Audi hat seinen Q4 e-tron Sportback, Volkswagen den ID.5 und Skoda das Enyaq Coupé, dieses sogar in einer besonders heißen RS-Version. Nur die VW-Tochtermarke Cupra war in dem lukrativen Geschäft mit Elektro-SUVs bislang nicht vertreten. Doch nun geht die Wartezeit langsam zu Ende: Bei einem „Exponential Impulse Event“ im Internet zogen die Spanier jetzt die Hülle vom neuen Elektro-Crossover namens Tavascan, der im Frühling 2024 auf die Aufholjagd gehen soll.
Die Spannung in Martorell ist groß, denn der Tavascan soll als zweites Elektroauto neben dem Born eine Schlüsselrolle in der Zukunft von Cupra spielen. Julio Lozano, Leiter des Exterieur-Designs, hebt die Freiheit hervor, die er und sein Team bei der Gestaltung des Modells hatten: „Dies ist eine Marke ohne Geschichte und das erlaubt es uns, sehr kreativ und kühn zu sein.“
Spanier mit Superhelden-Maske
Lozano weiß genau, was die Höhepunkte des 4,64 Meter langen Elektro-Crossover sind, der eng mit Audi Q4 e-tron, Skoda Enyaq Coupé oder VW ID5 verwandt ist: „Die Superheldenmaske vorn, das coupéartige Profil, die ansteigende Gürtellinie und die leuchtende Dreiecks-Signatur.“
Im Innenraum gibt es die Fortsetzung solch sportlicher Designelemente, wie die quer verlaufende Kupferleiste auf dem Armaturenbrett und die verchromte Brücke in Form eines Deltaflügels. „Im Innenraum haben wir versucht, die Konstruktion auf organische Weise darzustellen und die Verwendung leichter Materialien zu verstärken“, erklärt Alberto Torresillas, Chefdesigner des Tavascan, der nach einem Dorf im Norden Kataloniens benannt wurde. Die Ambiente-Beleuchtung passt sich übrigens den Wünschen des Fahrers oder auch einzelner Fahrprogramme an.
Sportsitze serienmäßig
Sowohl die Materialien als auch die Verarbeitung wirken wertiger als bei manch einem der Volumenkonkurrenten. Hinter dem Lenkrad blickt der Fahrer auf ein kleines 5,3-Zoll-Instrumententafel, über der in den besser ausgestatteten Versionen ein sinnvolles Head-up-Display angebracht ist. Größer und gut positioniert der zentrale 15-Zoll-Bildschirm für Navigation, Funktionsbedienung und Soundsystem, sowie die illuminierten Funktionen der Klimasteuerung.
Die serienmäßigen Sportsitze mit ihrer soliden Struktur geben guten Seitenhalt, während die integrierten Kopfstützen den dynamischen Charakter unterstreichen. Sie können neben Stoff und Mikrofaser auf Wunsch auch mit Kunstleder und edlem Leder bezogen werden. Im Fond ist dank 2,76 Metern Radstand genug Platz für drei Erwachsene und speziell die Beinfreiheit ist großzügig. Durch Umklappen der Rückbank lässt sich der Kofferraum mit seinen 540 Litern Volumen variabel erweitern.
Erst einmal nur mit Heckantrieb
Zunächst wird der ab Anfang 2024 erhältliche Cupra Tavascan nur einem 210 kW oder 286 PS starken Heckantrieb zu bekommen sein. Später wird sich die Tavascan VZ getaufte Allradversion des Stromers mit 250 kW (340 PS) dazu gesellen, bei der für eine dynamischere Fahrweise bis zu 30 Prozent der Antriebsleistung an die Vorderräder geleitet werden können. Neben dem Fahrmodus „Traction“ bietet Spanier die Einstellungen Range, Comfort, Performance, Cupra und Individual. Aus dem Stand beschleunigt der Cupra Tavascan VZ in 5,6 Sekunden auf Tempo 100. Abgeregelt wird trotz aller Sportlichkeit jedoch bereits bei 180 km/h.
Das Elektro-SUV ist wahlweise mit zwei Akkupaketen in Größen von 58 und 77 kWh zu bekommen, die für Reichweiten von bis zu 550 Kilometern sorgen sollen. Die maximale Ladegeschwindigkeit beträgt bei der Version mit dem großen Akku 170 Kilowatt – wie bei den Schwestermodellen von Audi, Skoda und VW. Spannender ist die Frage, was der Cupra Tavascan kosten wird. Dazu haben sich die Spanier bei der Weltpremiere noch nicht geäußert. Wir rechnen mit Preisen ab 50.000 Euro.