleineren Akku samt einer Schnelllademöglichkeit zu ordern. Geladen kann der Wechselstrom allerdings in Kombination mit dem kleinen Akku dann nur mit einer Ladeleistung von maximal 85 kW. Offen ist allerdings noch, wie sich der DC-Anschluss auf den Fahrzeugpreis auswirken wird. Immerhin ist der Startpreis für den Mégane E-Tech inzwischen kommuniziert: Der Spaß wird bei 35.200 Euro beginnen. Kostenlos dürfte die höhere Ladeleistung aber nicht zu haben sein: Renault lässt sich die Schnelllademöglichkeit per CCS derzeit bei der Zoe aktuell mit 1100 Euro bezahlen.