Zwei Geräte fielen bei der Sicherheitsüberprüfung durch, weil der integrierte DC-Fehlerstromschutz bei verschiedenen Stromstärken nicht oder zu spät auslöste. Aber ansonsten gab es bei dem großen Wallbox-Test des ADAC keine bösen Überraschungen: Zehn von zwölf untersuchten Ladeboxen schnitten mit dem Gesamtergebnis „gut“ ab. Was die Ladefunktion angeht, ist auf die meisten Boxen Verlass. Bei mehr als 400 Testladungen im ADAC-Testcenter in Landsberg gab es nur zwei Abbrüche. Als Testfahrzeuge dienten ein Opel Ampera-e, eine Renault Zoe, ein Tesla Model Y sowie der e-up und der ID.4 von Volkswagen.

Sicherheit und Zuverlässigkeit zählen

Beurteilt wurden beim Test die Kriterien Sicherheit, Funktion und Zuverlässigkeit, Ausstattung, der Lieferumfang bzw. die Montage- sowie Nutzerfreundlichkeit. Auch die Funktionalität der zugehörigen Lade-App wurde überprüft – sofern es eine solche gab.

Ein Dutzend Wallboxen im Test
Der ADAC legte beim Test vor allem auf die Sicherheit und die Funktionalität der Ladeeinrichtungen großen Wert. Grafik: ADAC

Als Sieger ging aus dem ADAC-Test die Wallbox „HOMEfix“ 11kw von go-eCharger hervor: Sie bot nicht nur das beste Gesamtpaket, sondern war mit 675 Euro obendrein die günstigste Box im Test. Was nicht ganz unwichtig ist, da das Förderprogramm der Bundesregierung für private Wallboxen inzwischen ausgelaufen ist. Auf dem zweiten Platz landete die „Commander 2“ von Wallbox Chargers. Auch sie schlug sich in allen Disziplinen gut, ist mit einem Listenpreis von 1299 Euro allerdings fast doppelt so teuer. Was allerdings auch an der Ausstattung liegt: Als einziges Modell im Test war die „Commander 2“ mit einem sieben Zoll großen Touchscreen ausgestattet.

Zwei Wallboxen zeigten Sicherheits-Mängel

Und die zugehörige App von Wallbox ist nicht nur leicht zu bedienen, sondern liefert auch eine Menge wertvoller Daten. Was die Tester überraschte: Nur fünf der zwölf Testkandidaten verfügen überhaupt über eine moderne App-Steuerung, über die sich die Wallboxen komfortabel einstellen und Ladestatistiken auslesen lassen. Die übrigen Wallboxen verzichteten darauf – und wurden deshalb von den Testern mit Punkabzug abgestraft.

Das galt insbesondere für die Wallbox Eve Single S-line des niederländischen Herstellers Alven (799 Euro) sowie das knapp 1000 Euro teure Modell GLB 353419P von PC Electric aus Österreich: Hier versagte bei den beiden Testverlierern mehrmals die Schutzeinrichtung, die mögliche Personenschäden durch Stromfluss verhindern sollen. Diese integrierte Fehlergleichstrom-Überwachungseinrichtung löste bei der Wallbox von PC Electric bei zwei von drei Messreihen gar nicht oder zu spät aus, bei der Alfen-Box bei einer Messreihe verspätet. Damit konnten beide Produkte die Sicherheitsanforderungen der DIN-Norm nicht erfüllen – ADAC Gesamturteil: „mangelhaft“.

Interessant auch: Beim Stromverbrauch im Standby-Betrieb ohne Ladevorgang zeigten sich im Test große Unterschiede. Bei der Box von Alfen lag der Standby-Verbrauch bei hohen sieben Watt, während die Wallbox „Home Essential Plus“ des deutschen Herstellers LRT Emobility mit weniger als einem Watt Strom auskam.

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