Früher, in den 1950er und 1960er-Jahren war die Nomenklatur noch ganz einfach: Citroën hieß der Autohersteller – und DS war das Topmodell. Inzwischen ist Citroën zusammen mit Peugeot, Opel und vielen anderen Automarken Teil der Stellantis-Gruppe – an deren Spitze DS als Edelmarke thront. Citroën hingegen legt den Schalter um und gibt sich unter dem Claim „Inspired by You“ volks- und kundenah. Große Oberklasse-Limousinen verkniff sich die Marke deshalb auch eine ganze Weile. Der C6 verschwand schon 2012 aus dem Lieferprogramm, der C5 wurde 2017 in den Ruhestand geschickt – ein in der unteren Mittelklasse angesiedelter C4 musste erst einmal genügen. Den es als e-C4 immerhin auch als Elektroauto gibt.

Nach 60 Kilometern ist der Akku leer

Doch nun strebt Citroën zurück nach oben. Mit dem neuen C5 X – einem immerhin 4,80 Meter langen Crossover, das die „Eleganz einer Limousine, die Dynamik eines Tourers und die erhöhte Karosserie eines SUV“ miteinander kombinieren soll. Das Fahrzeug spricht die gleichen Kunden an wie der DS9 der Schwestermarke – unter anderem mit einem Plug-in-Hybridantrieb. Das knapp 45.000 Euro teure Topmodell von Citroën verzichtet jedoch auf einen Allradantrieb mit zwei E-Maschinen vorne und hinten und begnügt sich mit einer Antriebsleistung von 165 kW (225 PS) – ein wenig Abstand zum 265 kW (360 PS) starken Schwestermodell DS9 E-Tense 4×4 360 muss sein.

Drei Autos in einem
Das neue Topmodell von Citroën ist ein Crossover aus Limousine, Tourer und SUV, mit großer Klappe und extravagantem Heck.

Rein elektrisch schaffen beide Franzosen allerdings nicht mehr als 60 Kilometer, wobei sich Vortrieb dann durchweg aus einem 12,4-kWh-Akkupaket im Unterboden realisiert. Wenn gewünscht geht es aus dem Stand in 7,9 Sekunden auf Tempo 100 und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 233 km/h an. Rein elektrisch schafft der Fronttriebler 135 km/h. Der Normverbrauch liegt bei voll geladenem Akkupaket bei 1,3 Liter/100 Kilometer – was davon zu halten ist, wissen wir alle.

Achtstufen-Automatik für angenehme Akustik

Dezent im Hintergrund arbeitet im Citroën eine Achtstufenautomatik, die zum komfortablen Gesamtpaket des C5 X ebenso passt wie das geringe Geräuschniveau oder die betont weiche Fahrwerksabstimmung, die sich durch die verschiedenen Fahrprogramme nicht nennenswert beeinflussen lässt. Der C5 X fährt entspannt und leise über Landstraßen, Autobahnen oder durch die Innenstadt. Solange das Akkupaket bei Kräften ist, tritt der Vierzylinderturbo dezent in den Hintergrund. Geht es dynamischer voran, kann das Zylinderquartett nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Hubraum gerade einmal überschaubare 1,6 Liter beträgt. Zumindest verhindern spezielles Dämmglas und die allgemein gute Isolierung der Karosserie, dass allzu viel des angestrengten Motorgeräuschs in den Innenraum dringt. Die Lenkung ist sehr leichtgängig, aber präzise genug und allemal passend für eine hochbeinige Crossover-Limousine.

Tradition und Moderne
Ohne großes Zentraldisplay kommt heute kein Auto mehr aus. Trotzdem gibt es im Citroën C5 X aber immer noch Schaltknöpfe.

Wie sollte es für einen Citroën anders sein, ist der C5 X ein lässiger Cruiser mit viel Platz im Innern und allerhand Reiseannehmlichkeiten für die große Reise. Auch wenn die Sitzposition niedriger sein könnte, ist der Sitzkomfort gut. Zudem lassen sich die klimatisierten und mit Leder bezogenen Sitze vielfältig verstellen.

Viel Platz im Fond dank 2,79 Meter Radstand

Bei den Instrumenten ist der Citroën C5 X wie seine Brüder von anderen Konzernmarken auf der bekannten Stellantis-Elektronikplattform unterwegs. Die Displays sind gut abzulesen und innovativ genug, dass man nicht das Gefühl hat, noch in der alten Citroënwelt unterwegs zu sein.

Während die sieben Zoll große Anzeigeeinheit hinter dem Steuer deutlich größer sein könnte, gefällt besonders das breite 12-Zoll-Display in der Mitte der Armaturentafel für Navigation, Soundsystem und Zusatzfunktionen, das sich per Touch oder Sprache bedienen lässt. Besonders großzügig ist dank des 2,79 Meter langen Radstands das Platzangebot im Fond. Der Beifahrersitz lässt sich wie bei einigen anderen Marken vom Fond aus nach vorne fahren. Nicht zu bekommen sind allerdings weder eine Sitzheizung für die Plätze im Fond noch eine getrennte Klimaregelung für die erste und zweite Sitzreihe. Trotzdem bietet der Citroën C5 X eine Menge Komfort für die Langstrecke – gerade in der Steckerversion.

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