Kaffee bietet Tchibo auch noch an, als „Feine Milde“ oder „Brazil Mild“, geröstet, gemahlen und auch im Abo. Aber Tchibo in Hamburg ist längst mehr als ein Handelshaus für Kaffeegenüsse. Das international agierende Handelsunternehmen (Jahresumsatz rund drei Milliarden Euro) macht seit Jahren schon einen wachsenden Teil seiner Geschäfte mit so genannten Nonfood-Produkten. Mit Mode und Bettwäsche, Gartenmöbel und Elektronikartikeln, Haushaltsgeräten – und neuerdings auch mit Elektroautos. Seit Beginn der Woche bietet Tchibo unter dem Motto „Elektrisierender Fahrspaß“ auch das Tesla Model 3 Standard Range Plus sowie den neuen Fiat 500 E in der Ausführung Icon an, nur online und im Abo, in Kooperation mit dem Kölner Start-up Like2drive – und „nur solange der Vorrat reicht“.
Tchibo ist immer wieder für eine Überraschung gut
Tchibo hatte vor zehn Jahren schon einmal mit dem Einstieg ins Ökostrom-Geschäft für Aufsehen gesorgt. Die Kunden des Kaffeerösters konnten in den Filialen der Hamburger Verträge über den Bezug von Strom- sowie Gaslieferungen abschließen. Fünf Jahre später verkaufte Tchibo das Energiegeschäft an den Ökostromanbieter Lichtblick – damals Kooperationspartner von Tesla bei der Vermarktung des Heimspeichers „Powerwall“.
Inwieweit diese Verbindungen genutzt wurden, um nun auch in das Geschäft mit Elektroautos einzusteigen, ist nicht bekannt. Fakt ist: Tchibo bietet die beiden aktuell sehr gefragten Elektroautos zu attraktiven Konditionen an. Den Fiat 500 e in der Ausführung Icon (Listenpreis 29.560 Euro) gibt es in fünf Farben zu einem Schnupperpreis von 289 Euro bei einer Vertragslaufzeit von 13 Monaten – mit einer Gesamtfahrleistung von 13.000 Kilometern inklusive Steuer, Versicherung sowie Wartung. Zugesagt wird eine Lieferung des kleinen Italieners spätestens nach zwölf Wochen. Und gegen eine Pauschale von 199 Euro wird das Auto sogar vor die Haustüre gestellt.
Der Tesla (Listenpreis 39.990 Euro) kommt deutlich teurer: Für 777 Euro kann die 306 PS starke Elektro-Limousine aus Kalifornien wahlweise zwölf oder 24 Monate lange bewegt werden mit einer Jahresfahrleistung von 10.000 Kilometern. Auch hier sind die Kosten für Kfz-Steuer (irrelevant, da Elektroautos in Deutschland davon befreit sind), Versicherung und Wartung mit der Monatsrate abgegolten. Versprochen wird eine Lieferung innerhalb von zehn bis 14 Wochen – spätestens Mitte Juli soll der Tesla an den Abholorten im Großraum Köln/Aachen, Frankfurt oder München zur Verfügung stehen oder vor der Haustüre stehen.
Tesla-Leasing deutlich teurer als Tchibo-Abo
Zum Vergleich: Tesla selbst verspricht eine Lieferung des Autos noch im Mai. Dafür kommt ein Privatleasing hier deutlich teurer: Das gleiche Model 3 kostet ohne Anzahlung bei gleicher Laufleistung 603 Euro im Monat – Versicherung und Wartungskosten kommen obendrauf. Zudem muss das Fahrzeug wenigstens drei Jahre lang geleast werden. Und die Metallic-Lackierung kostet extra – bei Tchibo ist die Farbe frei wählbar.
Beim All-Inclusive-Angebot von Tchibo und like2drive kommen lediglich die Stromkosten extra. Wer absehen kann, dass er der Elektromobilität nach Ablauf des Abos treu bleiben wird, kann schon einmal eine Wallbox der Shell-Tochter von New Motion ordern und kriegt dann hier einen Preisnachlass von 200 Euro.