Am Heck des Enyaq zieht sich der Škoda-Schriftzug über die gesamte Breite in einer neuer Typographie. Dazu prangt am Spitzenmodell mit großem Akku nun die Zahlenkombination 85. Die Buchstabenkombination iV für „innovativ, intelligent, inspirierend“ und „Vehicle“ wurde hingegen gestrichen. Nicht, weil das bislang einzige Elektroauto im Modelljahr 2024 nicht mehr intelligent oder inspirierend wäre – es muss nur nicht mehr gesondert beworben werden, finden sie im Marketing. Das Modell verkauft sich auch so bestens.

Und die Nachfrage nach dem Modell dürfte nach dem Upgrade im neuen Jahr noch einmal steigen. Denn Škoda hat den Enyaq über den optischen Feinschliff hinaus noch einmal aufgewertet – ohne dass sich das beim Verkaufspreis niederschlägt: Trotz Inflation und steigenden Produktionskosten gelten weiterhin die alten Konditionen. Los geht es bei 44.200 Euro für das neu aufgelegte Version Enyaq 60 mit einer 58 kWh großen Batterie und Heckantrieb. Der Enyaq 85 – mit neuer Modellbezeichnung, aber weiterhin einem 77 kWh großen Akku – kostet als Hecktriebler 48.900 Euro, mit Allradantrieb und als 85x exakt 51.150 Euro. Und ganz neu im Lieferprogramm ist die edle und Version Laurent&Klement, die bei 59.000 Euro startet. Für das gleichstarke, aber schnittigere und geringfügig sparsamere Coupé werden 2.250 Euro mehr aufgerufen.

Edelversion
Das Škoda Enyaq Coupé L&K glänzt nicht nicht mit einem LED-beleuchteten Crystal Face, sondern einer Vielzahl von Extras wie spezielle Stoßfänger mit Elementen in Platin-Grau. Der Preis steigt darüber auf 61.250 Euro.
Edelversion
Das Škoda Enyaq Coupé L&K glänzt nicht nicht mit einem LED-beleuchteten Crystal Face, sondern einer Vielzahl von Extras wie spezielle Stoßfänger mit Elementen in Platin-Grau. Der Preis steigt darüber auf 61.250 Euro.

Der vollelektrische Enyaq ist für die tschechische Tochter des Volkswagen-Konzerns seit der Markteinführung im September 2020 ein Erfolgsmodell. Über 173.000 Einheiten davon wurden inzwischen in Mlada Boleslav produziert. Rund 40.000 davon gingen nach Deutschland. Es wären noch deutlich mehr gewesen, hätten Lieferengpässe bei Computerchips in der Corona-Zeit und von Kabelbäumen nach Ausbruch des Ukraine-Krieges nicht die Produktion gedrosselt: Lieferzeiten von bis zu 18 Monaten schreckten doch manche Kaufinteressenten ab.

Lieferzeit des Enyaq sinkt auf vier bis sechs Monate

Inzwischen läuft die Produktion in Tschechien wieder auf vollen Touren, haben sich die Lieferzeiten auf vier bis sechs Monate reduziert, wie Produktmanger Jaromir Mendel bei der Vorstellung des neuen Škoda Enyaq versicherte. Und auch von der Produktaufwertung zum Modelljahr 2024 erhoffen sie sich in Mlada Boleslav eine erhöhte Nachfrage nicht nur auf dem deutschen Markt. Tatsächlich gewinnt das Elektroauto durch eine Reihe technischer Updates noch einmal deutlich an Attraktivät.

Bis zu 573 Kilometer Reichweite 
Das Enyaq-Coupé liegt besonders günstig im Wind und kommt deshalb mit Heckantrieb und 77 kWh-Akku besonders weit.
Bis zu 573 Kilometer Reichweite
Das Enyaq-Coupé liegt besonders günstig im Wind und kommt deshalb mit Heckantrieb und 77 kWh-Akku besonders weit.

So kommt der neue Elektromotor aus dem VW-Werk Kassel mit der Typenbezeichnung APP550 nun auf eine Spitzenleistung von 210 kW – 60 kW mehr als vorher. Und unter anderem aufgrund einer neuen Wicklung der Kupferdrähte und einer optimierten Thermokontrolle arbeitet er mit 545 Newtonmetern deutlich kraftvoller und auch effizienter. In Kombination mit einer veränderten Zelltechnologie des Akkus steigt darüber auch die Reichweite des Stromers auf bis zu 573 Kilometer beim Coupé mit Fließheck und auf 563 Kilometer bei der Steilheck-Version. Obendrein konnte die Höchstgeschwindigkeit durch eine veränderte Getriebeübersetzung von 160 auf 180 km/h angehoben und der Sprint auf Tempo 100 um zwei Sekunden verkürzt werden.

Škoda gibt Gas an der Ladesäule

Mehr Speed gibt es zudem an der Ladesäule: Gleichstrom nimmt der heckgetriebene Škoda Enyaq 85 nunmehr mit 135 kW auf. Bei der Allradversion, der die neue Batterie eines neuen Zulieferers zunächst vorbehalten ist, steigt die maximale Ladeleistung sogar auf bis zu 175 kW. Spätestens nach 28 Minuten soll der Akku nun wieder zu 85 Prozent gefüllt sein. Beim besonders sportlichen und 250 kW (340 PS) starken Spitzenmodell Enyaq RS bedeutet das eine Zeit-Ersparnis von acht Minuten. Helfen dürfte dabei auch die Verbesserung des Energie-Managementsystems. Dieses konditioniert nun automatisch die Batterie auf dem Weg zur Ladestation vor, damit möglichst schnell die volle Ladeleistung anliegt.

Keine Anzeichen von Müdigkeit 
Im Innenraum des Enyaq haben die Designer nicht nur die Knöpfe neu sortiert. Die neue Software-Version 4.0 sorgt auch für eine neue Optik des Infotainment-Systems, neue Funktionalitäten und kürzere Reaktionszeiten. Fotos:  Škoda
Keine Anzeichen von Müdigkeit
Im Innenraum des Enyaq haben die Designer nicht nur die Knöpfe neu sortiert. Die neue Software-Version 4.0 sorgt auch für eine neue Optik des Infotainment-Systems, neue Funktionalitäten und kürzere Reaktionszeiten. Fotos: Škoda

Auch an anderen Stellen zeigt sich der Škoda Enyaq des Modelljahres 2024 deutlich verbessert. Ein neuer Computerchip sowie ein Software-Update machen dem Infotainment-System Beine. Zudem kommt die Bedienoberfläche nun nicht nur deutlich frischer daher – sie lässt sich auch stärker als bisher individualisieren. Die Sprachsteuerung („Hi Laura“) wurde weiter verbessert und die Bedientasten im Innenraum wurden neuen geordnet, um die Ergonomie zu verbessern. „Simply clever“, aber nicht besonders originell (andere Autohersteller wie Renault bieten das schon länger) ist eine automatische Verriegelungsfunktion. Beim Verlassen des Fahrzeugs wird das nunmehr verschlossen, sobald sich der Fahrer2,5 Meter entfernt hat.

Laurent&Klement mit feinen Extras

Das alles hat der neue Enyaq L&K natürlich serienmäßig an Bord, der an die Škoda-Gründer Vaclav Laurin und Vaclav Klement erinnern soll. Das Modell erhält eine Reihe exklusiver Details wie modellspezifische Stoßfänger in Platin-Grau, das mit 131-LEDs beleuchtete Crystal Face, ein Head-up-Display und vieles andere mehr. Käufer haben zudem erstmals die Möglichkeit, den Innenraum des Enyaq mit beigefarbenen Ledersitzen und -bezügen aufzuhellen.

Die ersten Fahrzeuge des Modelljahrs 2024 rollen in Mlada Boleslav in diesen Tagen vom Band. Fahrzeuge, die im Sommer bestellt, aber bislang noch nicht ausgeliefert sind, kommen also automatisch in den Genuss des Upgrades. Und wie gesagt: Am Fahrzeugpreis ändert sich – erst einmal – nichts.

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2 Kommentare

  1. Zehnder Christoph

    Ich hoffe der Skoda kann auch bald Bidirektional laden?

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    • Franz W. Rother

      Beim Enyaq ist das so vorgesehen. Ob das auch mit dem Superb, der mit einem vergleichsweise kleinen Akku ausgestattet ist, funktioniert, bleibt abzuwarten.

      Antworten

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