In den letzten Jahren haben SUVs (Sport Utility Vehicles) hierzulande eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Zehn Jahre nach ihrem ersten Aufkommen in Deutschland – Wegbereiter der Gattung waren unter anderem der Toyota RAV4, der BMW X5 und der Nissan Qashqai – beträgt ihr Anteil am Pkw-Bestand hierzulade mittlerweile über zwölf Prozent. Und das Ende der Fahnenstange scheint noch lange nicht erreicht: Im Februar machten sie 28,5 Prozent der Neuzulassungen aus. Die hochhackigen, meist auch sehr voluminösen Fahrzeuge mit höherer Bodenfreiheit und oft auch Allradantrieb bildeten nach den Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes damit das wachstumsstärkste Marktsegment.
Die Entwicklung überrascht auf den ersten Blick, steht sie doch im Kontrast zur Annahme, dass kleinere, effizientere Autos aufgrund steigender Umweltbedenken und Kraftstoffpreise die Oberhand gewinnen würden. Woran liegt das? Dieser Artikel beleuchtet die Gründe hinter der erneuten Beliebtheit von SUVs, mit einem besonderen Fokus auf elektrifizierte Modelle wie Plug-in-Hybride (PHEVs) und batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) – sowie den Trend zum Wunschkennzeichen.
Die Attraktivität moderner SUVs
Die heutigen SUVs sind weit entfernt von den klobigen, ineffizienten Modellen der Vergangenheit. Hersteller haben erhebliche Anstrengungen unternommen, um Fahrzeuge zu entwickeln, die sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten attraktiv sind. Modernste Technologien in Bezug auf Sicherheit, Komfort und Effizienz tragen dazu bei, dass SUVs eine breite Käuferschicht ansprechen. Darüber hinaus bieten sie durch ihre höhere Sitzposition und das geräumige Interieur ein überlegenes Fahrerlebnis und mehr Flexibilität im Alltag.
Mit einer Länge von etwas mehr als fünf Metern zählt der Elektro-SUV aus Korea derzeit zu den größten auf dem Markt. Allerdings bietet er auch Platz für bis zu sieben Personen samt Gepäck. Trotzdem ist er erstaunlich wendig.
Ein wesentlicher Faktor für die Renaissance des SUVs im Jahr 2024 ist sicher auch das zunehmende Angebot an elektrifizierten Modellen. Die Integration von Plug-in-Hybrid- und vollelektrischen Antrieben hat es ermöglicht, die Umweltverträglichkeit dieser Fahrzeugklasse erheblich zu verbessern, ohne Kompromisse bei Leistung oder Reichweite einzugehen. Dies hat dazu geführt, dass immer mehr Verbraucher SUVs durchaus als praktische Lösung für ihren Mobilitätsbedarf betrachten, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit und zukunftsorientierte Technologien.
Elektrifizierung treibt die SUV-Nachfrage
Die Elektrifizierung der Antriebe ist somit ein wichtiger Treiber hinter der Beliebtheit von SUVs im Jahr 2024. Plug-in-Hybride stellen eine attraktive Brückentechnologie für Käufer dar, die den Übergang zur Elektromobilität allmählich vollziehen möchten, ohne Einschränkungen bei Reisezeit und Reichweite. Diese Fahrzeuge kombinieren einen Verbrennungsmotor mit einem elektrischen Antrieb, was auf Langstrecken, aber auch im gemischten Verkehr eine höhere Flexibilität gibt.
Batterieelektrische SUVs (BEVs) haben ebenfalls einen bedeutenden Anteil am Markt erobert. Die stetige Verbesserung der Batterietechnologie hat zu größeren Reichweiten und kürzeren Ladezeiten geführt, wodurch die Alltagstauglichkeit erheblich gesteigert wurde. Hersteller bieten zunehmend Modelle an, die speziell für die Bedürfnisse von Familien und Langstreckenfahrern konzipiert sind, mit großzügigem Platzangebot und fortschrittlichen Fahrassistenzsystemen.
Wunschkennzeichen als Ausdruck individueller Identität
Ein interessanter Randaspekt des SUV-Booms ist der Trend zum Wunschkennzeichen.: Immer mehr Käufer nutzen die Möglichkeit, ihr Fahrzeug mit einem individuellen Kennzeichen zusätzlich zu personalisieren. Dieses Phänomen unterstreicht den Wunsch nach Individualität und Selbstausdruck im Straßenverkehr. Wunschkennzeichen werden nicht nur als persönliche Note gesehen, sondern auch als Statussymbol, insbesondere bei hochwertigen elektrifizierten SUVs.
Mit einer Länge von 3,73 Metern und einer Reichweite von 230 Kilometern ist der Stromer das perfekte SUV für die Stadt.
Die Möglichkeit, ein praktisches Wunschkennzeichen reservieren zu können, verstärkt die emotionale Bindung zum Fahrzeug und macht es für den Besitzer einzigartig. Dieser Trend spiegelt den Wunsch der Verbraucher wider, sich von der Masse abzuheben und gleichzeitig ihre Zugehörigkeit zu einer umweltbewussteren und technologisch fortschrittlicheren Fahrergemeinschaft zu demonstrieren.
Ausblick
Die hohe Beliebtheit der SUVs auch im Jahr 2024 hat viele Gründe. Die Alterung der Gesellschaft hat damit sicher zu tun – SUVs bieten einen bequemeren Einstieg – aber auch ein gestiegenes Sicherheitsbedürfnis: Wer hoch sitzt, fühlt sich weniger angreifbar. Vor allem bei Frauen erfreuen sich SUVs deshalb hoher Beliebtheit.
Die Autoindustrie tat ein übriges hinzu, indem sie fortschrittliche elektrifizierte Antriebe entwickelte, die den Energiekonsum dieser Fahrzeuge deutlich reduzieren – egal, ob sie von Elektro- oder Verbrennungsmotoren angetrieben werden. Die Fahrzeughersteller haben damit bewiesen, dass SUVs keineswegs die „Klimakiller“ sind, als die sie gewisse Aktivisten gerne verteufeln.