In den USA steht Jeep für Modelle wie Grand Cherokee, Wagoneer oder Gladiator. In Europa sieht das ganze anders aus, denn hier hat sich die Stellantis-Tochter zuletzt insbesondere durch den kleinen, zunächst nur mit Elektroantrieb verfügbaren Avenger einen Namen gemacht. Der rollt nun mit einem 48-Volt-Bordnetz und Hybridmodul auch als Allradler an. Die eingefleischten Jeep-Fans tun sich mit dem weich gespülten Avenger schwer, doch nicht allein in Südeuropa ist der 4,09 Meter lange Einsteiger ein beliebter Crossover, der als Allradversion nunmehr auch abseits der Straße im leichten Gelände punkten können soll.

„Mit über 160.000 Kundenbestellungen seit der Markteinführung hat sich der Jeep Avenger als Erfolg erwiesen, und mit der 4xe-Version vervollständigen wir das Jeep-Angebot im B-SUV-Segment, indem wir die innovative Hybridtechnologie mit der legendären Geländetauglichkeit des Jeeps kombinieren“, sagt Fabio Catone, verantwortlich für die Marke Jeep in Europa.

Waldläufer 
Für den pseudo-rustikalen Auftritt sorgen beim Avenger 4xe unter anderem neu gestaltete Stoßfänger mit kratzfester Lackierung, ein Unterbodenschutz und verstärkte Dachträger. Zudem wurde die Bodenfreiheit auf 21 Zentimeter erhöht.
Waldläufer
Für den pseudo-rustikalen Auftritt sorgen beim Avenger 4xe unter anderem neu gestaltete Stoßfänger mit kratzfester Lackierung, ein Unterbodenschutz und verstärkte Dachträger. Zudem wurde die Bodenfreiheit auf 21 Zentimeter erhöht.

Der mindestens 35.600 Euro teure Avenger verzichtet dabei auf eine Kardanwelle, die die Motorleistung auf beide Achsen verteilt. Vielmehr gibt es neben dem 1,2 Liter großen Turbobenziner an Vorder- und Hinterachse zwei Elektromotoren, die mehr Spielraum im rutschigen Geläuf geben und den Verbrauch senken. Für den pseudo-rustikalen 4xe-Auftritt sorgen unter anderem neu gestaltete Stoßfänger mit kratzfester Lackierung, Unterbodenschutz, verstärkte Dachträger und Sitzbezüge aus schmutzabweisenden Stoffen. Zudem wurde die Bodenfreiheit geringfügig auf 21 Zentimeter erhöht. So gibt es etwas mehr Spielraum für kleinste Offroad-Abenteuer als bei einem Toyota Yaris Cross oder einem Suzuki Vitara Hybrid. Um Platz für den Elektromotor an der Hinterachse zu schaffen, wurde statt der Torsions- eine Mehrlenkerachse verbaut.

Ein Dreizylinder und zwei E-Maschinen

In der Praxis kann der solide abgestimmte Jeep Avenger 4xe damit bis zu 40 Zentimeter hohe Wasserläufe durchqueren. Dabei helfen ihm geringfügig bessere Karosseriewinkel. Der 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 100 kW oder 136 PS Leistung wird von zwei, jeweils 21 kW starken Elektromotoren, so dass die Gesamtleistung inbsgesamt 107 kW oder 145 PS bei einem maximalen Drehmoment von 230 Newtonmetern beträgt.

Alles wie gehabt 
Lediglich ein paar Farbakzente unterscheiden die Allradversion von seinen frontgetriebenen Brüdern mit Elektro- oder Hybridantrieb.
Alles wie gehabt
Lediglich ein paar Farbakzente unterscheiden die Allradversion von seinen frontgetriebenen Brüdern mit Elektro- oder Hybridantrieb.

Die beiden E-Module sorgen zusammen mit dem sechsstufigen Doppelkupplungsgetriebe für ein spontanes Ansprechverhalten bei niedrigen Drehzahlen und senken den Normverbrauch von 5,4 Liter Super auf 100 Kilometern. Der Dreizylinder-Benziner ermöglicht dabei eine Höchstgeschwindigkeit von immerhin 194 km/h.

Bis 30 km/h permanent ein Allradler

Dem Fahrer stehen die vier Fahrmodi Auto, Sport, Mud/Sand und Snow zur Verfügung. Im normalen Fahrbetrieb wird der Avenger allein über die Vorderachse angetrieben, während sich bis zu einer Geschwindigkeit von 90 km/h bei Traktionsverlust vorn die Hinterachse zuschaltet. In den spezifischen 4×4-Modi ist der Avenger 4xe dagegen bis 30 km/h permanent ein Allradler. So gut sich der 4xe-Jeep bei niedrigen Tempi im rutschigen Geläuf bewegen lässt, bietet das System jedoch keinerlei Sicherheitsvorteile bei hohen Geschwindigkeiten.

Zerklüftet wie das Gelände
Der zusätzliche Elektromotor an der Hinterachse fordert Tribut, lässt das Koferraumvolumen auf 325 Liter schrumpfen.
Zerklüftet wie das Gelände
Der zusätzliche Elektromotor an der Hinterachse fordert Tribut, lässt das Koferraumvolumen auf 325 Liter schrumpfen.

Innen unterscheidet sich der knapp 1,5 Tonnen schwere Einsteiger-Jeep in praktisch keinem Detail von den anderen Antriebsvariantene. Das Platzangebot vorne ist völlig ausreichend, die Fahrstufen (Parken, Rückwärts, Neutral, Fahren) werden über Schalter gesteuert. An die Grafiken und die Logik der beiden 10,25-Zoll-Bildschirme muss man sich jedoch erst einmal gewöhnen. Zudem ist das Kofferraumvolumen mit 325 Litern bescheiden. Das sind 55 Liter weniger als bei den frontgetriebenen Versionen – der Elektromotor an der Hinterachse beansprucht Platz. Für Nutzer, die gerne mit ihren vierbeinigen Freunden unterwegs sind oder im Kofferraum ihre Strandausrüstung verstauen möchten, ist der Boden erfreulicherweise mit einer leicht abwaschbaren Oberfläche versehen. Auf geht’s ins Wochenende!

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