Die Skoda-Fans müssen sich noch etwas gedulden: Noch ist das Elektroauto nur eine „Vision“. Die Serienversion des Skoda Vision 7S werden die Tschechen wohl erst im Jahre 2026 auf den Markt bringen. Der Elektro-Crossover wird dann deutlich oberhalb des Skoda Enyaq und des geplanten elektrischen Skoda Octavia positioniert, um neue, zahlungskräftige Kunden anzusprechen, die sich bisher nicht nach einem Skoda umgedreht haben.
Wie sich zukünftige Skoda-Modelle anfühlen und präsentieren, lässt sich am Konzeptmodell aber immerhin schon einmal gut erfahren. „Mit der Konzeptstudie Vision 7S geben wir einen konkreten Ausblick auf ein völlig neues Skoda-Modell, mit dem wir unser Produktportfolio und unseren Kundenstamm abrunden werden“, sagt CEO Klaus Zellmer bei der Präsentation des Konzeptautos.
89 kWh-Akku für 600 Kilometer Reichweite
Technische Basis ist der bekannte modulare Elektrobaukasten (MEB), den nahezu alle Marken des Volkswagen-Konzerns für ihre Elektroautos nutzen. Für den Skoda-Siebensitzer wurde der Radstand der Plattform um stattliche 25 Zentimeter gestreckt, was das Fahrzeug rund fünf Meter lang werden lässt. Das Akkupaket im Unterboden mit einer Kapazität von 89 kWh soll Reichweiten von bis zu 600 Kilometern ermöglichen. Nachgetankt werden soll an der Schnellladesäule mit Leistungen von bis zu 200 Kilowatt. Offizielle Zahlen werden noch nicht bekannt gegeben, aber man kann mit einer Antriebsleistung von 150 kW (204 PS) in der Einstiegsversion mit Hinterradantrieb und von 265 kW (360 PS) in der allradgetriebenen Topversion ausgehen.
Der Innenraum präsentiert sich ebenso puristisch wie aufgeräumt. „Wir wissen, dass ein Armaturenbrett, das nur aus einem riesigen Bildschirm besteht, modern und sauber aussieht“, sagt Interior-Designer Peter Ola. „Aber unsere Untersuchungen zeigen, dass die Kunden es vorziehen, einige physische Knöpfe und Befehle für häufig genutzte und wichtige Funktionen zu haben. Das hatten wir im Hinterkopf, als wir den Innenraum entworfen haben.“ Na also, geht doch. So verfügt die Mittelkonsole über sechs Tasten, mit denen der Fahrer direkten Zugriff auf die Menüs Infotainment, Telefon, Fahrzeugeinstellungen, Navigation und Apps hat. Praktisch und einfach – eben typisch Skoda.
Lounge auf Knopfdruck
Während der Fahrt befinden sich alle Bedienelemente in ihrer normalen Position in Reichweite des Fahrers. Der zentrale 14,6-Zoll-Touchscreen ist vertikal ausgerichtet, um die Zugänglichkeit zu verbessern und Informationen zu bündeln. Beim Aufladen oder Anhalten kann der Relax-Modus per Knopfdruck ausgewählt werden. Der Innenraum verwandelt sich dann in einen schicken Lounge-Bereich: Lenkrad und Kombiinstrument lassen sich nach hinten wegschieben, um zusätzlichen Platz zu schaffen.
Wer mag, kann dann die Sitze der ersten Reihe um 180 Grad drehen. Und für zusätzlichen Komfort und bessere Sicht der Fondpassagiere auf den dann in die Horizontale gekippten Bildschirm lassen sich die Vordersitze auch komplett umlegen: Bühne frei für den Kinoabend. Der Zugang zur dritten Sitzreihe (die gibt es auch noch) wird durch die einzeln verschiebbaren Sitze der zweiten Reihe erleichtert. Und wenn mehr Gepäckraum benötigt wird, lassen sich auch die Sitze der dritten Reihe schnell und flach zusammengeklappen.
Gelenkt wird per Kabel
Beim ersten kurzen Fahreindruck kann insbesondere das Innenraumkonzept des Vision 7S gefallen. Das oben und unten abgeflachte Zweispeichenlenkrad ist die Schnittstelle zum zukünftigen Drive-by-Wire-Lenksystem, das sich sehr direkt und schnell anfühlt. Nicht ungefährlich für ein Fahrzeug, das zumindest in seiner Erprobungsphase keinerlei Fahrwerkseinstellung zu haben scheint und entsprechend bretthart abrollt. Das Bremspedal und das Gaspedal sind bei dem Prototypen zudem nur sehr schwer zu bedienen. Aber das sollte sich in den kommenden drei Jahren Entwicklungszeit noch verbessern. Und dann wird der große elektrische Skoda seine Käufer finden. Das steht schon einmal fest.