An sich ist der VW Tayron schnell beschrieben, denn er bietet die gleichen Antriebe, ähnliche Ausstattungen und den identischen Qualitätsanspruch wie beim jüngst neu aufgelegten Tiguan. Technische Basis des Tayron ist dabei die neueste Evolutionsstufe der modularen Querplattform von Volkswagen. Im Unterschied zum erfolgreichen Mittelklasse-SUV der Wolfsburger ist der „SUV-Van“ dank des auf 2,79 Meter verlängerten Radstands jedoch auch als 5+2-Sitzer verfügbar. Die Motorenpalette besteht dabei aus zwei teilelektrischen Plug-in-Hybrid-Antrieben mit wahlweise 150 und 200 kW (204 und 272 PS) Antriebsleistung und einem Mildhybrid mit 150 PS. Dazu gibt noch rein konventionell angetriebene Turbobenzinern sowie zwei Varianten mit einem Selbstzünder under Haube. Die Verbrenner sind dabei mit einem Allradantrieb gekoppelt – alle übrigen verfügen über einen Frontantrieb.

Der Tayron eHybrid kombiniert einen 110 oder 130 kW starken Vierzylinder-Benziner mit einem Elektromotor, der 85 kW mobilisiert. In Summe wirken dann bis zu 200 kW Leistung und 400 Newtonmeter Drehmoment auf die Vorderachse. Bilder: Volkswagen
Vor allem die beiden, eHybrid genannten Plug-in-Hybride dürften auf große Nachfrage auf den europäischen Märkten stoßen. Denn dank einer Akkukapazität von 19,7 kWh können sie bis zu 127 Kilometer (im Stadtverkehr) vollelektrisch fahren. Die elektrische Reichweite im Drittelmix ist mit 113 Kilometer angegeben. Und die Gesamtreichweite von 850 Kilometern liegt aufgrund eines Normverbrauchs von nur 6,4 Liter auf 100 km beinahe auf Dieselniveau. Angenehm ist auch, dass das Akkupaket nicht allein mit elf Kilowatt Wechselstrom, sondern an einem mit Gleichstrom betriebenen Schnelllader auch mit 50 kW nachgeladen werden kann.
Platzriese mit 885 Liter großem Kofferraum
Im Innenraum zeigt der Tiguan-Zwilling das bekannte Volkswagen-Design mit einer stark horizontalen Ausrichtung. Wichtigste Informationsquelle ist hier ein bis zu 15 Zoll großer Touchscreen. Gegen einen Aufpreis von 800 Euro ist als Ergänzung zum 10 Zoll großen Infodisplay hinter dem Lenkrad auch ein Head-Up-Display verfügbar.
An Platz mangelt es dem Familien-SUV nicht. Für zusätzlichen Komfort sorgen die beheizbaren Sitze in der zweiten Reihe, die sich in Längsrichtung verschieben lassen und deren Lehnen sich neigen lässt. Der Fond bietet zudem reichlich Kopffreiheit, es gibt diverse USB-Anschlüsse und zusätzliche Lüftungsausströmer. Da gibt es nichts zu meckern.

Die Plugin-Hybrid-Variante ist wegen der großen Batterie im Heckabteil nur als Fünfsitzer zu bekommen. Dem Volumen des Kofferraums tut das aber keinen Abbruch. Bei voller Bestuhlung passen über 800 Liter rein, bei umgelegter Rückbank über 2000.
Aufgrund des großen Batteriepakets sind die Teilzeitstromer nicht als Siebensitzer zu bekommen. Dem 4,79 Meter langen Tayron ist das aber kaum abträglich ist, da auf der Hinterbank ohnehin nur Kinder sitzen können. Wichtiger dürfte für die meisten Käufer ohnehin der Laderaum sein. In der fünfsitzigen Version des Tayron steht hier ein riesiges Ladevolumen von 885 Litern zur Verfügung. Durch Umklappen der Rücksitzbank lässt sich der auf bis zu 2.090 Liter erweitern.
Preise für den Plug-in Hybrid beginnen bei 53.000 Euro
Beim Antrieb macht schon der schwächere der beiden Plug-in-Hybride einen guten, weil spürbar kraftvollen Eindruck. Der 86 kW oder 116 PS starke E-Motor hat dank einer Drehmoments von 330 Newtonmetern zusammen mit dem Benziner keinerlei Mühe, den 1,9 Tonner in Bewegung zu bringen. Unter Lastanforderungen macht sich jedoch der kleine Hubraum des Verbrenners bemerkbar: Der Vierzylinder klingt alles andere als hörenswert.

Den großen, 200 kW starken Tayron eHybrid gibt es nur in der Elegance-Ausstattung. Da reist man dann auf Business Class-Niveau.
Dafür beeindruckt, wie schnell, leise und vibrationsfrei sich der 1,5 Liter große Benziner ein- und ausschaltet, wenn man sich dem Stillstand nähert oder wieder langsam anfährt. Wer will, kann auch manuell in die Schaltvorgänge eingreifen.
Und was kostet der Spaß? Der 110 kW stark Mildhybrid mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe startet bei 45.475 Euro, für den „kleinen“, 200 kW starken eHybrid sind wenigstens 53.425 Euro hinzulegen. Den großen Tayron PHEV gibt es nur in Elegance-Ausführung – ab 60.660 Euro. In der sportlichen R-Version sind es noch einmal knapp 700 Euro mehr: Ein Schnäppchen ist der VW Tayron e Hybrid nicht unbedingt.