In den USA hat BMW den Verkauf des i3 schon im vergangenen Jahr gestoppt, nun nehmen die BMW-Händler auch in Deutschland Bestellungen für den kompakten Stromer nur noch „unter Vorbehalt“ an. Denn „im Sommer“ läuft im Produktion des Elektroautos im Werk Leipzig nach neun Jahren und rund 250.000 verkauften Exemplaren aus, bestätigte BMW-Sprecher Kai Lichte gegenüber EDISON einen Bericht des britischen Magazins „Autocar„.

Wann genau der letzte i3 vom Band rollen wird, steht noch nicht fest. Das hänge von der Lieferanfrage, aber auch von Personalmaßnahmen ab: Das Werk wird bereits für die dritte Generation des Mini Countryman vorbereitet. Zudem läuft in Leipzig schon im Februar die zweite Generation des 2er Active Tourer an. Den Mini wird es auch in einer vollelektrischen Variante, den Active Tourer auch als Plug-in Hybrid geben – zumindest ein Teil der Beschäftigten aus der i3-Produktion soll dort künftig eingesetzt werden.

Fertig zum Abtransport
Im Sommer läuft die Fertigung des i3 im Werk Leipzig aus. Trotz weiter hoher Nachfrage nach dem Kompakt-Stromer. Foto: BMW

Und die Nachfrage nach dem i3 in Deutschland ist aktuell immer noch recht hoch, berichtet ein BMW-Händler aus Rheinland. Noch im vergangenen Jahr hatte BMW 28.216 Exemplare des Fahrzeugs verkauft – 5,4 Prozent mehr als im Jahr davor. Ursprünglich sollte der extravagant gestylte und heckgetriebene Stromer deshalb auch noch bis 2024 in Leipzig gebaut werden. Das hatte zumindest BMW-Chef Oliver Zips in einem Interview angedeutet. Aber die Umstrukturierung der Produktionsstätte in Leipzig und auch Änderungen in der Modellplanung haben offenbar zu einem Umdenken geführt.

i4 oder iX1 als Alternative

In den USA wird von den Händlern der neue i4 als Nachfolger des i3 angeboten. Hierzulande sieht der Handel eher den iX1 als i3-Nachfolger an: Das vollelektrische Schwestermodell des 4,45 Meter langen Kompakt-SUV X1 soll in der zweiten Jahreshälfte an den Start gehen, nach Medienberichten mit Akkupaketen von 38 und 74 kWh Kapazität für Reichweiten von 250 und deutlich über 400 Kilometer. Da macht die Produktion des i3 (Akkukapazität 42,2 kWh) keinen Sinn mehr. Zumal es für Kaufinteressenten auch noch Elektro-Alternativen bei der Schwestermarke Mini gibt.

Eher konventionell gestylt
Der neue i4 ist eines der Elektroautos, das BMW als Ersatz für den i3 anbietet – allerdings in einer anderen Preisklasse. Foto: BMW

Produziert wird der iX1 im Werk Regensburg. Was der Stromer kosten wird, hat BMW noch nicht verraten. Spekuliert wird über Preise um die 55.000 Euro.

Letzte Exemplare im Schlussverkauf

Auch der i3 war alles andere als ein Billigmodell. In der Basisausstattung kostet der Fünftürer derzeit noch 39.900 Euro, in der 135 kW (185 PS) starken „Sport“-Version 42.600 Euro. Mit ein paar Extras waren Interessenten aber schnell bei 50.000 Euro. Allerdings gab es für den i3 in den vergangenen Monaten – und zum Teil immer noch – recht attraktive Leasing-Angebote für das Fahrzeug.

Nach einer Recherche auf der Plattform von „LeasingMarkt“ beginnen die günstigsten Angebote für Gewerbekunden derzeit bei 146 Euro im Monat, für Privatkunden in „Sonderaktionen“ bei 188 Euro – inklusive Mehrwertsteuer und Umweltbonus. Viel Zeit zum Überlegen bleibt allerdings nicht: „Die letzten Exemplare werden bald weg sein“, war sich einer der befragten BMW-Händler sicher. Der Schlussverkauf ist bereits in vollem Gange.

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1 Kommentar

  1. Jürgen Baumann

    Entwickelt 2012 war das Teil echt ein Hingucker. Ich bin den i3 mit dem kleinen Akku und dem REX gerne gefahren. Wobei der REX ca. 50% mit Wartungsläufen der insgesamt 8.3 Liter Benzin ausmachte, die ich auf 35090 km von 2016 bis 2019 gebraucht habe. Aber das Konzept ist heute überholt. Auch die Öffnung der hinteren Türen mit integriertem Kniezerschmetterer ist so ein Detail. Gut gemeint, aber herzlich unpraktisch. Für zwei ok, für mehr Personen eher mühsam. R.I.P.

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