Die Förderung für Plug-in Hybride ist in Deutschland zum Jahreswechsel ausgelaufen, auch in anderen Ländern sind die Kaufprämien für die Teilzeitstromer längst ausgelaufen. Doch die Steuervorteile für die Fahrzeuge mit den zwei Antriebsformen und den großen Reichweiten bleiben. Das macht sie für viele gewerbliche Nutzer weiterhin interessant. Gleichzeitig wird das Modellangebot immer attraktiver. Denn die „Plug-in Electric Vehicles“ (PHEVs) bekommen größere Akkus und stromern damit deutlich weiter als bisher.

60 Kilometer nach der Verbrauchsnorm WLTP sind inzwischen vom Pflicht. Doch einige Fahrzeuge kommen deutlich weiter. Den Rekord hält derzeit Range Rover Sport, dessen PHEV-Version trotz eines Fahrzeuggewichts von rund 2,8 Tonnen im Elektromodus bis zu 113 Kilometer weit mit einer Ladung seines 38,2 kWh großen Lithium-Ionen-Akkus kommt. Im Alltagsverkehr sollen im Drittelmix – also inklusive Autobahn-nutzung – immerhin noch elektrische Reichweiten von 88 Kilometern darstellbar sein.

Akku wächst auf 31,2 kWh

Dahinter darf der Mercedes-Benzin GLE, der in Preisklasse darunter rangiert, nicht groß zurückfallen. Und deshalb spendieren die Stuttgarter ihrem in den USA produzierten SUV mit wiederaufladbarem Hybridantreib zum Modelljahr 2024 nun ein kräftiges technisches Update. Mit der Einführung des 48-Volt-Bordnetzes im neuen GLE nebst Startergenerator sind alle Motorvarianten mit 48-Volt-Bordnetz und integriertem Startergenerator durchgängig elektrifiziert sind – bislang gab es noch eine Dieselversion ohne Elektrifizierung. Und die Kapazität des Akkus in den beiden Plug-in Hybride wuchs auf 31,2 kWh. Damit sollen sich nach der WLTP-Norm elektrische Reichweiten zwischen 90 und 109 Kilometer darstellen lassen. Und: Dank eines speziellen Offroad-Fahrprogramms können die Plug-in-Hybride jetzt auch im Gelände rein elektrisch fahren. Auch hier hat sich Mercedes-Benz offenbar an Range Rover orientiert.

Elektrisch nun auch offroad unterwegs
 Äußerlich ändert sich der GLE des Modellsjahres 2024 kaum. Technisch hat das Modell allerdings deutlich gewonnen.
Elektrisch nun auch offroad unterwegs
Äußerlich ändert sich der GLE des Modellsjahres 2024 kaum. Technisch hat das Modell allerdings deutlich gewonnen.

Im Mercedes GLE arbeitet eine 100 kW Elektromaschine entweder mit einem 280 kW (380 PS) starken Vierzylinder-Benziner (GLE 400 e) oder einem 245 kW (333 PS) starken Vierzylinder-Dieselmotor (GLE 350 de) zusammen. Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 210 km/h sind damit darstellbar. Für das Laden am heimischen Stromnetz oder an der Wallbox ist bei den Hybriden ein 11-kW-Lader an Bord. Darüber hinaus ist auf Wunsch und gegen Aufpreis ein 60‑kW‑DC‑Schnelllader verfügbar.

Motorhaube wird auf Knopfdruck transparent

Auch sonst haben sich die Ingenieure in Stuttgart einiges ausgedacht, um das SUV aufzuwerten. So kann beispielsweise auf Knopfdruck die Motorhaube (auf dem Monitor) transparent gemacht, was Fahrten in unwegsamem Gelände erleichtern sollte. Wie bisher ist der Mercedes GLE auf Wunsch auch mit einer Luftfederung zu bekommen, mit der sich die Bodenfreiheit variabel verändern lässt.

Je nach Motorvariante kann der Mercedes GLE Anhänger bis 3,5 Tonnen Gewicht ziehen. Neu ist bei dem Doppelpack aus GLE und GLE Coupé der Gespannroutenplaner im Navigationssystem. Auf dem Zentraldisplay lassen sich so Strecken planen, die für das Befahren mit dem entsprechend definierten Anhänger geeignet sind und keinen großen Umweg oder Zeitverlust bedeuten. Dabei werden unter anderem Breiten und Höhen der Durchfahrt sowie Gewichtsbeschränkungen berücksichtigt.

Alle Versionen des Mercedes GLE werden ebenso wie der große Bruder GLS im amerikanischen Werk Tuscaloosa produziert.Die Markteinführung erfolgt in Europa ab Juli 2023. Die Bestellfreigabe soll Mitte Februar erteilt werden. Dann sollen auch die neuen Preise bekannt gegeben werden.

(Mit Ergänzungen von Franz Rother)

Artikel teilen

1 Kommentar

  1. Andreas

    Mit 31,2 kWh kommt der e-up mehr als doppelt so weit, das zeigt mal wieder was für eine Ressourcenverschwendung diese fetten SUVs sind.

    Da noch von Umweltschutz zu reden ist blanker Hohn, solche fetten Strassenpanzer gehören verboten.

    Antworten

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert