Der 300.000 Euro teure Sonnenwagen Lightyear 0 aus den Niederlanden verglühte noch in der Startaufstellung. Auch das kleine Solarauto Sion des Münchner Startups Sono Motors schaffte es über Testfahrten hinaus nicht in den Handel. Beide Fahrzeug-Projekte endeten 2023 mit Insolvenzverfahren, beide Unternehmen konzentrieren sich seitdem auf die Vermarktung ihrer Fahrzeug-integrierten Photovoltaik.

Sono Motors konnte dabei auch schon erste Erfolge vermelden. Als erstes Unternehmen in Deutschland erhielten die Münchner kürzlich eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) und eine Teiletypgenehmigung (TTG) für ihr „Solar Bus-Kit“. Auf dem Dach eines diesel-, teil- oder vollelektrisch betriebenen Linien- oder Reisebusses montiert, sollen die in drei Größen angebotenen flexiblen Solarmodule Energie sparen helfen, die Umwelt entlasten und den Fahrzeugen zu einigen Zusatzkilometern Reichweite verhelfen.

Die Zukunft lässt grüßen
Auf eigener Achse legte der Prototyp des Sonnenwagens von Aptera die Fahrt von Palo Alto nach Las Vegas zurück. Das spektakuläre Design des dreirädrigen Zweisitzers sorgte auf der Techmesse in der Wüstenstadt für einiges Aufsehen.
Die Zukunft lässt grüßen
Auf eigener Achse legte der Prototyp des Sonnenwagens von Aptera die Fahrt von Palo Alto nach Las Vegas zurück. Das spektakuläre Design des dreirädrigen Zweisitzers sorgte auf der Techmesse in der Wüstenstadt für einiges Aufsehen.

So bleibt es nun dem kalifornischen Start-up Aptera Motors überlassen, den weltweit ersten Sonnenwagen nicht nur auf die Straße, sondern auch in größeren Stückzahlen in den Handel zu bringen. Und Steve Fambro, der Co-Gründer und Co-CEO von Aptera, ist zuversichtlich, dass ihm und seinem Team das gelingen wird: Ende des Jahres sollen am Firmensitz in Palo Alto die ersten Kundenfahrzeuge montiert werden, versichert er auf der Tech-Messe CES im Gespräch mit EDISON.

Zahlreiche Interessenten auch in Deutschland

„Wir haben bereits rund 50.000 Vorbestellungen und täglich kommen neue hinzu.“ Auch in Deutschland gebe es zahlreiche Interessenten an dem dreirädrigen und mit rund 700 Kilogramm superleichten Zweisitzer von 4,40 Metern Länge, der dank einer ausgefeilten Aerodynamik und mit Unterstützung der Sonne bis zu 400 Meilen oder 643 Kilometer mit einer Ladung seines Akkus kommen soll. Die vier über die Außenhaut verteilten Solarzellen sollen dazu täglich bis zu 65 Kilometer Reichweite beisteuern – ordentlich Sonnenschein natürlich vorausgesetzt.

Rohdiamant 
Blick in den Innenraum des Prototypen. Da während der Erprobung viele Teile leicht zugänglich sein müssen, sind sie noch unbekleidet.
Rohdiamant
Blick in den Innenraum des Prototypen. Da während der Erprobung viele Teile leicht zugänglich sein müssen, sind sie noch unbekleidet.

Zur Techmesse nach Las Vegas waren Fambro und sein Kompagnon Chris Anthony mit zwei Prototypen des tropfenförmigen Solarautos angereist – über knapp 900 Kilometer auf eigener Achse. Unterwegs wurden verschiedene neue Teile erprobt, am Ziel dann die Lieferanten der Antriebsbatterien für das Serienmodell bekannt gegeben: LG Energy Solutions aus Südkorea wird seine zylindrischen 2170-Batteriezellen liefern, die vom ebenfalls koreanischen Spezialisten CTNS nach den Vorgaben von Aptera zu passgenauen Modulen für das Solarauto zusammengefügt werden. Die Vertrage mit beiden Unternehmen haben eine Laufzeit von sechs Jahren und sehen ein Liefervolumen von 4,4, Gigawattstunden an Speicherkapazität vor.

Mit welcher Batteriekapazität die ersten Fahrzeuge zum Jahresende ausgeliefert werden, wollte Fambro im Gespräch mit EDISON noch nicht verraten. Aber schon einmal den Preis der „Launch Edition“: 40.000 Dollar. Und noch eines machte er klar: Interessenten in Europa müssten sich noch etwas länger gedulden, sie kämen frühestens 2026 zum Zug. Wegen der eingeschränkten Produktionskapazitäten, aber auch wegen der Anpassungen am Fahrzeug, die für eine Zulassung des Sonnenwagens in der EU notwendig wären.

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