Ausparken per App

Fahren lässt sich dieser brandneue Kompakte durchaus sportlich, das haben wir im Frühjahr bei einer ersten Testfahrt rund um Amsterdam schon festgestellt. 6,6 Sekunden braucht das 85er Topmodell für den Sprint auf Tempo 100. Zudem ist er komfortabel gefedert, mit perfekt ausgewogener Geschmeidigkeit, loben auch die Techniker aus dem Skoda-Hauptquartier in Mlada Boleslav. In schnellen Kurven bleibt der Elroq brav auf der Ideallinie – und im hektischen Bedarfsfall zackig wie ein gedopter Feldhase auf der Flucht.

Fernsteuerung
Per Smartphone-App lässt sich dieser Skoda sogar von draußen in eine Parklücke bugsieren. Oder in die heimische Garage. Bis zu fünf kitzlige Einparksituationen kann sich der Tscheche merken und dann freundlicherweise allein übernehmen.
Fernsteuerung
Per Smartphone-App lässt sich dieser Skoda sogar von draußen in eine Parklücke bugsieren. Oder in die heimische Garage. Bis zu fünf kitzlige Einparksituationen kann sich der Tscheche merken und dann freundlicherweise allein übernehmen.

Wobei vermutlich kein Mensch mit diesem Skoda auf der Rennstrecke herumturnen würde. Aber ganz nebenbei: Mit einem Wendekreis von nur 9,30 Metern dürfte selbst die ungeliebte Rangiererei in der City flott von der Hand gehen. Per Smartphone-App lässt sich dieser Skoda (vorausgesetzt, das 6030 Euro teure Ausstattungspaket „Maxx“ wurde angekreuzt) sogar von draußen in eine Parklücke bugsieren. Oder in die heimische Garage, falls es mit dem Aussteigen mal altersbedingt etwas schwieriger werden sollte. Bis zu fünf kitzlige Einparksituationen kann sich der Tscheche merken und dann freundlicherweise allein übernehmen.

„Laura“ und das Schneeflocken-Wunder

Bei den Assistenzsystemen ist wirklich alles Wichtige an Bord, vom Travel Assist mit Spurhalter, Abstandstempomat oder Ausstiegswarner bis zur City-Notbremsfunktion. Und mit der erwähnten App kann der Elroq nicht nur diverse Fahrzeugfunktionen (Türen auf, Türen zu) starten, sondern auch sämtliche Ladevorgänge planen, programmieren und steuern. Bliebe noch zu erwähnen, dass seine digitale Sprachassistentin „Laura“ dank der Integration von ChatGPT auch KI-mäßig allgemeine Wissensfragen beantworten kann. Mit Auskünften über die Geschichte des römischen Reiches oder das kleine, nahezu unerklärliche Wunder einer Schneeflocke.

Swipen, slidern und drücken 
Bis zu fünf Shortcuts können für häufig genutzte Funktionen belegt werden, dazu drei für Apps. Eine Leiste mit Drucktasten unter dem Touchscreen erlaubt den direkten Zugriff auf Assistenzsysteme, Fahrmodi, Parkfunktionen und Klimatisierung.
Swipen, slidern und drücken
Bis zu fünf Shortcuts können für häufig genutzte Funktionen belegt werden, dazu drei für Apps. Eine Leiste mit Drucktasten unter dem Touchscreen erlaubt den direkten Zugriff auf Assistenzsysteme, Fahrmodi, Parkfunktionen und Klimatisierung.

Entschuldigung, wir schweifen ab. Was der ganze Spaß denn nun kosten soll, haben Sie offenbar gerade gefragt. Naja, grundsätzlich gibt es hier eine gewisse Annäherung an das Budget eines Durchschnittverdieners, obwohl Skoda schon längst nicht mehr zu den Preisbrechern zählt. Aber der jetzt genannte Einstiegspreis von 33.900 Euro für den Elroq 50 „Tour“ (ohne mögliche staatliche Förderungen) ist verdammt attraktiv. Da ist das Verbrenner-Pendant Karoq mit nur 110 kW und 33.140 Euro also nicht dramatisch günstiger. Der 60er lässt sich übrigens erst zum Jahresende ordern, und fürs 85er Topmodell sind mindestens 43.900 Euro fällig. Und auch da muss für eine Wärmepumpe 1080 Euro extra bezahlt werden.

„First Edition“ für 54.610 Euro

Der Elroq Sportline mit viel schwarzem Schmuck, standesgemäßer Tieferlegung (15 Millimeter vorn, 10 Millimeter hinten) und den 20 Zoll großen Leichtmetallrädern kostet noch ein paar Euro extra. Und für die zweifarbige „First Edition“, die uns Skoda mit dem 210kW-Antrieb, mit Matrix-Scheinwerfern, Head-up-Display und verschiedenen anderen Extras der Design Selection Lodge gewissermaßen zum Anfüttern offeriert, steht mit strammen 54.610 Euro in der Preisliste. Vollausgestattet werden es dann sogar 57.540 Euro. Sämtliche Preise und Details nennt bereits der Konfigurator auf Skodas Website.

"First Edition"
Das vollausgestattete Sondermodell des Skoda Elroq steht mit strammen 54.610 Euro in der Preisliste. Es verfügt über einen 210 kW starken Heckantrieb, über Matrix-Scheinwerfern, ein Head-up-Display und verschiedene andere Extras.
„First Edition“
Das vollausgestattete Sondermodell des Skoda Elroq steht mit strammen 54.610 Euro in der Preisliste. Es verfügt über einen 210 kW starken Heckantrieb, über Matrix-Scheinwerfern, ein Head-up-Display und verschiedene andere Extras.

Ambitioniert sind auch die Absatzziele für Deutschland. Hinter vorgehaltener Hand wird bei Skoda von jährlich bis zu 30.000 Exemplaren geredet. Skoda-Chef Klaus Zellmer, der sich da auf keine Zahlen festlegen will, gegenüber EDISON: „Der Elroq wird den Enyaq in den Verkäufen deutlich übertreffen“. Klingt mutig, dürfte aber funktionieren, denn in der Summe seiner Eigenschaften, einer ausgewogenen Mischung aus Familienglück und Haudrauf, ist dieser Elroq ein verlockendes Angebot.

Johannes Neft, Skodas Vorstand für technische Entwicklung, ist deshalb ebenso optimistisch: „Der Elroq steht für herausragende Alltagstauglichkeit, er gibt unseren Kunden genau das, was sie von der Marke Skoda erwarten.“

Vier neue Elektroautos bis 2027

Und zum guten Schluss wollen Sie vermutlich noch wissen, wie es denn bei Skoda so in den nächsten Jahren weitergeht. Okay, das kann EDISON hier mal unauffällig verraten. Und um gleich beim Thema SUV zu bleiben: Oberhalb des Kodiaq startet Ende 2026 ein siebensitziges Topmodell, das uns die Big-Mac-Konzeptstudie 7S bereits wärmstens empfohlen hat. Es ist gut fünf Meter lang und offeriert Platz ohne Ende, und soll preislich deutlich unterhalb der gängigen Premium-Rivalen angesiedelt sein. „Wir werden mit diesem Auto ein interessantes Angebot für Familien machen,“ verspricht Neft.

Und wem hier selbst der Elroq zu groß und zu teuer ist: Unterhalb dieses Kompakten erscheint Anfang 2026 das kleine, rund 4,10 Meter lange Crossover-Modell Epic, das mit seinen technisch baugleichen Brüdern bei Seat im spanischen Pamplona gebaut werden und in der Einstiegsversion nicht einmal 25.000 Euro kosten soll. Elektrische Reichweite des Fronttrieblers: mindestens 400 Kilometer.

Skoda Epic 
Wem der Elroq zu groß und zu teuer ist: Unterhalb dieses Kompakten erscheint Anfang 2026 das kleine, rund 4,10 Meter lange Crossover-Modell Epic, das bei Seat gebaut werden und in der Einstiegsversion weniger als 25.000 Euro kosten soll.
Skoda Epic
Wem der Elroq zu groß und zu teuer ist: Unterhalb dieses Kompakten erscheint Anfang 2026 das kleine, rund 4,10 Meter lange Crossover-Modell Epic, das bei Seat gebaut werden und in der Einstiegsversion weniger als 25.000 Euro kosten soll.

Noch kleiner und günstiger wird dann ein künftiger, viertüriger Stadtmini im knappen Vier-Meter-Format des ehemaligen Skoda Citigo, der als Vollstromer sogar an der 20.000-Euro-Marke kratzen soll, aber erst 2027 starten dürfte. Wer den kostengünstig bauen wird, wird im VW-Konzern angeblich noch immer diskutiert. Auch Neft hält sich da bedeckt („Das ist noch nicht spruchreif“), doch wir vermuten, dass die Tschechen beste Chancen haben, hier den Zuschlag zu bekommen.

Großes Elektro-Kombi als Octavia-Alternative

Noch was Wichtiges für die klassischen Skoda-Kunden: Anfang 2027 kommt ein extrem geräumiger, vollelektrischer Kombi, der mit gut 4,60 Metern fast exakt das Format des Bestsellers Octavia Combi hat. Von diesem Stromer haben wir schon im letzten Jahr in Mlada Boleslav grob die äußere Form gesehen. Locker über 600 Liter Standard-Ladevolumen, Heckantrieb und wahlweise auch Allradantrieb. Klingt schon mal gut, und wir dürfen wohl davon ausgehen, dass die Tschechen auch dieses Auto reizvoll hinbekommen.

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3 Kommentare

  1. D. Oertel

    Interessanter Bericht, mir fehlen aber wieder wie immer Daten zum Kofferraum. Der Literinhalt ist zwar für Vergleiche gut, aber ich möchte auch wissen: Lässt sich die Rücklehne ganz flach legen und viel wichtiger: welche nutzbare Ladelänge ergibt sich.

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    • Franz W. Rother

      Soviel kann ich sagen: Ganz flachlegen lässt sich die Rückenlehne nicht, da sie auf der Sitzfläche aufliegt. Die Maße in Zentimeter liefert Skoda nicht. Und bei der Präsentation hatte der Kollegen leider keinen Zollstock dabei.

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  2. Joschi

    Warum solch einen Medienrummel,wenn der Wagen erst 2025 zu bekommen ist?
    2 Jahre warte ich schon,dass ich ihn einmal sehen,geschweige probefahren kann🤔

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