In Deutschland ist der Umweltbonus für Elektroauto erst einmal Geschichte – wie schon zuvor in Belgien und Großbritannien. In anderen europäischen Ländern wird die Anschaffung einen Fahrzeugs mit elektrischem Antrieb auch im kommenden Jahr gefördert.

Privatpersonen in den Niederlanden erhalten weiterhin eine Kaufunterstützung in Höhe von 2.950 Euro – solange, bis die Gelder des Förderprogramms „SEPP“ (Subsidie Elektrische Personenauto’s Particulieren) in Höhe von aktuell 24 Millionen Euro aufgebraucht sind. Obendrein entfällt die Zulassungssteuer („Belasting op Personenauto’s en Motorrijwielen“/BPM) sowie zumindest für noch ein Jahr die Kfz-Steuer („Motorrijtuigenbelasting“), die unter anderem an den CO2-Ausstoß sowie das Gewicht des Fahrzeugs gekoppelt ist.

Österreich setzt E-Auto-Förderung fort

Bis zu 5000 Euro erhalten in Österreich weiterhin Privatpersonen, wenn sie sich für den Kauf eines Elektroautos entscheiden. Mit bis zu 2.300 Euro wird dort sogar die Anschaffung eines elektrischen Motorrads unterstützt. Und Zuschüsse gibt es im Nachbarland auch beim Kauf und der Montage von privaten Ladevorrichtungen und Ladekabeln. Insgesamt 114,5 Millionen Euro stehen 2024 dafür zur Verfügung.

Vorfahrt für Stromer 
Die Stadt Amsterdam will Verbrenner komplett aus der Innenstadt verbannen. Die Förderung von Elektroautos spielt dabei weiterhin eine große Rolle. Foto: Ernest Ojeh/unsplash
Vorfahrt für Stromer
Die Stadt Amsterdam will Verbrenner komplett aus der Innenstadt verbannen. Die Förderung von Elektroautos durch einen Umweltbonus spielt dabei weiterhin eine große Rolle. Foto: Ernest Ojeh/unsplash

Am kräftigsten fördert die Antriebswende und die Anschaffung eines Elektroautos – aber auch privat wie gewerblich genutzten Lieferwagen, Drei- und Zweiräder – jedoch im kommenden Jahr Frankreich. Nach der Neuregelung, die kürzlich als Teil der „Green energy“-Strategie beschlossen wurde, hängt die Zahlung des staatlichen „bonus ecologique“ von bis zu 8000 Euro künftig nicht allein vom CO2-Ausstoß, dem Kaufpreis (bis zu 47.000 Euro) und Gewicht des Fahrzeugs (maximal 2,4 Tonnen) ab, sondern auch von dessen Herkunft. Elektroautos aus China etwa haben derzeit keine Aussicht auf Zahlung des Umweltbonus.

Smart #1 fällt aus der Förderung

Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire begründet die Restriktion mit der schlechten CO2-Bilanz, die Elektrofahrzeuge aus dem Reich der Mitte aufgrund des hohen Anteils von Kohlestrom an der Produktion hätten. Aber natürlich geht es auch um Industriepolitik: „Wir verschaffen französischen und europäischen Unternehmen einen Vorteil, die sich bemühen, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.“

Die sogenannte Agentur für den ökologischen Wandel (ADEME) hat – ähnlich wie die BAFA in Deutschland – auf der Basis der neuen Rahmenbedingungen eine Liste der förderfähigen Elektroautos erstellt und ins Internet gestellt. Fahrzeuge von BYD, MG, NIO kommen darin nicht vor, ebenso wenig wie die von Polestar und die neuen Modelle von Smart. Von Smart ist lediglich der Smart EQ Fortwo ein Kandidaten für den Umweltbonus – die in China produzierten Modelle #1 und #3 sind es hingegen nicht. Auch das Tesla Model 3 fällt deshalb durch das Raster – Aussicht auf eine Anschaffungsprämie hat lediglich das im deutschen Grünheide produzierte Model Y.

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