Den VW ID.Buzz, den Bulli und Multivan gibt es bereits, jetzt kommt für die großen Stückzahlen im Verkauf die neue, nach VW-Zählweise siebte Transporter-Generation. Mit langem und kurzem Radstand, mit Hochdach, als Caravelle oder Pritschenwagen: Der interessierte Kunde kann sich nahezu frei entscheiden, wie sein Transporter aussehen und angetrieben werden soll.

Denn auch beim Antrieb bietet der bei Ford Otosan in der Türkei zusammen mit dem Transit Tourneo gefertigte VW T7 nahezu alle Möglichkeiten: Effiziente Zweiliter-Diesel, Plug-in-Hybrid oder Elektroversion und die ergänzende Wahl zwischen Heck- und Allradantrieb eröffnen einen schier grenzenlosen Fundus an Wahlmöglichkeiten. Gerade für den Personentransport im urbanen Bereich – als Taxi oder Hotel-Shuttle – dürfte dem 2,5 Tonnen schweren VW e-Caravelle mit zwei Schiebetüren (Aufpreis: 1000 Euro) eine besondere Bedeutung zukommen.

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Die neue Caravelle ist mit zwei Schiebetüren und mit zwei Radständen zu bekommen. Und erstmals auch mit Elektroantrieb. Fotos: VW
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Die neue Caravelle ist mit zwei Schiebetüren und mit zwei Radständen zu bekommen. Und erstmals auch mit Elektroantrieb. Fotos: VW

Die Gesamtabstimmung des VW e-Caravelle in der Langversion ist spürbar kommoder als bei dem Elektro-Bus mit kurzem Radstand. Der Anzug untenherum ist dank bis zu 210 kW (286 PS) Antriebsleistung und 415 Nm Drehmoment überaus flott. Und die leichtgängige Lenkung gefällt mehr als die Rückmeldung der Bremse, die gerade beim Anbremsen etwas kräftiger beißen könnte. Überaus angenehm ist trotz fehlendem Dämmglas das sehr geringe Geräuschniveau im Innenraum bei mittleren und höheren Tempi.

Langversion mit Platz für neun Personen

Neben der 5,05 Meter langen Normalversion ist der Caravelle auch mit langem Radstand zu bekommen, der auf 5,45 Metern Länge nicht nur bis zu neun Personen, sondern auch jeder Menge Gepäck Platz bietet. Wem die Wahl zwischen Aufbau, bis zu 3,50 Meter Radstand und Antrieb noch nicht reicht, muss sich dann nur noch für die Leistungsstärke entscheiden. Denn für die E-Version der VW Caravelle stehen Elektromotoren mit 100 kW, 160 kW und 210 kW zur Verfügung.

Hochflexibel 
Je nach Version bietet der Innenraum der Caravelle bis zu neun Personen Platz. Viel Raum für Gepäck bleibt dann allerdings nicht mehr.
Hochflexibel
Je nach Version bietet der Innenraum der Caravelle bis zu neun Personen Platz. Viel Raum für Gepäck bleibt dann allerdings nicht mehr.

Gerade in der Langversion im regelmäßigen Einsatz mit großer Zuladung sollte man sich für die stärkste Version entscheiden, die noch im Frühjahr auch mit optionalem Allradantrieb zu bekommen sein wird. Die verspricht leider jedoch kein Leistungsplus, da das 64 kWh große Akkupaket nicht mehr Ausgangsleistung verträgt und somit auch die Allradversion auf 210 kW / 286 PS begrenzt ist. Recht früh begrenzt ist auch die Ladeleistung: Die Elektroversionen können an einem mit Gleichstrom betriebenen Schnelllader mit maximal 125 Kilowatt laden. Das ist alles andere als imposant und bedeutet relativ lange Ladepausen auf Fernfahrten.

Maximal 315 Kilometer Reichweite als Stromer

So viele Wahlmöglichkeiten es auch beim neuen Transporter und der Busvariante Caravelle gibt, es fehlt ganz einfach ein größeres Akkupaket. Denn bei niedrigen Temperaturen im Winter sinkt die Realreichweite mit der 64-kWh-Batterie schnell sehr deutlich unter die 250-Kilometer-Marke. Für die geplante vollelektrische California-Variante wird sich Volkswagen Nutzfahrzeuge also etwas einfallen lassen müssen. Derzeit gibt es den Camper auf T7-Basis maximal als Plug-in Hybrid mit einer elektrischen Reichweite von 85 Kilometern.

Ford-schrittlich
Das Cockpit der VW e-Caravelle ist weitgehend identisch mit dem des Ford Tourneo Custom. Ein ergonomisch gestalteter, 13 Zoll großer Touchscreen sowie eine digitale Instrumententafel liefern dem Fahrer alle Informationen, die er benötigt. Ablagen gibt es im Überfluss.
Ford-schrittlich
Das Cockpit der VW e-Caravelle ist weitgehend identisch mit dem des Ford Tourneo Custom. Ein ergonomisch gestalteter, 13 Zoll großer Touchscreen sowie eine digitale Instrumententafel liefern dem Fahrer alle Informationen, die er benötigt. Ablagen gibt es im Überfluss.

Ohnehin ist der VW e-Caravelle nur eingeschränkt etwas für lange Strecken, denn bei Tempo 150 wird zumindest bei den Elektroversionen abgeregelt. Die meisten Einsatzzwecke im gewerblichen Bereich wird das jedoch kaum beeinflussen. Der WLTP-Normverbrauch des Kastenwagens von 23,8 kWh/100 km bedeutet eine maximale Reichweite von 315 Kilometer.

500 Kilogramm Dachlast – im Stand

Größe zeigt der Neue dafür an anderer Stelle: Egal, ob Acht- oder Neunsitzer – das Ladevolumen des neuen Caravelle ist gigantisch. Hinter der dritten Sitzreihe stehen bei knapp 1,40 Metern Innenbreite 1.000 Liter Volumen zur Verfügung. Wem das nicht reicht, kann die letzte Sitzreihe umklappen oder die hinteren Sitze ausbauen und so den Laderaum vergrößern, um die volle Zuladung von 1,3 Tonnen zu nutzen. Die Laderaumlänge beträgt immerhin drei Meter. Die Dachlast stieg zudem von 150 auf nunmehr 170 Kilogramm bei der Fahrt und 500 Kilogramm im Stand:. Letzteres könnte für Hersteller von Freizeitcampern ein interessantes Maß sein.

Große Klappe – und viel dahinter
672 bis 1045 Liter fasst der Gepäckraum der Caravelle in der Kurz-Version. Bei der Version mit langem Radstand passen ins Heckabteil zwischen 818 bis 1354 Liter – bei Beladung bis zum Dach und voller Bestuhlung. Beim Tourneo BEV ist es ebenso viel. Fotos: VWN

Nachgelegt hat Volkswagen Nutzfahrzeuge auch bei der Ausstattung der Caravelle. So gibt es deutlich mehr Komfort und Sicherheit durch LED-Scheinwerfer, zwei Digitaldisplays (12 / 13 Zoll), Apple Car Play / Android Auto, eine elektronische Parkbremse sowie zahlreiche Fahrerassistenzsysteme. Angenehm für die Insassen: zahlreiche Ablagen sowie noch mehr USB-Anschlüsse und auf Wunsch 230 Volt für stärkere Verbraucher an Bord. Serienmäßig an Bord sind immer fünf Jahre Garantie.

Preise ab 66.021 Euro – und jede Menge Optionen

Die Preise starten für die e-Caravelle bei 66.021 Euro. Die besser ausgestattete Editions-Version kostet mit 210 kW Leistung und langem Radstand mindestens 77.677 Euro brutto. Und die Aufpreisliste ist lang. Zum Vergleich: Die Stiefschwester von Ford, der Transit Tourneo Bus mit Elektroantrieb, kostet in der Basisversion „Trend“ mit kurzem Radstand 66.818 Euro, mit der Top-Motorisierung und langem Radstand nur 900 Euro mehr. Als Titanium X sind 76.576,50 Euro aufgerufen – der Blick in die Preislisten der Kölner kann sich also durchaus lohnen.

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