Wer es besonders edel möchte, der entscheidet sich für die Excellence-Version des neuen Volvo EX90, die zunächst jedoch allein in China verfügbar sein wird. Dann sorgt eine Einzelsitzanlage für besonders viel Komfort in der zweiten Reihe. Etwas überraschend: Eine Version mit langem Radstand bleibt zumindest zunächst selbst in China außen vor. 5,04 Meter Länge sind im Segment der luxuriösen SUV mittlerweile eher die untere Grenze und dabei hat der Schwede mit seinem Elektroantrieb doch nun erstmals die Chance, ernsthaft gegen prestigeträchtige Konkurrenten wie den neuen BMW iX7, den Mercedes EQS SUV, gegen einen NIO EL7 oder auch einen Cadillac Lyriq anzutreten

Doch nicht nur mit der chinesischen Einzelsitzanlage lässt es sich dank des 2,98 Meter langen Radstandes bequem reisen. Während die Konkurrenz jedoch auch die Sitze in der zweiten Reihe vielfältig elektrisch verstellen lässt, geht es mit manuellen Verstellungen und eine Kombination aus Sitzheizung und getrennter Klimaregelung in Europa bodenständiger zu.

Hier lässt es sich aushalten 
Den Volvo EX90 gibt es wahlweise als Fünf-, Sechs- oder Siebensitzer. Je geringer die Platzzahl, desto größer ist das Platzangebot und die Bequemlichkeit im Fond, Ledersitze allerdings sind partout nicht zu bekommen.
Hier lässt es sich aushalten
Den Volvo EX90 gibt es wahlweise als Fünf-, Sechs- oder Siebensitzer. Je geringer die Platzzahl, desto größer ist das Platzangebot und die Bequemlichkeit im Fond, Ledersitze allerdings sind partout nicht zu bekommen.

Ärgerlicher dürfte es für viele Kunden dagegen sein, dass der an sich sehr luxuriöse Volvo EX90 nicht mit einer edlen Lederausstattung zu bekommen ist. Der EX90-Insasse sitzt dagegen auf einer Wollmischung oder Vinyl, das aus geschreddertem Plastikmüll und Kork entstanden ist. In der Excellence-Version gibt es neben der Sitzheizung immerhin auch eine mehrstufige Massagefunktion, die über ein Touchpanel in der Mittelkonsole gesteuert werden. Von hier kann auch der China so wichtige Duftspender aktiviert werden. Zwischen den beiden Sitzen befindet sich ein Kühlfach für Getränke.

Wahlweise mit fünf, sechs oder sechs Sitzen

Im Europa-Modell hat der Kunde die Wahl zwischen fünf, sechs oder sieben Sitzplätzen. In allen Versionen präsentiert sich der große Volvo so edel und so bequem, wie man es erwartet. Empfehlenswert ist jedoch der Sechssitzer mit Einzelsitzen in der zweiten Reihe, denn drei Erwachsene dürften ohnehin nur selten in den Fond klettern wollen. Das Innenraumdesign ist zurückgenommen und so gibt es hinter dem Lenkrad eine schmale Instrumenteneinheit nebst Head-Up-Display, während die zentralen Bedienfunktionen über einen 14,5 Zoll großen Hochkant-Bildschirm gesteuert werden.

Konzentration aufs Wesentliche 
Volvo eifert bei der Gestaltung des Cockpits neuerdings Tesla nach. Wie schon im EX30 ist die Zahl der Schalter hier auf ein Minimum reduziert. Immerhin gibt es im EX 90 ein Head-up-Display und edle Oberlächen.
Konzentration aufs Wesentliche
Volvo eifert bei der Gestaltung des Cockpits neuerdings Tesla nach. Wie schon im EX30 ist die Zahl der Schalter hier auf ein Minimum reduziert. Immerhin gibt es im EX 90 ein Head-up-Display und edle Oberlächen.

Der Klang des Soundsystems tönt nicht allein aus den Boxen in Türen und Armaturenbrett oder Säulen, auch in den vier Kopfstützen sind Klangkörper eingelassen. Der EX90 ist wahlweise mit einem Standardfahrwerk oder einem aktiven Fahrwerk mit variabler Luftfederung ausgestattet, die sich Fahrprogrammen, Geschwindigkeit und Untergrund anpasst.

Volvo verspricht 600 Kilometer Reichweite

Einmal mehr steht der Antrieb bei Volvo mehr im Hintergrund als bei der Konkurrenz. So hat der Kunde je nach Version nicht nur die Wahl zwischen verschiedenen Motorvarianten. Die meisten Kunden in Europa dürften sich für den Einsteiger mit einer Spitzenleistung von 300 kW und 770 Nm maximales Drehmoment entscheiden. An beiden Achsen arbeiten hier permanent-erregte Synchronmaschinen, wobei an der Hinterachse ein Torque-Verctoring-Modul für besonders agile Kurvenfahrten sorgen soll.

Typisch Volvo 
Trotz der Umstellung auf den Elektroantrieb ist der Nachfolger des XC90 immer noch als Volvo zu erkennen. Nicht nur in USA - wo der Luxus-SUV gebaut wird - dürfte das gut ankommen
Typisch Volvo
Trotz der Umstellung auf den Elektroantrieb ist der Nachfolger des XC90 immer noch als Volvo zu erkennen. Nicht nur in USA – wo der Luxus-SUV gebaut wird – dürfte das gut ankommen

Die Topversion leistet als besonders leistungsstarker Allradler 380 kW bei einem maximalen Drehmoment von 910 Newtonmeter. Speziell mit Blick auf den chinesischen Markt gibt es den Volvo EX90 auch als Einsteiger mit einem 205 kW starken Elektromotor an der Hinterachse, der bereits bei 160 km/h abgeregelt wird. Dieser 2,6 Tonnen schwere SUV verfügt über einen 104-kWh-Akku, während die Allradler ihre Energie aus einer 111-kWh-Batterie schöpfen. Diese soll bei allen Versionen für rund 600 Kilometer reichen. Die Ladegeschwindigkeit? 235 kW beim Single-Motor-EX90 und 250 kW bei den stärkeren Allradversionen. 

180 km/h müssen reichen

Bei normaler Fahrt werden auch die knapp 2,8 Tonnen schweren Allradversionen des EX90 zumeist allein über die Vorderachse angetrieben. Nur bei Bedarf kommt der Elektromotor an der Hinterachse dazu, indem eine elektrische Kupplung geschlossen wird. Bei der Höchstgeschwindigkeit bleibt Volvo seiner Linie treu und regelt den Vortrieb bei 180 km/h sinnvollerweise ab. Die Zuglast der Allradler: 2.200 Kilogramm. Das Ladevolumen des Schweden liegt je nach Sitzkonfiguration zwischen 324 und 1.955 Litern, während in dem knapp 50 Liter großen Ladeabteil unter der Fronthaube auch mehr als die Ladekabel Platz finden.

Bleibt noch die Frage nach den Preisen. Die ist inzwischen beantwortet: Die heckgetriebene Basisversion „Core“ schlägt hierzulande mit 83.700 Euro zu Buche, die Version „Plus“ ist mit 90.500 Euro eingepreist. Und wer aus dem Vollen schöpfen will, sollte wenigstens 102.300 Euro auf dem Konto haben. Premium-Komfort will bezahlt sein.

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