Bis zur Markteinführung des neuen Twingo ist es zwar noch über ein Jahr hin. Aber auf der Autoshow in Brüssel macht der französische Autohersteller mit einem Blick in den Innenraum jetzt schon einmal Appetit auf das kleine Elektroauto, das ab 2026 zu einem Preis um die 20.000 Euro angeboten werden soll.

Wie das Exterieur orientiert sich auch der Innenraum des neuen Twingo in vielen Details an der ersten Modell-Generation von 1993, die mit ihrem sogenannten „Bio-Design“ schnell eine große Fangemeinde fand. Allein in Deutschland hatte das Fahrzeug damals mehr als eine halbe Million Käufer gefunden. Bis zum Produktionsende 2007 wurden insgesamt 2,42 Millionen Einheiten des Modells produziert. Und die Chancen stehen gut, dass die vierte Generation diesen Erfolg wiederholt – nun im retro-futuristischen Design, dem schon der neue Renault 5 E-Tech Electric frönt.

Feintuning 
An die Außenhaut des neuen Twingo haben die Designer noch einmal Hand angelegt. Im Unterschied zu dem in Paris präsentierten Showcar gibt es vorne einen neuen Lufteinlass und ein zusätzliches Seitenfenster. Auch fallen die Radhäuser nun schmaler aus.
Feintuning
An die Außenhaut des neuen Twingo haben die Designer noch einmal Hand angelegt. Im Unterschied zu dem in Paris präsentierten Showcar gibt es vorne einen neuen Lufteinlass und ein zusätzliches Seitenfenster. Auch fallen die Radhäuser nun schmaler aus.

Das schon recht seriennahe Exterieur des neuen Twingo hatte Renault zuletzt auf dem Pariser Autosalon im Herbst vergangenen Jahres gezeigt. In Brüssel zeigt sich der Prototyp nun weiter verfeinert. Im unteren Teil der Frontpartie verbirgt sich jetzt ein Lufteinlass, die hinteren Radlaufverbreiterungen fallen kleiner aus, und die schwarzen Stoßfänger verfügen über ein neues Wabenmuster aus dem 3D-Drucker. Was zudem auffällt: Die vorderen Türgriffe haben keine beleuchtete Umrandung mehr. Und in Höhe des Außenspiegels haben die Designer noch ein kleines Seitenfenster eingefügt, um das Sichtfeld zu vergrößern. Auch wurde die Form der Rückleuchten stärker an die der Frontscheinwerfer angepasst.

Viele pfiffige Details im Innenraum

Vor allem aber gibt der Autobauer nun den Blick in den Innenraum frei. Der ist alles andere als eine Kopie des „Originals“, auch wenn zahlreiche Details daran erinnern sollen. Etwas die zentrale Positionierung des Warnblinkschalters oder das Zentraldisplay in der Mitte des Cockpits. Letzteres ist nun allerdings volldigital und – im Stil der Zeit – als 10,1 Zoll großer Touchscreen ausgeführt. Dadurch entfallen viele der Schalter, etwa zur Steuerung der Klimatisierung oder des Infotainmentsystems.

Im Stil der Zeit 
Das Cockpit des neuen Twingo betont die Horizontale und erinnert nur mit Details an die erste Generation von 1993. Fotos: Renault
Im Stil der Zeit
Das Cockpit des neuen Twingo betont die Horizontale und erinnert nur mit Details an die erste Generation von 1993. Fotos: Renault

Klar: 1993 genügte zur Unterhaltung der Insassen noch ein CD-Radio, nun müssen deutlich höhere Multimedia-Ansprüche erfüllt werden. Renault verspricht volle Konnektivität und bietet obendrein einige pfiffige Details. So gibt es an den Kopfstützen der Vordersitze einen magnetischen Bereich, an dem die Passagiere im Fond ihre Handys mit einer MagSafe-Funktion befestigen können.

Glas- statt Faltdach

Praktisch war der Renault Twingo immer schon. So soll auch das Modell der vierten Generation mit zahlreichen Ablagen glänzen und einem hochvariablen Innenraum. Natürlich lässt sich die Rücksitzbank ganz oder teilweise umklappen. Vor allem gibt es im Unterschied zur ersten Generation auch Türen für die Passagiere hinten – der Ahne kam noch als Dreitürer daher. Und dank des Elektroantriebs werden alle Insassen auch mehr Platz vorfinden. Nur gibt es kein Faltdach mehr, dafür auf Wunsch ein dimmbares Panorama-Glasdach.

Gebaut wird der neue Twingo übrigens aus Kostengründen im slowenischen Novo Mesto. Für den stark gewerkschaftlich bestimmten Volkswagen-Konzern war das ein Grund, um der vom ehemaligen Seat-Chef Luca de Meo vorgeschlagenen Kooperation eine Absage zu erteilen. Das könnte sich noch als schwerer Fehler erweisen: Das ähnlich preiswerte VW-Konkurrenzmodell zum Twingo Electric namens ID.1 wird nun erst 2027 auf den Markt kommen. Und wo es gebaut wird, steht immer noch nicht fest. Deutschland komme als Produktionsstandort aber aus Kostengründen nicht in Betracht, hatte Konzernchef Oliver Blume auf der letzten Hauptversammlung seinen Aktionären erklärt. Und die jüngsten Sparmaßnahmen dürften wenig daran geändert haben.

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