Stellantis hat sich viel vorgenommen. Der Konzern, der 2021 aus der Fusion von Fiat Chrysler und der französischen PSA-Gruppe mit Citroën, Peugeot, DS und Opel hervorgegangen ist und insgesamt 14 Marken zählt, will spätestens 2030 Europas führender Hersteller von Elektroautos werden. Aktuell sind 20 vollelektrische Modelle im Angebot, weitere 28 sollen bis 2024 auf den Markt kommen.

Einer der wichtigsten neuen Stromer hört auf einen altbekannten Namen: Astra. Seit dem Frühjahr wird die sechste Modellgeneration als wiederaufladbarer Teilzeitstromer angeboten – ab kommendem Sommer wird das kompakte Familienauto unter dem Namen Astra Electric auch als Vollstromer angeboten werden. Die Designer waren bei dem Modell nicht gefordert. Denn an der Optik ändert sich nichts. Nur ein kleines E an der Kofferraumklappe weist auf den emissionsfreien Antrieb hin. Und wie der Plug-in Hybrid wird auch der Astra Electric auch als praktischer „Sports Tourer mit großem Kofferraum angeboten – nach dem MG5 EV aus China wird es das zweite Elektro-Kombi auf dem europäischen Markt.

Deutschlands erstes Elektro-Kombi 
Als Sports Tourer kommt der Astra Electric auch mit extra großem Kofferraum daher. Am Antrieb ändert sich dadurch nichts.
Deutschlands erstes Elektro-Kombi
Als Sports Tourer kommt der Astra Electric auch mit extra großem Kofferraum daher. Am Antrieb ändert sich dadurch nichts.

Auch der Antrieb bietet nichts besonderes. Den Motor kennt man bereits vom Peugeot e-308 und wird ab 2024 auch den DS 4 antreiben. Mit 115 kW (156 PS) Leistung und einem maximalen Drehmoment von 270 Newtonmetern. Während viele Wettbewerber bereits bei 150 oder 160 km/h abriegeln, darf der Opel Astra Electric zumindest 170 km/h schnell sein – wo immer das Sinn macht und überhaupt noch erlaubt ist.

54 kWh-Akku und 100 kW Ladeleistung

Versorgt wird der elektrische Frontantrieb vom neuen Stellantis-Einheitsakku, der nun eine Speicherkapazität von 54 statt 50 kWh hat. Aufgrund eines Normverbrauchs des Antriebs von 14,9 kWh auf 100 Kilometern soll der Elektro-Astra mit einer Akkuladung bis zu 362 Kilometer im Drittelmix weit kommen – im Stadtverkehr bis zu 416 Kilometer. Im Alltagsverkehr dürfte der Aktionsradius eher auf 320 Kilometer schrumpfen.

Eher enttäuschend ist auch die maximale Ladeleistung: Während der ID.3 von VW den Strom an Schnellladesäulen inzwischen mit bis zu 170 kW zieht und auch der Renault Mégane E-Tech mit 130 kW arbeitet, belässt es Stellantis bei 100 kW. Der Astra Electric wird also am DC-Lader mindestens genauso lange stehen wie der kleine Opel Corsa-e oder Mokka-e. Die Rede ist von einer guten halben Stunde, die es braucht, um den Ladezustand (SoC) von vermutlich zehn auf 80 Prozent anzuheben. Die maximale Ladeleistung an der heimischen Wallbox beträgt 11 kW – da ist der Astra Electric immerhin auf der Höhe der Zeit.

Opel Astra-e
Astra mit kleinem E
Optisch ist der vollelektrische Astra nicht von seinen konventionell angetriebenen Schwestermodellen zu unterscheiden. Ein kleines „E“ auf der Heckklappe und auf dem Kennzeichen müssen genügen. Foto: Opel

Ansonsten bringt der vollelektrische Astra alles mit, was auch seine konventionell angetriebenen oder teilelektrifizierten Schwestermodelle auszeichnet: Eine hervorragende Straßenlage, zahlreiche Assistenzsysteme und einen ebenso schicken wie geräumigen Innenraum. Das Kofferraumvolumen der Kombi-Version beträgt je nach Position der umklappbaren Rücksitze zwischen 516 und 1553. Das ist zwar ein paar Eimer weniger als bei der benzingetriebenen Version (540-1630 Liter), aber immer noch genug, um Familie samt Gepäck ans Ziel zu bringen.

Der Preis? Noch Betriebsgeheimnis

Bleibt die spannende Frage, was der Spaß kostet. Als Plug-in Hybrid kostet der Opel Astra derzeit 38.650 Euro, als Sports Tourer 39.750 Euro. Der Astra Electric dürfte, so unsere Schätzung, nicht unter 43.000 Euro zu haben sein – wovon dann allerdings noch der Umweltbonus von 6.750 Euro abginge.

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1 Kommentar

  1. Tin

    schick der Astra …nicht so langweilig wie die Konkurrenz aus Wolfsburg…

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