Die Antriebs- und Mobilitätswende stellt viele Fuhrparkmanager von Unternehmen vor große Herausforderungen: Welche Fahrzeuge mit welchen Antriebskonzepte passen am besten zu den betrieblichen Bedürfnissen und Einsatzzwecken? Welche Voraussetzungen sind dafür auf dem Betriebshof, auf dem Parkplatz oder auch bei den Dienstwagen-berechtigten Mitarbeitern zu schaffen?
Uwe Hildinger, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung der zum BMW-Konzern gehörenden Alphabet Fuhrparkmanagement GmbH, gibt einen Überblick zu den Möglichkeiten und Herausforderungen, die Fuhrparkverantwortliche aktuell bewegen und erklärt, wie Alphabet Unternehmen auf ihrer „Road to Sustainability“ begleitet.
Herr Hildinger, über Nachhaltigkeit wird derzeit viel gesprochen. So viel, dass Nachhaltigkeit fast schon zur Phrase geraten ist. Wie ernst ist es den Unternehmen aus Ihrer Sicht mit dem Thema wirklich?
Die nachhaltige Ausrichtung ist mittlerweile ein zentraler Bestandteil der Strategie vieler Unternehmen. Dabei geht es nicht um die Pflege eines gewissen Images, sondern vielmehr darum, Verantwortung für die folgenden Generationen zu übernehmen und die eigenen Prozesse dementsprechend ressourcenschonend und effizient aufzustellen. Natürlich müssen die Lösungen auch wirtschaftlich sein.
Im Klartext: Es muss sich rechnen.
Direkt wie indirekt. Die Balance zwischen Rentabilität und Nachhaltigkeit entscheidet über den langfristigen Erfolg der Konzepte. Zudem achten auch Investoren vermehrt auf die CO2-Bilanz von Unternehmen. Die Mitarbeiter haben ebenfalls steigende Erwartungen in Bezug auf Nachhaltigkeit – die Mobilität spielt hier eine wichtige Rolle. Mittlerweile wird häufig nicht mehr nach einem größeren Dienstwagen, sondern nach einer möglichst nachhaltigen Mobilitätslösung gefragt. Es handelt sich also um einen entscheidenden Aspekt hinsichtlich der Arbeitgeber-Attraktivität. Hinzu kommen die regulatorischen Anforderungen, die Unternehmen kennen und dementsprechend vorausschauend planen sollten.
An welche denken Sie dabei konkret?
Wichtige Punkte sind die Reduzierung bis hin zur Vermeidung von CO2-Emissionen. Der Umstieg auf alternative Antriebe – insbesondere auf E-Mobilität – ist dabei ein zentraler Hebel. Aber auch mittels der Digitalisierung von Prozessen lassen sich Effizienzen steigern und Materialressourcen einsparen.
Wie kann Alphabet dabei helfen?
Generell ist es wichtig, immer die individuellen Voraussetzungen und Gegebenheiten zu berücksichtigen. Daher setzen wir bei Alphabet auf Analysen, in Folge derer die passenden Konzepte und entsprechende Zeithorizonte festgelegt werden können. So lässt sich sicherstellen, dass alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – die ökologische, ökonomische und soziale – bestmöglich in Einklang gebracht werden.
Wie lassen sich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit ausbalancieren?
Eine ganzheitliche Herangehensweise ist entscheidend. Denn eine One-fits-all-Lösung gibt es mittlerweile nicht mehr. Daher begleiten wir unsere Kunden individuell und erstellen passende Konzepte, bei denen auch die Gesamtbetriebskosten eine wichtige Rolle spielen. Hierfür beziehen unsere Experten die Nutzungsmuster, Fahrprofile, individuelle Zielsetzungen und Voraussetzungen an den einzelnen Unternehmensstandorten mit ein. Auf dieser Basis können dann die passenden Modellstrategien entwickelt und auf Wunsch auch bei der Erstellung der entsprechenden Car Policy unterstützt werden. Wir ergänzen unser Angebot mit digitalen Lösungen wie einer eigenen App oder webbasierten Reporting-Tools, um Effizienzen zu steigern und letztendlich auch Materialressourcen einzusparen. Somit begleiten wir unsere Kunden in ihrem eigenen Tempo auf ihrer individuellen „Road to Sustainability“.
Was meinen Sie damit?
Damit beschreiben wir unsere Philosophie bzw. die Gestaltung des Weges hin zu einer nachhaltigen Unternehmensmobilität der Zukunft. Immer mehr unserer Kunden verfolgen konkrete Ziele und benötigen Unterstützung bei der Umsetzung. Der Status Quo eines jeden Unternehmens ist dabei ganz unterschiedlich. Insofern sind eine ganzheitliche Beratung und maßgeschneiderte Konzepte entscheidend. Und genau dabei stehen wir umfassend zur Seite.
Wie weit ist die Antriebswende, die Umstellung der Flotten auf elektrische oder elektrizierte Antriebe, in den Unternehmen inzwischen fortgeschritten?
Wir registrieren, dass das Interesse und die Bereitschaft kontinuierlich steigen. Im vergangenen Jahr war beispielsweise ein Viertel unserer über 50.000 Neubestellungen elektrisch.
Und der Trend wird auch dann noch anhalten, wenn im September der Umweltbonus für gewerblich genutzte Elektroautos wegfällt und die staatliche Förderung im kommenden Jahr komplett endet?
Wir erwarten, dass die Nachfrage bestehen bleibt, denn die Use Cases, in denen ein Umstieg sinnvoll ist, gibt es weiterhin – genauso wie diverse Anreize hierfür. Denken Sie nur an die steigende Modellvielfalt, wachsende Reichweiten und den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Hinzu kommen natürlich auch der steuerliche Vorteil für die Dienstwagenfahrer sowie die weiteren angesprochenen Gründe für einen Umstieg.
Oft stehen die Flottenverantwortlichen vor großen Herausforderungen – beim Aufbau von Ladelösungen in den Unternehmen, aber auch aufgrund der langen Lieferzeiten bei Elektroautos speziell aus deutscher Produktion. Wie kann Alphabet hier helfen?
Der Umstieg auf E-Mobilität kann natürlich Fragen aufwerfen – dazu kommen die aktuellen Herausforderungen wie Lieferverzögerungen. Vor diesem Hintergrund ist es ratsam, Experten hinzuzuziehen, um eine optimale Herangehensweise sicherzustellen. Daher begleiten wir im Rahmen unserer Alphabet E-Mobility-Lösung bereits seit 2013 auf Wunsch durch den gesamten Prozess der Elektrifizierung. Dazu gehört, wie erwähnt, eine genaue Analyse der Gegebenheiten, die Entwicklung entsprechender Modellstrategien und die Implementierung einer passenden Ladelösung. Und auch die flexible Ergänzung des Fuhrparks durch Rent-Lösungen kann die Auslastung steigern und kurzfristige Mobilitätsbedarfe decken. Zudem gehen wir flexibel auf mögliche Lieferverzögerungen ein, indem wir bei Bedarf Leasingverträge anpassen und gegebenenfalls verlängern.