Fazit und Verfügbarkeit
Auf unserer Testfahrt hat sich gezeigt, dass der Hyundai Ioniq 5 noch längst nicht das Über-Elektroauto ist, das europäische Hersteller oder Tesla das Fürchten lehrt. Das 800-Volt-System soll zwar hohe Ladeleistungen von mehr als 200 kW ermöglichen, doch diese werden längst nicht bei allen Ladevorgängen an HPC-Ladern erreicht.
Die fehlende Planung von Ladestopps bei längeren Fahrten ist ein echtes Manko. Ob dieses künftig durch Software-Updates behoben werden kann, ist unklar. Nach Angaben von Hyundai ist das Fahrzeug ist grundsätzlich in der Lage, Software-Updates „over the air“ durchzuführen. „Wann die erste Aktualisierung hierüber erfolgt, steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest“, hieß es.
Die zahlreichen Assistenzsysteme reizen die Möglichkeiten des teilautomatisierten Fahrens nach Stufe 2 weitgehend aus. Jedoch führen häufige Fehler bei der Verkehrszeichenerkennung dazu, dass Fahrer ständig manuell die Geschwindigkeiten anpassen müssen. Dies ist wegen der überfrachteten Lenkradbedienung nicht so komfortabel möglich wie bei anderen Herstellern.
Solardach und Relaxpaket sind verzichtbar
Die Ausstattung des Ioniq 5 kann sich durchaus sehen lassen. Allerdings sind Funktionen wie die elektrische Heckklappe oder ein Head-up-Display nur im teuersten Ausstattungspaket Uniq verfügbar. In Verbindung mit dem großen Akku und dem Allradantrieb liegt der Preis nach Abzug der Kaufprämie in Höhe von 9.570 Euro dann bei 51.180 Euro. Verzichtbar scheinen das in unserem Testauto vorhandene Solardach und das Relaxpaket.
Wer sich mit dem 55-kWh-Akku, dem Heckantrieb und der Basisversion zufriedengibt, erhält mit einem Preis von 32.330 Euro ein vergleichsweise günstiges Elektroauto. Dessen Ausstattung ist mit Abstandsregeltempomat, Spurhalteassistent, Rückfahrkamera und den beiden großen Displays im Alltag im Grunde ausreichend. Wer auf zusätzliche Assistenzsysteme wie Verkehrszeichenerkennung Wert legt, sollte dann lieber zu Anbietern greifen, die dies besser beherrschen.
Verbrauch könnte niedriger sein
Beim Energieverbrauch gibt es ebenfalls noch Optimierungsbedarf. Hier liegt sogar Mercedes-Benz mit seiner Luxuslimousine EQS deutlich unter den Werten des Ioniq 5. Dass die Koreaner auch deutlich sparsamere Elektroautos bauen können, haben sie mit Kona Elektrik schon bewiesen.
Doch mit dem Ioniq 5 wollte Hyundai offenbar ein optisch auffälligeres Statement und sich mit dem 800-Volt-System in der Mittelklasse technisch an die Spitze setzen. Damit gewann das Modell bereits die Auszeichnung „German Car of the Year“ im Elektrosegment. Bislang wurden bereits 4.100 Exemplare des Koreaners zugelassen. Wer jetzt einen Ioniq 5 bestellt, soll nicht lange auf die Auslieferung warten müssen. Viele vorkonfigurierte Fahrzeuge sind laut Hyundai im Handel sofort verfügbar.
Vielleicht können die künftigen Modelle auf der E-GMP-Plattform aber nicht nur viele Vorschusslorbeeren, sondern auch Praxiserfolge einheimsen. Die Mission des Ioniq 5 gilt es noch zu vollenden.
Sie werden viel Spaß haben. Ist ein wirklich schönes Auto. Das einzige was nervt ist der Spurhalteassistent. Den kann man am Lenkrad auf der rechten Seite am Lenkrad leicht ausschalten. Auch das Navi nebst Telefon betreibt man einfacher über das Handy; versteht einen wesentlich besser. Reichweite von 300 km/h sind drin; bei Tempo 180 km/h vielleicht 50 km weniger.
Mein IONIQ 5 RWD soll im April 22 kommen. Hoffe es klappt. Dann kann ich gleich mal das Fahrzeug auf der Langstrecke testen. Soll für eine erste Reise von Zürich nach Lissabon gehen. Später dann gerne auch mal ans Nordkapp. Planen der Strecke geht besser am heimischen Rechner, denn leider ist noch keiner so weit wie Tesla. Das muss man neidlos anerkennen.