Der Toyota Mirai ist trotz seiner vielen technischen Qualitäten nicht gerade ein Verkaufsschlager: Seit der Markteinführung im Jahr 2014 wurden weltweit nur rund 28.000 Einheiten des Modells verkauft, davon weniger als 2.000 in Deutschland. Die Nachfrage nach der 66.000 Euro teuren Brennstoffzellen-Limousine ist gering, das Tankstellennetz in Europa mit derzeit weniger als 200 Wasserstofftankstellen weiterhin dünn – und grüner Wasserstoff bleibt rar und ist entsprechend teuer: Derzeit kostet das Kilogramm an den deutschen Tankstellen von H2Mobility zwischen 18,92 und 19,92 Euro. Im Mirai lassen sich damit etwa 100 Kilometer zurücklegen – besonders ökonomisch ist das nicht.

Dennoch hält Toyota an der Brennstoffzellen-Technologie fest. Und nicht nur das: Der Konzern präsentierte nun bereits die dritte Generation seines Brennstoffzellensystems – diesmal allerdings mit einem klaren Fokus auf Nutzfahrzeuge.

Langer Atem 
Auch in der Bauindustrie ist eine Dekarbonisierung vonnöten. Da Batterieantriebe die Fahrzeug viel zu schwer machen würde, gibt es eine wachsende Nachfrage nach effizienten Brennstoffzellenantrieben, die deutlich leichter sind als schwere Akkus. Foto: Toyota
Langer Atem
Auch in der Bauindustrie ist eine Dekarbonisierung vonnöten. Da Batterieantriebe die Fahrzeug viel zu schwer machen würde, gibt es eine wachsende Nachfrage nach effizienten Brennstoffzellenantrieben, die deutlich leichter sind als schwere Akkus. Foto: Toyota

Das neue System ist speziell für den Einsatz in schweren Nutzfahrzeugen wie Lkw und Baumaschinen konzipiert. Laut Toyota wurde die Haltbarkeit im Vergleich zur Vorgängergeneration verdoppelt und liegt nun auf dem Niveau konventioneller Dieselmotoren. Zudem verbessert sich die Kraftstoffeffizienz um das 1,2-Fache, was die Reichweite um etwa 20 Prozent erhöht. Gleichzeitig sollen die Produktionskosten durch optimierte Zellstrukturen und effizientere Herstellungsprozesse deutlich sinken, was den Systempreis deutlich erschwinglicher macht.

Markteinfuhr nach 2026 geplant

Toyota wird das neue Brennstoffzellensystem erstmals am 19. Februar auf der Wasserstoff- und Brennstoffzellenmesse H2 & FC EXPO in Tokio präsentieren. Die Markteinführung ist für 2026 in Japan, Europa, Nordamerika und China geplant. Neben Lkws und Baumaschinen soll das System auch in stationären Generatoren, Schienenfahrzeugen sowie Schiffen zum Einsatz kommen.

Zugute kommen könnte die neue Brennstoffzellen-Generation aber auch anderen Automobilherstellern: BMW plant, eine Variante seiner künftigen Neuen Klasse mit einem Brennstoffzellenantrieb von Toyota auf den Markt zu bringen. Und Toyota selbst arbeitet bereits an einem Nachfolger des Mirais – die Japaner haben einen langen Atem.

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