Wer denkt sich denn so etwas aus? bZ4X heißt das vollelektrische Konzeptauto, das Toyota diese Woche auf der Auto Shanghai, der nach Stand der Dinge weltgrößten Automobilmesse, zeigt. Einen ähnlichen Buchstaben- und Zahlensalat wirft gelegentlich der Zufallsgenerator aus, wenn am Computer wieder mal ein neues Passwort gesucht wird.

Doch hier ist nichts Zufall, beteuert Toyota: bZ stehe für „beyond Zero“ und meine den lokal emissionsfreien Antrieb. Soll heißen: Der Toyota fährt vollelektrisch. Und die 4? Na klar, weist auf einen Allradantrieb hin. Schließlich wurde das Konzeptauto gemeinsam mit der Subaru Corporation entwickelt, mit der Toyota seit einer ganzen Weile schon über Kreuz verbunden ist – darauf soll vermutlich das X hinweisen. Damit wäre nun immerhin das Rätsel um die Modellbezeichnung geklärt.

Mit Ecken und Kanten
Das Design des ersten Elektroautos von Toyota kennt man so ähnlich vom Lexus U300e. Platzangebot und Antriebstechnik sollen aber deutlich besser sein als beim Schwestermodell.

Gern hätten wir hier auch noch ein paar Informationen über die Technik des ersten batterieelektrischen Autos von Toyota geliefert – der japanische Autoriese setzte bislang bekanntlich eher auf die Brennstoffzelle und den Hybridantrieb. Aber Toyota lässt uns an dem Punkt noch ein wenig zappeln. Schließlich soll das Auto „voraussichtlich“ erst Mitte kommenden Jahres auf den Markt kommen. Mit einem „leistungsfähigeren und größeren Hochvoltakku“ als in den bisher angebotenen Plug-in-Hybriden, der „selbst bei kalter Witterung zuverlässig genügend Reichweite bietet“, wie es in der Pressemitteilung heißt. Na klar, anders wäre das Auto ja auch kaum zu verkaufen.

Auto kommt mit Steer-by-wire-Technologie

Der bislang einzige Vollstromer aus dem Toyota-Konzern, der 150 kW (204 PS) starke UX 300e der Edel-Schwestermarke Lexus, kommt mit einem 54,3 kWh großen, luftgekühlten Akku daher, der zwar für eine Laufleistung von bis zu einer Million Kilometer gut sein soll, der aber das Elektroauto spätestens nach 300 Kilometern zum Anfahren einer Ladesäule zwingt. Der Toyota bZ4X, so hoffen wir mal, bieten da einen größeren Aktionsradius an. Und das nicht nur aufgrund des integrierten Solarladesystems und der „außergewöhnlichen“ Effizienz der verbauten Elektromotoren. Die neue Elektro-Plattform e-TNGA sollte es hergeben.

Kommandozentrale
Nein, das ist nicht der Innenraum eines Raumgleiters. wir sehen hier vielmehr den Arbeitsplatz des Fahrers im neuen Elektroauto von Toyota, das im Sommer nächsten Jahres auf den Markt kommen soll – mit Steuerknüppel statt Lenkrad. Foto: Toyota

Besonders stolz sind sie bei Toyota auf die fortschrittliche Steer-by-wire-Technologie, mit der das neue Elektroauto aufwarten soll. Kleine Lenkbewegungen reichen hier schon aus, um das Fahrzeug zielstrebig wie sicher um die Kurve zu bringen. Aus dem Grund kann auf ein rundes Lenkrad verzichtet werden – ein Steuerknüppel wie aus einem Sportflugzeug reicht beim Toyota bZ4X völlig aus.

Der SUV ist das erste batterieelektrische Auto aus dem Toyota-Konzern in Europa. Ein guter, aber zaghafter Anfang - nach Deutschland kommen nächstes Jahr nur 200 Exemplare. Elektroauto

Das Konzeptauto von Shanghai – und das, was daraus bis zum Serienstart unter hoffentlich einem anderen Namen noch wird – ist übrigens nur der Vorbote einer ganzen Flotte von Vollstromern, die Toyota bis 2025 ins Rennen schicken wird: Weltweit sollen in den kommenden vier Jahren insgesamt 15 batterieelektrische Fahrzeuge eingeführt werden, darunter sieben „beyond Zero“-Modelle.

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