Die Treibhausgasquote – kurz THG – was ist das eigentlich und wieso bringt diese dem Eigentümer eines Elektroautos bares Geld? Mit der Treibhausgasquote sollen schädliche Gase im Straßenverkehr reduziert werden. Zugrunde liegt ein Rechentrick: Unternehmen, die mehr CO2 produzieren, müssen dafür Geld zahlen. Im Gegenzug können zum Beispiel Besitzer von Elektroautos seit Anfang 2022 Zertifikate über ihren Minderverbrauch von CO2 verkaufen und erhalten dafür Geld. Das können mehrere hundert Euro pro Jahr sein.
Für den Zertifikatehandel gibt es neben den klassischen Stromversorgern und Mobilitätsanbietern auch noch andere Anlaufstellen. Energieversorger oder Start-up-Unternehmen wie Emobia, Klima-Quote.de oder Fairnergy sammeln die THG-Quoten ein und überweisen sie an die Halter eines E-Autos. Zur Meldung reicht der Fahrzeugschein, der beim entsprechenden Anbieter über ein Portal hochgeladen werden muss.
Lagen die Prämien zur Treibhausgasquote zu Beginn der Auszahlungen Anfang 2022 oftmals bei gerade einmal 250 Euro, so stiegen sie im Laufe des Jahres bis zu 480 Euro, je nach Anbieter. Auch 2023 gibt es die THG-Prämie für alle Besitzer eines Elektroautos, das hat das Umweltbundesamt zugesichert. Aber sie wird wohl deutlich niedriger ausfallen.
Verantwortlich dafür ist die aktuelle Entwicklung am deutschen Strommarkt: Der Anteil an Strom aus fossilen Energiequellen an der gesamten Strommenge (dem sogenannten Strommix) ist aufgrund der Abschaltung der Kernkraftwerke und der stärkeren Verstromung von Kohle aktuell höher als im vergangenen Jahr. Somit ist der Strom auch an der Ladesäule im Schnitt deutlich schmutziger – und der Einspareffekt bei den Emissionen des Klimagases CO2 sinkt bei seiner Nutzung. Folge: Die THG-Prämie fällt 2023 geringer aus, einige Vermittler wie E.On oder Teamstrom haben sie bereits um mehr als die Hälfte gesenkt.
Und es sieht so aus, als würden die THG-Prämien in der nächsten Zeit auf diesem Niveau verbleiben. Der Antragsdruck beim zuständigen Umweltbundesamt scheint sich dagegen etwas gelegt zu haben und das Amt kommt mit der Fülle der Anträge und der jeweiligen Prüfung besser nach auf im vergangenen Jahr. Daher verzögern sich die Auszahlungen zwar um wenige Wochen, nicht jedoch mehr um einige Monate.
THG-Quote auch für Elektro-Zweiräder
Wird das eigene Elektroauto verkauft, kann der neue Eigentümer dieses auf sich anmelden und wiederum die bis zu 400 Euro pro Jahr und Auto kassieren. Das gilt jedoch nicht für das laufende Jahr der Erstanmeldung, denn der Wagen ist durch die Fahrgestellnummer für das Kalenderjahr gesperrt und kann nicht doppelt eingereicht werden. Erst im kommenden Jahr kann der neue Eigentümer als Zweitbesitzer das Elektrofahrzeug dann für sich im Rahmen der THG-Prämie neu anmelden.
Genauso sieht die Regelung für Besitzer eines Elektrorollers oder eines Pedelecs aus – auch diese können ihr Elektrofahrzeug zu Geld machen.
Inzwischen importiert Deutschland mehr Strom als dass exportiert wird. Da wäre interessant zu wissen wie die Importströme eingestuft werden, vor allem wenn noch Drittländer an einem Stromkarussell beteiligt sind.
Momentan sinkt der Strompreis an der Börse und bei vielen Anbietern und auch der Einsatz von Kohle, wenn auch jahreszeitlich bedingt (?).
Dann wird das UBA darauf reagieren und die Quoten wieder anheben – die sind nicht fix.