Die Preise für die Installation von Heimladestationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz – der sogenannten DACH-Region – fallen höchst unterschiedlich aus. Das ergab eine groß angelegte Befragung von EUPD Research unter 500 Installateuren, davon 350 aus Deutschland. Die Durchschnittskosten bei der Montage einer 11-kW-Wallbox liegen demnach bei 1.622 Euro. Einige Installateure gaben aber an, dass man bei ihnen im Durchschnitt nur etwa 500 Euro bezahlen müsse. Hauptgrund dafür seien die großen Unterschiede, die mittlerweile zwischen modernen Wallboxen bestehen – ausstattungstechnisch wie leistungsmäßig. Und entsprechend preislich.
Signifikante Unterschiede zwischen Wallboxen
Eine einfache, „dumme“ Wallbox ohne zusätzliche Fähigkeiten wie solares Laden oder ein Energiemanagement ist inzwischen durchaus schon für unter 500 Euro zu bekommen. Auf der anderen Seite können die Kosten aber auch auf bis zu 4.000 Euro ansteigen, wenn der Hausbesitzer sich für ein sehr fortgeschrittenes, smartes und eichrechtskonformes und vielleicht sogar bidirektional ladendes Modell entscheidet.
„Wir haben diesen Trend bereits im vergangenen Jahr beobachtet“, kommentierte EUPD Research-Analyst Finn Bee die Entwicklung. Seine Erklärung: „Die Landschaft der Ladestationen wird einfach vielfältiger. Es gibt einen Markt für die einfache Ladestation, die den Strom ins Auto bringt, und einen Markt für intelligente Ladestationen mit immer mehr Funktionen, wie solares Laden, Integration dynamischer Stromtarife oder sogar bidirektionales Laden.“
Der Großteil der Kosten auf Endkundenseite, etwa rund 43 Prozent, sei auf die Hardware, also die Wallbox, zurückzuführen. Zweitgrößter Kostenfaktor sei die Installation vor Ort. Hinzu kommen die Kosten für das Grundmaterial (Kabel, Montagematerial) sowie in einigen Fällen die anfallenden Verwaltungskosten – Wallboxen mit einer Ladeleistung von mehr als 11 kW sind anmeldepflichtig.
Kombination mit Solaranlage sehr gefragt
Ein genauerer Blick auf die Installationen zeigt, warum insbesondere PV-Installateure derzeit viele private Ladestationen für Elektroautos installieren: Bei durchschnittlich 77 Prozent der Wallbox-Installationen mussten die befragten Installateure eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Garage oder des zugehörigen Hauses berücksichtigen. Oft wurde wurde entweder eine PV-Anlage gleich mit installiert oder es war bereits schon eine Anlage installiert, in die nun auch eine Wallbox für das kostengünstige Laden eines E-Autos mit Solarstrom integriert werden sollte.
Auch wenn es nicht zwingend notwendig ist, selbst eine PV-Anlage zu installieren, um eine Ladestation in das Gesamtsystem zu integrieren, bietet es durchaus Vorteile, wenn die komplette Installation aus einer Hand kommt. Auch die Landschaft der Hersteller von Ladestationen verändert sich gerade: Immer mehr Anbieter aus dem Photovoltaikbereich, insbesondere Anbieter von Wechselrichtern und Energiespeichern, bieten inzwischen eigene Ladestationen an, die leicht in ihr Gesamtsystem integriert werden können und die das Solarladen von Elektroautos ermöglichen.