Ein Camper auf Basis des vollelektrischen ID.Buzz ist möglich. Das haben bereits zahlreiche Ausrüster wie Alpincamper oder TC Conversion aus England bewiesen. Sie bieten Ausbausätze an, die aus der hinteren Sitzbank ein Doppelbett machen und im Fahrgastraum eine kleine Küchenzeile samt Induktionskochfeld und Mini-Waschbecken unterbringen. Ein kleines Hubdach erlaubt es sogar, im Innenraum des Transporters stellenweise aufrecht zu stehen.
Aber ein richtiger ausgewachsener Camper wie der aktuelle „California Ocean“ auf Basis des VW Bulli 6.1? Eine solche Version des VW ID.Buzz wird es erst einmal nicht geben, erfuhr EDISON aus Hannover. Jedenfalls nicht so bald und nicht von VW Nutzfahrzeuge. Der Grund: Als Campingmobil würde der Stromer zu schwer, als dass er von Menschen mit einem europäischen Führerschein der Klasse B noch bewegt werden dürfte. Mit einer identischen Ausstattung wie der aktuelle VW California (Leergewicht je nach Antrieb und Ausstattung zwischen 2,3 und 2,6 Tonnen) würde der vollelektrische Camper wenigstens drei Tonnen wiegen – das Gepäck müsste wohl zu Hause bleiben.
Die nahe Zukunft des VW California 6.1 heißt deshalb nicht ID.Buzz, sondern Multivan. Auf dem Düsseldorfer Caravan Salon (25. August bis 3. September) präsentieren die Hannoveraner den „California Concept“. Basis des Prototypen ist der VW Multivan mit langem Radstand und einem wiederaufladbaren Hybridantrieb. Die Serienversion soll schon im kommenden Sommer bei VW Nutzfahrzeuge in Niedersachsen vom Band laufen.
California künftig nur noch als Plug-in Hybrid
„Er ist zum einen leistungsstark, sparsam und steht mit seiner rein elektrischen Reichweite für eine zukunftsorientierte und verantwortungsbewusste Mobilität, zum anderen bietet seine Langstreckentauglichkeit Sicherheit abseits der zentralen Routen“, wirbt VW Nutzfahrzeuge für sein neues California-„Concept“. Wie weit der der Multivan samt Ausbau als Plug-in Hybrid mit einer Akkuladung stromern kann, mag das Unternehmen noch nicht verraten. Im 160 kW (218 PS) starken Multivan eHybrid (Leergewicht: 2195 kg, maximales Gesamtgewicht: 2750 kg) ist die Batterie mit einer aktuellen Speicherkapazität von 10,4 kWh lediglich für eine elektrische Fahrstrecke von 49 Kilometern gut.
Bei der Camperversion dürften es wegen der Camper-Ausrüstung deutlich weniger sein. Allein das große Aufstelldach, unter dem sich die zweite Liegefläche für die Reisenden befindet, hat ein Gewicht von 100 Kilogramm. Hinzu kommen Küchenzeile und Einbauschränke. Möglicherweise auch eine zweite Schiebetür. „Niemand hat behauptet, dass ein California nur eine Schiebetür haben dürfte“, heißt es geheimnisvoll in der Pressemitteilung zum Konzeptauto. Eine Designskizze zeigt den California jedenfalls schon einmal mit Markisen über zwei Schiebetüren.
ID. California braucht noch Zeit
Wie man in Hannover versichert, sei ein Camper auf Basis des ID.Buzz mit verlängertem Radstand nicht für alle Zeit ausgeschlossen. Es werde weiterhin intensiv an einer solchen Variante gearbeitet, die VW bereits im Dezember 2021 angekündigt hatte. Aber ein Verkaufsstart noch in diesem Jahrzehnt – zwischenzeitlich war auf einen Verkaufsstart 2025 spekuliert worden – sei eine große Herausforderung. Dafür bräuchte es eine neue Speichertechnologie, die deutliche Vorteile bei Gewicht, Leistungsdichte und Reichweite bringe, aber auch preisgünstiger sei. Soll heißen: Der Verkaufsstart wird sich um einige Jahre verspäten – aber das Projekt wird von Vw Nutzfahrzeuge nicht aufgegeben.
Mir scheint, dass VW vorzeitig die Flügel gestrichen hat im Kampf gegen den schon bald lieferbaren Tesla Cybertruck, der sich besser als Wohnmobil umrüsten lässt. Ob VW die Kurve kriegt mit den neuen Produktionsmethoden (Druckgusspressen) scheint höchst fraglich, zumal auch die Software und Batterieproduktion nicht mithalten kann mit Tesla… da helfen auch gute Spaltmasse nicht weiter… vom Gewicht des ID-Buzz und der zu kleinen Batterie gar nicht zu sprechen… VW geht den Bach runter und das sage ich als T5 California Besitzer.
Na ja, sie haben den Zeitplan revidiert, der vielleicht etwas zu ehrgeizig war. Und die Gewichtslimits für den europäischen Führerschein B sind vielleicht auch etwas rigide. Ich bin gespannt, ob der Cybertruck, so er denn in Europa zulassungsfähig ist, mit dem Pkw-Führerschein bewegt werden darf.
„Tesla Cybertruck, der sich besser als Wohnmobil umrüsten lässt“ Das ist lächerlich. Cybertruck ist überhaupt nicht in derselben Klasse. Ich weiß nicht einmal, wie ich so eine Monstrosität nennen soll, aber ein Wohnmobil wird es nie sein.
Ob wir den Cybertruck jemals in Europa sehen werden, darf bezweifelt werden. Wie ich höre, erfüllt er in punkto Fußgängerschutz nicht die Zulassungsbedingungen.