Abstecher in den Abenteuer-Steinbruch
Okay, alles klar? Abgehakt. Wir nähern uns nämlich dem Zwischenziel Künzelsau. Denn damit wir auch felsenfest an die Offroadtalente dieses Superkombis glauben, hat Porsche hier nach Mitte der Testrunde einen Abstecher zum 15 Hektar großen Abenteuer-Steinbruch eingeplant, in dem diverse Offroad-Strecken lauern. Na toll, ab mit unserem feinen Turbo S ins professionell arrangierte Sand-, Geröll- und Drecksgewühl, in dem garantiert extreme Steilhänge lauern. Denken wir begeistert, sehen schon die großen Staubfahnen. Und haben dabei die Reklame der Steinbruch-Betreiber im Kopf: Einzigartig in Süddeutschland!
Das haben die Schlauberger bei Porsche natürlich anders arrangiert. Umsteigen in eins dieser schon komplett eingestaubten Testfahrzeuge. Fenster schließen, Gravel-Mode einschalten und brav auf die Funkanweisungen des Offroad-Betreuers warten. Jawoll, machen wir doch. Unser Instruktor heißt Patrick Hünninger und ist gern professional auf Rallyes unterwegs. „Zum Aufwärmen gibt es diesen steilen Hügel mit den seitlichen Orientierungsstäbchen, weil Sie sonst nur das Blau des Himmels sehen“, tönt es aus dem Funkgerät. Alles gut, keine Hürde für den Cross Turismo. Dann ein kleiner brutaler Rundkurs und schließlich ein fies holpriges serpentinenähnliches Stück, das dringend den erwähnten Liftmodus (maximal 30 km/h) braucht. Egal in welcher Sektion, dieser Porsche, der hier auf normalen 20-Zoll-Sommerrädern rollt, zuckt selbst an Stellen nicht, an denen manche SUV-Normalos vermutlich schon voll die Flatter kriegen.
Hinterachslenkung für enge Kehren
Selbstverständlich, liebe Leute, das Ganze ist eine wunderbare Werbe-Show. Wer schmeißt so einen Luxusracer freiwillig in Dreck? Genau, niemand. Trotzdem beeindruckend wie dieses Auto nach der Stehübung (einfach den Fuß vom Strompedal) auf der extremen Auffahrt ruhig und sanft wieder anfährt. Oder wie seine Hinterachslenkung (2332 Euro) in einer engen Kehre mit dem leicht entgegengesetzten Einschlag den Wendekreis um 60 Zentimeter auf 11,4 Meter verkürzt. Glückwunsch, liebe Porsche-Techniker, das kann er also auch.
Stellt sich die Frage, wer auf diesen Cross Turismo (und seine Wühlertricks), der bei uns ab Juni zu den Händlern kommt, wirklich scharf ist. Der Oberförster mit seiner Familie? Eher nicht. Aber das ist wie mit den SUV-Kohorten, die bei uns vorrangig in der Stadt herumdüsen. Für den extremen Fall der Fälle (atemraubende Feldwege und so) hätte der Porsche-Liebhaber diese Trecking-Talente eben in der Hinterhand. Beruhigt doch ungemein. Und Weckbach erwähnt an dieser Stelle gern, „dass erste Rückmeldungen aus den Märkten vermuten lassen, dass der Cross Turismo mancherorts noch besser ankommt als die Limousine“. In Norwegen (genau, viele Wälder und Geröllpisten!) könnte das ein Verkaufsanteil von bis zu 70 Prozent werden.
Spezieller Fahrradträger für E-Bikes
Was vergessen? Ja, den neuen, von Porsche selbst entwickelten Fahrradträger, über den sie in Zuffenhausen stundenlang reden könnten. Das 1785 Euro teure Ding soll in puncto Packmaß und Handling neue Maßstäbe setzen. Leichter sein (25 kg, inklusive Befestigungsrohre) als alles, was sonst zu haben sein soll. Und universell nutzbar für alle Radtypen (Zuladung maximal 50 kg), die Heckklappe lässt sich auch mit beladenem Heckträger öffnen. Und pünktlich zum vollelektrischen Cross Turismo präsentieren die Zuffenhausener gleich im Steinbruch mit dem eBike Cross und Sport zwei bei der Renommier-Marke Rotwild gefertigte E-Bikes, die mit ihrem coolen Design, den vollgefederten Carbon-Rahmen und den superleichten Shimano EP8-Magnesiummotoren einen verdammt heißen Eindruck machen. Genau, auch beim Kaufpreis: 7990 und 9990 Euro. Die machen den Braten nun auch nicht mehr fett.