Noch zeigen die Bilder nicht mehr als ein nacktes Skelett mit breiter Spur, fetten Rennreifen und zwei Schalensitzen nebst Lenkrad. Doch die Fans der blauen N-Abteilung aus dem Hause Hyundai können sich schon einmal auf die kommende Generation einer elektrischen Spaßmaschine freuen, die es in sich haben dürfte.
Beim Konzeptmodell des RN24 ist der Antrieb des Hyundai Ioniq 5 N mit den Rallyegenen der hauseigenen WRC-Rallyemodelle gekreuzt worden. Dabei ist der Hyundai N RN24 mehr rollendes Antriebslabor denn ein echtes Auto. Es soll jedoch die Ambitionen der Südkoreaner unterstreichen, Elektroantriebe auf eine neue sportliche Ebene zu heben.
„Hyundai N ist nicht nur eine Marke, sondern ein Repräsentant unseres Engagements für Innovation und hohe Leistung“, erläutert Manfred Harrer, Executive Vice President und Leiter der Performance Development Tech Unit. „Der RN24 ist ein Beweis für unsere kühnen Ambitionen für die Zukunft.“
Techniklabor mit 478 kW Leistung
Für maximale Dynamik wurde der 478 kW (650 PS) starke Elektroantrieb des Ioniq 5 N beim RN24 in den Gitterrohrrahmen eines B-Segment-Fahrzeugs gepresst. Der Radstand ist im Vergleich zum Serienmodell (3,00 Meter) um 34 Zentimeter verkürzt, wobei das zwischen den Achsen montierte Akkupaket seine Speicherkapazität von 84 kWh behält. Die verkürze E-GMP-Plattform wurde in dem rasenden Techniklabor mit einem neu entwickelten Fahrwerk nach Vorgaben des Hyundai i20 WRC mit hoher Steifigkeit ausgestattet.
Der Fahrer kann am Lenkrad im Formel-1-Stil technische Details wie Leistung, Beschleunigung, regenerative Bremsen und Kraftverteilung der beiden Elektromotoren (175 kW vorn und 303 kW hinten) variabel einstellen. Aus dem Stand beschleunigt der knapp 1,9 Tonnen schwere Prototyp aus dem Stand in 3,4 Sekunden auf Tempo 100. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt 240 km/h.
Soundsystem und Spoilerwerk
Damit der imposante Antritt nicht ohne die entsprechende Geräuschkulisse auskommen muss, verfügt der Hyundai RN24 über ein Soundsystem mit zwei Seitenlautsprechern, das durch die hinteren Kotflügel als Resonanzkörper noch unterstützt wird. Damit die mächtige Leistung des elektrischen Kompaktautos auf dem Asphalt nicht allein in Qualm und Rauch aufgeht, sind an dem rollenden Chassis Spoiler und Flügel aus der Tourenwagenserie verbaut. „Der RN24 ist ein Beispiel für das Engagement von Hyundai N für die Weiterentwicklung der elektrischen Motorsporttechnologie, indem das Fahrerlebnis Vorrang vor den Spezifikationen hat“, so Joon Park, Vice President der N Brand Management Group.
Das könnte sogar E-Auto-Skeptikern wie Walter Röhrl gefallen. „Ich bin überzeugt“, sagte die Rallye-Legende nach einer Testfahrt mit dem Hyundai Ioniq 5 N, „wenn alle Hersteller Möglichkeiten böten, dass man schalten kann, dass man einen gescheiten Ton wie einem Verbrenner hat oder dass das Auto Zwischengas beim Zurückschalten gibt – dann könnte man viel mehr Typen wie mich, die Verbrenner lieben, zu einem Elektroauto bekehren.“