Deutschlands größter Ladepark mit aktuell 28 DC- und weiteren 16 AC-Ladeplätzen ist bekanntlich Anfang Oktober in Hilden bei Düsseldorf in Betrieb gegangen. Aber die größte Dichte an Schnelllade-Parks finden Fahrer von Elektroautos derzeit in Baden-Württemberg vor. Treiber der Entwicklung ist hier EnBW. Vor wenigen Wochen eröffnete der Energieversorger in der Stuttgarter Innenstadt nach eigenen Worten „Deutschlands ersten urbanen Schnellladepark“ mit zwölf Ladepunkten. Nun folgt der nächste Paukenschlag mit der Eröffnung eines „Flagship“-Ladeparks an der A8 in Rutesheim, unweit des Autobahn-Kreuzes Leonberg.

Ähnlich wie Ladepark in Hilden und beim niederländischen Ladenetzbetreiber Fastned wurden unter einem stylischen Photovoltaik-Dach zur Produktion von Sonnenstrom vorerst acht Ladepunkte mit einer Leistung von bis zu 300 Kilowatt installiert. Entwickelt wurde das Dachkonzept von dem Elektromobilitätsdienstleister „generation E“ aus dem bergischen Engelskirchen, der auf die schlüsselfertige Umsetzung von HPC-Standorten von der Planung bis zur Umsetzung spezialisiert ist.

Die in das Dach integrierten Photovoltaik-Elemente können mit einer Spitzenleistung von 37,8 kW peak Strom aus Sonnenenergie gewinnen. Die Konstruktion verbindet somit den Schutz von Mensch und Infrastruktur mit der Erzeugung von Strom – und senkt durch eine ganzheitliche Herangehensweise die Wirtschaftlichkeit derartiger Anlagen. So ist in Rutesheim die nächste Ausbaustufe bereits mitgedacht: Für zusätzliche acht Ladepunkte sind bereits Vorbereitungen getroffen.

Mit kostenlosem WLAN-Anschluss

Ökostrom kann an den Ladesäulen des südtiroler Herstellers Alpitronic über alle gängigen Anschlüsse – CCS, CHAdeMO und auch Typ2 – innerhalb kürzester Zeit in den Akku eines Elektromobils gespeist werden. Eine einladende Beleuchtung sowie eine Videoanlage sorgen in der Nacht für Sicherheit, ein kostenloses W-LAN-Netz für eine störungsfreie Kommunikation mit der Außenwelt während der Ladepause.

Mehr Ladekomfort
Um das Handling der schweren Ladekabel des Schnellladers zu vereinfachen, hat sich EnBW zusammen mit dem Hersteller eine spezielle Kabelführung einfallen lassen.

Um den Komfort zu erhöhen, hat sich EnBW zudem eine besonders komfortable Kabelführung einfallen lassen. Ein Hängesystem erleichtert das Handling der gekühlten und die Zuführung der schweren CCS-Kabel zum Ladeport des Fahrzeugs.

Ein Müllentsorgungs-System sowie eine Reifendruck-Füllanlage runden den Service am neuen Ladepark ab. Ab Donnerstag, 22. Oktober, kann die Anlage von Elektroautos angefahren werden.

Im Unterschied zu dem Schnellladepark in der Stuttgarter Innenstadt, der mit finanzieller Unterstützung des Landes Baden-Württemberg errichtet wurde, hat EnBW den Ladepark in Eigeninitiative und ausschließlich mit eigenen Mittel aufgebaut. „Wir leben Elektromobilität aus Überzeugung und Leidenschaft“, sagte EnBW-Vertriebschef Timo Sillober bei der Einweihung des Ladeparks. EnBW betreibe mit über 400 Standorten bundesweit bereits das größte Schnellladenetz für Elektroautos – und werde dieses in den kommenden Monaten weiter zügig ausbauen. Weitere Schnellladeparks, sowohl in Innenstädten wie entlang der Autobahnen, seien bereits in Planung. Ziel sei der Ausbau des Netzes auf 1000 Standorte in Deutschland bis zum Ende kommenden Jahres. Allein in Baden-Württemberg sollen in 15 weiteren Städten Bis 2025 werde das Unternehmen dafür rund 100 Millionen Euro aufwenden.

100 Kilometer Reichweite in fünf Minuten
Anfang Oktober hat EnBW in der Keplerstraße in Stuttgart einen Schnellladepark mit insgesamt zwölf Ladepunkten in Betrieb genommen. Foto: EnBW

„Nachhaltige Mobilität“, warb Sillober, leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Damit immer mehr Menschen auf ein Elektroauto umsteigen, haben wir das europaweite EnBW HyperNetz aufgebaut und sorgen mit eigenen Standorten wie dem neuen Flagship-Ladepark in Rutesheim für ein komfortables Ladeerlebnis.“

Und das Konzept der Ladeparks soll zügig weiter ausgerollt werden, bei EnBW und von anderen E-Mobility-Providern. „Zur Zeit befinden sich sechs Schnellladeparks im Bau und wir stellen pro Woche zwei Stück fertig – Tendenz sehr stark steigend“, freut sich Markus Klein, der Geschäftsführer von „generation E“.

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