Eigentlich wollte Volkswagen den beiden Elektroautos schon bald eine weitere Modellpflege zugute kommen lassen. So wie es der ID.3 schon im vergangenen Sommer erfuhr, vier Jahre nach dem Verkaufsstart. Auch der ID.4 und seine sportlichere Fließheck-Variante ID.5 werden inzwischen seit vier Jahren produziert. Im vergangenen Oktober erfuhren die beiden Familienautos immerhin ein technisches Upgrade, das ihnen ein neues Infotainmentsystem und den heckgetriebenen Fahrzeugen mit 77 kWh-Akku einen effizienteren Motor bescherte, der die Reichweite um bis zu 17 Kilometer vergrößerte. Und im kommenden Jahr wird es auch noch einmal ein größeres Software-Update auf die Version 5.4 geben.

VW ID.4 und ID.5
ID.4 und ID.5 in GTX-Ausführung
Trotz eines technischen Upgrades im Herbst 2023 verkauft sich der Elektro-SUV von Volkswagen immer schlechter. In Deutschland haben sich die Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert. Fotos: Volkswagen

Doch das große Facelift, das beide Elektroautos ursprünglich schon im nächsten Jahr erhalten sollte, verschiebt sich auf Ende 2026. Der Grund für die Verschiebung ist nicht das große Sparprogramm, über das bei Volkswagen gerade mit dem Betriebsrat verhandelt wird. Die Verzögerung ergibt sich vielmehr aus dem Umfang der Maßnahmen, die Volkswagens bestverkauftes Elektroauto im Zuge der Modellpflegemaßnahme erfahren wird. Designchef Andreas Mindt und sein Team haben den beiden SUVs eine neue, VW-typische Gradlinigkeit verpasst, die sie optisch näher an den kommenden ID.2 heranrücken und sie auch deutlich höherwertiger erscheinen lässt.

ID.4 und ID.5 machen einen „großen Sprung“

Auch im Innenraum soll sich viel tun, berichten Insider. So erhält das Cockpit nicht nur materiell eine deutliche Aufwertung. Die Armaturentafel reicht nun um die A-Säule herum und geht beinahe nahtlos in die Türverkleidungen über. Das Infotainmentsystem wird neu aufgesetzt und der gesamte Antriebsstrang nochmals optimiert. Für mehr Dynamik und mehr Reichweite. Für Letzteres sollen neue Batteriezellen sorgen. „Das wird ein großer Sprung werden wie seinerzeit vom Golf V zum Golf VI“, heißt es im Unternehmen.

VW ID.2 GTI Concept mit Chefdesiner
Klare Kante
Designchef Andreas Mindt hat mit dem ID.2 GTI Concept bereits gezeigt, wohin bei Volkswagen die Formgebung geht: Zurück zu klaren Linien, weg von den eher barocken Elementen, die sein Vorgänger bei den Elektroautos favorisierte.

Vor dem Hintergrund macht der ursprüngliche Plan der VW-Strategen, den Modularen Elektro-Baukasten (MEB) zu einer „Plus“-Version weiterzuentwickeln und für das Facelift des ID.4 und ID.5 zu nutzen, keinen Sinn mehr. Denn die Maßnahmen lassen sich bis Ende 2026 auch mit Hilfe des aktuellen MEB realisieren.

„ID.Golf“ kriegt 800-Volt-Architektur

Und das Facelift wird so umfangreich und tiefgreifend sein, dass die Modelle bis wenigstens 2028 „frisch“ bleiben. Dann nämlich sollen die ersten Fahrzeuge auf der Nachfolge-Plattform SSP (Scalable Systems Platform) auf den Markt kommen, die sich für ultrakurze Ladezeiten auf eine 800-Volt-Architektur stützen werden. Erster Nutznießer der neuen Plattform soll wohl der Nachfolger des VW ID.3 werden – der von den Entwicklern in Wolfsburg unter dem Stichwort „ID.Golf“ geführt wird.

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