Der chinesische Elektroautohersteller NIO setzt einen weiteren Meilenstein: Auf dem NIO Day 2024 in Guangzhou wurde mit dem ET9 nicht nur das neue Flaggschiff vorgestellt, sondern mit „Firefly“ – zu deutsch: „Glühwürmchen“ auch eine neue Marke, die sich auf kompakte Elektrofahrzeuge spezialisiert. Mit diesem Schritt zielt NIO darauf ab, sein Portfolio zu erweitern und neue Kundensegmente zu erschließen – sowohl in China als auch in Europa.

Kompakte Mobilität für unter 20.000 Euro

Das erste Modell der neuen Marke, der Firefly EV, ist ein fünftüriger Kompaktwagen, der ab April 2025 offiziell in China auf den Markt kommen soll. In Europa soll das Modell im Herbst in den Handel kommen. Das Design stammt aus München: Entwickelt wurde es im europäischen Designcenter unter Leitung des früheren BMW-Designers Kris Tomasson. Der Startpreis für das erste „Glühwürmchen“ liegt in China bei 148.800 Yuan – umgerechnet etwa 19.500 Euro. Damit positioniert der Konzern das Fahrzeug als erschwingliche Alternative in einem umkämpften Marktsegment. Dabei tritt der Firefly EV in direkte Konkurrenz zu etablierten Modellen wie dem Mini aus der BMW Group und dem Smart, den Mercedes-Benz in Kooperation mit dem Geely-Konzern in China produziert.

Münchner Schule
Gestaltet wurde das elektrische "Glühwürmchen" im europäischen Designzentrum von NIO in München unter Leitung von Kris Tomasson. Der gebürtige New Yorker war früher unter anderem für BMW, Gulfstream Aerospace, Ford und Coca-Cola tätig.
Münchner Schule
Gestaltet wurde das elektrische „Glühwürmchen“ im europäischen Designzentrum von NIO in München unter Leitung von Kris Tomasson. Der gebürtige New Yorker war früher unter anderem für BMW, Gulfstream Aerospace, Ford und Coca-Cola tätig.

Mit einer modernen, urbanen Gestaltung und einem Fokus auf Effizienz spricht der Firefly EV gezielt junge, preisbewusste Kunden an. Eines der Highlights des Modells ist der 92 Liter fassende Frunk (Front-Kofferraum) und ein Wendekreis von nur 9,4 Metern, was die Praktikabilität des Modells unterstreicht. „Wir bauen das Firefly-Auto so, dass es intelligenter ist als Mini und mehr Mini als Smart Cars“, warb Li. 

Strategische Expansion nach Europa

Firefly ist laut Firmengründer William Li ein zentraler Bestandteil der NIO-Strategie, seine Marktpräsenz in Europa auszubauen. Laut aktuellen Plänen soll das Modell in der ersten Hälfte des Jahres 2025 auch auf europäischen Straßen verfügbar sein. Dies könnte jedoch noch durch die kürzlich von der Europäischen Kommission eingeführten Strafzölle auf chinesische Elektroautos erschwert werden. Auf Elektroautos von NIO – und Firefly kämen da zusätzlich zu den bereits üblichen zehn Prozent noch einmal 20,7 Prozent obendrauf.

Trotz dieser Herausforderungen setzt NIO auf eine erweiterte Infrastruktur für Batteriewechselstationen, die speziell für die Firefly-Modelle entwickelt werden und kostengünstiger als bisherige Lösungen sein sollen. Grund: Die Antriebsbatterie ist kompakter als die der Nio-Modelle und kann deshalb die bereits bestehenden Power Swap-Stationen des Unternehmens nicht nutzen.

Neue Dreifaltigkeit 
Drei Leuchten vorne und hinten sowie das Firefly-Logo in Y-Form - auf den Anblick dürfen wir uns im kommenden Jahr auch in Europa freuen. Ebenso wie auf einen konkurrenzlos niedrigen Verkaufspreis unter 20.000 Euro  - vor EU-Strafsteuer. Fotos: NIO
Neue Dreifaltigkeit
Drei Leuchten vorne und hinten sowie das Firefly-Logo in Y-Form – auf den Anblick dürfen wir uns im kommenden Jahr auch in Europa freuen. Ebenso wie auf einen konkurrenzlos niedrigen Verkaufspreis unter 20.000 Euro – vor EU-Strafsteuer. Fotos: NIO

Die Gründung von Firefly spiegelt die strategische Weitsicht von William wider, dem 50-jährigen Gründer und CEO von NIO. Li hat NIO seit der Gründung im Jahr 2014 zu einem der innovativsten Anbieter im Bereich der Elektromobilität gemacht. Mit einem klaren Fokus auf Technologie, Design und Kundenerlebnis hat das Unternehmen Pionierarbeit geleistet – von innovativen Batteriewechselstationen bis hin zu Premium-Elektrofahrzeugen, die eine hohe Reichweite und fortschrittliche Fahrassistenzsysteme bieten.

NIO plant auch ein Hybridauto

Mit der Einführung von Firefly setzt Li nun auf Diversifikation. Die neue Marke soll nicht nur NIOs Absatz steigern, sondern auch helfen, sich in neuen Zielgruppen und Regionen zu etablieren. „Unsere Vision ist es, nachhaltige Mobilität für alle zugänglich zu machen“, sagte Li bei der Vorstellung der Marke.

Lebendig, durchdacht und solide
Bislang hat NIO-Chef Li noch nicht allzu viele technische Details über den elektrischen Kleinwagen verraten, den er ab Herbst 2025 unter der Marke Firefly auch in Europa zum Kauf anbieten will. Bekannt sind bislang nur Kofferraumgröße und Wendekreis. Gerätselt wird noch über Antriebsleistung, Batteriekapazität und Ladeleistungen - unter anderem. Bestaunt werden soll zunächst wohl nur das Design.
Lebendig, durchdacht und solide
Bislang hat NIO-Chef Li noch nicht allzu viele technische Details über den elektrischen Kleinwagen verraten, den er ab Herbst 2025 unter der Marke Firefly auch in Europa zum Kauf anbieten will. Bekannt sind bislang nur Kofferraumgröße und Wendekreis. Gerätselt wird noch über Antriebsleistung, Batteriekapazität und Ladeleistungen – unter anderem. Bestaunt werden soll zunächst wohl nur das Design.

In den vergangenen Jahren hat sich NIO von einem aufstrebenden Start-up zu einem ernstzunehmenden Wettbewerber auf dem globalen Automarkt entwickelt. Das Unternehmen bietet mittlerweile eine breite Palette von Elektroautos auch in Europa an, darunter mehrere SUVs wie den EL6 und EL 8 sowie Premium-Limousinen wie den ET5 und ET7 – der luxuriöse ET9 kommt nun noch als „Kirsche“ obendrauf. Mit Firefly wagt sich NIO nun auch in das Segment der Kompaktfahrzeuge vor.

Und NIO setzt dabei nicht allein auf batterieelektrische Antrieb: Wie Li bei der Veranstaltung bekanntgab, wird unter dem Logo der neuen Marke bis 2026 auch ein Hybridmodell auf den Markt kommen. Dieses soll speziell auf internationale Märkte ausgerichtet sein und die Produktpalette weiter diversifizieren.

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1 Kommentar

  1. Duesendaniel

    Ohne den 3. Kringel unten bei Heckleuchten und Tagfahrlicht fände ich das Auto richtig schön, aber so ist es irgendwie über’s Ziel hinaus geschossen. Auffallen um jeden Preis war hier wohl das Motto. Ob das im deutschen ankommt wage ich zu bezweifeln.

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