In der Motomachi-Fabrik in Toyota City läuft sie in der kommenden Woche an: die Serienproduktion der zweiten Generation des Brennstoffzellenautos Mirai. Der neue Wagen wird nicht nur schicker – oder sagen wir: gefälliger – als das Modell der ersten Generation, das 2014 auf den Markt kam. Der 4,95 Meter lange neue Mirai wird nicht nur mehr Fahrkomfort und einen fünften Sitzplatz bieten, sondern dank eines dritten Wasserstoff-Tanks und eines verbesserten Antriebsstrangs auch eine um 30 Prozent größere Reichweite haben. Vor allem aber: Er wird in Zukunft deutlich preisgünstiger angeboten werden können als das Vorgängermodell.

In Deutschland musste man bislang wenigstens 76.618 Euro in die Hand nehmen, um einen Toyota Mirai in die Garage stellen zu können. In Zukunft reichen künftig 63.900 Euro (inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer), gab Toyota Deutschland jetzt bekannt. Mit einem Nettolistenpreis von 51.759 Euro kommen Käufer des Toyota Mirai hierzulande nun auch in den Genuss von Umweltbonus und Innovationsprämie, erhalten also eine Förderung von bis zu 7500 Euro. Das sollte die Nachfrage nach dem Mirai deutlich beleben: Alain Uyttenhoven, der Chef von Toyota in Deutschland, hofft im kommenden Jahr immerhin „einige hundert Autos“ verkaufen zu können“, sagte er kürzlich in einem Interview.

Luxusklasse
Deutlich gefälliger – weil konventioneller – ist der neue Toyota Mirai auch im Innenraum geworden. In der Topversion gibt es Holz, Leder – und ein Headup-Display. Fotos: Toyota.

Der Hersteller gibt damit zumindest einen Teil der Ersparnisse an den Kunden weiter, die in der Fertigung und durch die Verbesserungen an der Technik erzielt wurden. Denn während die Fahrzeuge der ersten Generation noch weitgehend in Handarbeit und deshalb auch nur in einer Stückzahl von sieben Autos am Tag entstanden, sollen von der zweiten Generation 30.000 Autos im Jahr produziert werden – am Fließband und mit deutlich höherer Taktung.

Mit technischen Details hält sich Toyota mit Hinweis auf das noch laufende Homologationsverfahren zwar noch weitgehend zurück. Bei einer früheren Veranstaltung war allerdings angekündigt worden, dass die Reichweite von aktuell 500 auf 650 Kilometer steigen wird – das wäre eine Steigerung um 30 Prozent.

Drei Ausstattungslinien

Fest steht allerdings, dass der Mirai in der zweiten Generation in drei Ausstattungslinien angeboten wird. Die Ausstattungslinie „Executive“ (ab 66.900 Euro) umfasst zusätzlich unter anderem polierte, 19 Zoll große Leichtmetallräder, adaptive Bi-LED-Scheinwerfer und Multi-LED-Blinkleuchten vorne, ein 360-Grad-Kamerasystem, Lenkradheizung sowie Sitzbezüge in Lederoptik. Ein Rückfahrassistent sowie ein Toter-Winkel-Assistent und ein Parkassistent mit vier Sensoren runden das Paket ab.

Fast alles in Handarbeit
Die erste Generation des Mirai wurde in der Motomaki-Fabrik in Toyota City noch weitgehend in Handarbeit montiert. Pro Tag wurden so nur etwa sieben Autos fertig.

In der 73.900 Euro teuren Topausstattung „Advanced“ verfügt der neue Mirai zusätzlich unter anderem über einen Einparkassistenten, ein Panoramadach sowie ein Head-up-Display, Sitzheizung auch auf der Rücksitzbank sowie Sitzbelüftung vorne und hinten. Obendrein gibt es in der Version serienmäßig Ledersitze, auf Wunsch und ohne Aufpreis mit Zierapplikationen in Kupferfarbe.

Deutsche Kunden werden schneller bedient

Die ersten Exemplare des neuen Mirai werden im ersten Quartal 2021 in Deutschland erwartet. Früher wären andere Märkte in Europa schneller bedient worden. Aber das aktuelle Fördersystem und das inzwischen recht gute Angebot an Wasserstoff-Tankstellen – 86 sind inzwischen hierzulande in Betrieb, weitere zehn in Bau – sei Deutschland inzwischen ein interessanter Markt für Brennstoffzellenautos, heißt es in der Deutschland-Zentrale von Toyota.

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3 Kommentare

  1. Norbert

    Noch vor kurzem habe ich von „Fachleuten“ gehört, dass das elektrizitätsnetzwek zusammenbrechen werde, wenn Millionen von E-Mobilen auf der Strasse sind.
    Nachdem die Wasswestoff Technik doppelt soviel Elektrizität benötigt wie die Batteriebereiebennen Autos sind diese „Fachleute“ verstummt.
    Natürlich werden viele Tankwagen-Fahrer arbeitslos werden wenn weniger Treibstoff an die Tankstellen geliefert werden muss.
    Da wäre die Wasserstoff Technik sicher ein Ersatz, wenn statt Benzin/Diesel Wasserstoff durch die Landschaft geschippert wird.
    Wie dem auch sei, es scheint ich habe den Durchblich ganz verloen.

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    • Egon Meier

      Es werden viel mehr Tankwagenfahrer benötigt denn die ganze H2-Tanken zu versorgen müssen die 5fach Anzahl von LKW unterwegs sein .. tja ..
      h2 ist ne tolle Sache ..

      nur nicht für mich – ich bleibe schön beim BEV

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  2. Jürgen Baumann

    Tja, ob so ein Elektroauto mit Brennstoff Zellen Range Extender ökologisch und ökonomisch Sinn macht, darf nach wie vor bezweifelt werden.

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