Skoda steigt schneller auf. Nicht erst 2026, sondern voraussichtlich schon Ende 2025 kann die unaufhaltsame VW-Tochter ihre „Vision 7S“-Studie realisieren. Ein siebensitziges, 5,02 Meter langes vollelektrisches SUV-Topmodell mit über 600 km Reichweite. Eine Klasse oberhalb des großen Kodiaq-Hochsitzers. Damit reizen die Tschechen den MEB-Baukasten von Volkswagen konzernexklusiv voll aus.

Name steht noch nicht fest

„Klar, um neue Käufergruppen zu erobern“, erklärt Thomas Kretschmer, Chef des deutschen Produktmarketings von Škoda. Grundregel des 7S, der noch einen richtigen Namen bekommt: minimalistisches Design, maximaler Platz. Wobei es dieses neue, kantige Gesicht, das sie bei Škoda cool „Tech-Deck-Face“ nennen, demnächst auch bei anderen Modellen der Marke gibt. Eckige Radausschnitte, bulliger Unterfahrschutz, markanter Grill.

Anna Maria Mühe im Skoda Vision 7S
Es bleibt eine Vision
Das Konzeptfahrzeug kam ohne eine B-Säule aus und verfügte über sich gegenläufig öffnende Türen. Schauspielerin und Markenbotschafterin Anna Maria Mühe gefiel das gut, den Produktionern im Werk allerdings weniger. Foto: Clemens Porikys

„Genau, unsere Kunden lieben robuste Fahrzeuge“, schmunzelt Kretschmer. Dazu passt der hippe Mattlack, der wirklich zum Einsatz kommt. Die Frontradare verstecken sich hinter schwarz durchgefärbtem Plexiglas, drinnen bringt Škoda auf der Mittelkonsole die praktischen Drehregler (zusätzlich per Touch umschaltbar). Dito den großen beweglichen Touchscreen.

Serienauto mit B-Säule und 200 kW Ladespeed

Eine richtige B-Säule und klassische Türen soll es aber geben: Die Studie Vision 7S kam ohne aus und verfügte über gegenläufig sich öffnende Portaltüren. Und sonst? Chrom und Tier-Leder sind erst einmal out, nachhaltige Bezüge aus recycelten Kunststoffe angesagt.

Auch ordentlich Ladespeed verspricht der Hersteller: Rund 200 kW sind am Gleichstrom-Lader möglich, damit die 89 kWh Strom fassende Batterie spätestens nach knapp 30 Minuten wieder geladen ist.

Kleiner Stromer Ende des Jahrzehnts

Der neue Elektro-Van soll die Modellpalette von Škoda nach oben erweitern. Was nicht heißt, dass die Tschechen ihr Stammklientel vergisst. Wie Einkaufsvorstand Karsten Schnake beim ersten Škoda-Talk in der Deutschland-Zentrale des Unternehmens verriet, stehe in der Produktplanung auch ein elektrischer Nachfolger des Kleinwagens Fabia. Das ehrgeizige Ziel sei, den Stromer für unter 20.000 Euro anzubieten. In der Richtung hatte sich kürzlich auch Konzernchef Oliver Blume geäußert.  „Perspektivisch haben wir den Anspruch, auch Elektromodelle unter 20.000 Euro anzubieten und damit Geld zu verdienen“, sagte dieser in einem Interview. Wann das passieren soll, ließ Blume allerdings offen.

Auch Schnake räumte ein, dass der Weg dahin noch lang sein. Er rechnet mit einem sollen preiswerten Einstiegsmodell frühestens „gegen Ende des Jahrzehnts“, also um das Jahr 2029. Schnake: „Schaunen wir mal, wo wir am Ende landen.“

Mit Ergänzung von Franz Rother

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