Die Tech-Messe CES, veranstaltet von der Consumer Technology Association (CTA), fand im Januar nach zwei Corona-Jahren erstmals wieder live in der Spielermetropole Las Vegas statt. Mit rund 3200 Ausstellern und 115.000 Teilnehmern aus 140 Ländern war sie besser besucht als von vielen erwartet. Und sie war, was die Themenvielfalt anbetrifft, so bunt und vielfältig wie nie zuvor. Gezeigt wurden unzählige Innovationen unter anderem aus den Bereichen Automotive und Mobility, aus der Medizintechnik und Unterhaltungselektronik, es ging um Nachhaltigungsthemen und Datensicherheit. Und ganz groß wurde auf eigenen Ausstellungsflächen auch gezeigt, wie sich das Thema Smart Home weiter entwickelt und welche Innovation auf dem Gebiet in diesem Jahr zu erwarten sind. Eine große Rolle spielte dabei der Industriestandard „Matter“, der endlich alle Smart Home-Geräte unter einen Hut – oder besser: unter ein Dach – bringen soll.

Matter 1.0 wird endlich real

Erste Unternehmen kündigten bereits an, die Variante Matter 1.0 mit ihren Produktinnovationen unterstützen zu wollen. Künftig soll der einheitliche Standard die Smart-Home-Konnektivität deutlich verbessern, so dass Verbraucher ihre einzelnen Komponenten noch leichter miteinander verbinden und sich herstellerübergreifend nach Baukastenprinzip ihr zweites Ökosystem zusammenstellen können. Bislang vor allem in der Theorie bekannt, wurde es auf der Messe in Las Vegas nun konkreter: Die ersten Matter-zertifizierten Produkte wie die Smart Outlet Extender, Smart Switches oder Smart Bulbs wurden vorgestellt.

Roboter können mehr als nur Staub entfernen

Ein großer Bestandteil der CES 2023 waren smarte Lösungen für Verbraucher, vor allem im Bereich der Reinigungsunterstützung. Die Saugroboter der neuen Generation werden nicht nur leistungsstärker, sondern auch deutlich präziser in ihrer Navigation. Eine schlankere Silhouette wie beim RV30C von TP-Link, der mit einem Mini-DTOF-LiDAR-Sensor navigiert, führt außerdem dazu, dass sich die automatisierten Helfer mühelos in kleinste Ecken schlängeln und sogar eine niedrige Durchfahrtshöhe meistern können.

Wisch und weg
Sie werden immer schlanker und wendiger, arbeiten immer präziser: Saugroboter der neuen Generation unterstützen durch Zusatzfunktionen noch mehr bei der Hausarbeit.
Wisch und weg
Sie werden immer schlanker und wendiger, arbeiten immer präziser: Saugroboter der neuen Generation unterstützen durch Zusatzfunktionen noch mehr bei der Hausarbeit.

Ein Saugroboter Test zeigt, dass OMNI bereits mit saugstarken Modellen in der Gunst vieler Verbraucher ganz oben steht. Auf der Messe in Las Vegas wurde mit dem RV70 eine neue Rundum-Station-Lösung präsentiert, die auch den neuen Matter-Industriestandard unterstützt. Damit ist es möglich, die Station und weitere Smart-Home-Geräte erstmals bequem zu verwalten.

Sicherheit wird künftig noch smarter

Immer mehr Verbraucher möchten sich mit individuellen Sicherheitsmaßnahmen vor Einbrüchen und anderen Übergriffen Fremder an der eigenen Tür schützen. Zu Recht, denn die Zahl der Wohnungseinbrüche ist noch immer auf einem hohen Niveau und nach der Corona-Welle wieder deutlich angestiegen. 2021 wurden deutschlandweit mehr als 54.000 Fälle erfasst. Doch die Dunkelziffer schätzen Experten als deutlich höher ein.

Einbrecher suchen vor allem den Schutz der Dunkelheit oder schwer einsehbare Areale auf dem Grundstück. Viele Verbraucher rüsten auf und installieren Kameras, um die Diebe zu schrecken oder sie im Einbruchsfall per Bild identifizieren zu können. Bislang waren viele Aufnahmen, vor allem die schlechten Lichtverhältnisse in der Dunkelheit, bei Regen und Co. kaum verwendbar.

Glasklare Bilder auch bei schlechten Sichtverhältnissen 
Die CES zeigte: Überwachungskameras für Privathaushalte und öffentliche Einsatzzwecke werden immer leistungsfähiger.
Glasklare Bilder auch bei schlechten Sichtverhältnissen
Die CES zeigte: Überwachungskameras für Privathaushalte und öffentliche Einsatzzwecke werden immer leistungsfähiger.

Tapos stellte auf der CES 2023 eine neue Version seiner Sicherheitskameras für den Außenbereich vor. Das neue Modell C325WB verfügt nun über einen verbesserten Sensor und ein Superblende-Objektiv. Damit sind glasklare Aufnahmen sogar bei schlechten Lichtverhältnissen möglich, sodass die Polizei für ihre Suche nach den Einbrechern auf eine gute Bildqualität zurückgreifen kann.

Auch die Befestigungsmaterialien und die Akkulaufzeit der Kameras werden immer besser. Mithilfe der magnetischen Anbaumöglichkeiten entfällt künftig das aufwändige Bohren.

Innovation Award für innovatives Video-Türschloss

Technische Innovationen machen auch an der Haustür nicht halt. Längst gibt es smarte Schlösser, die mit Fingerabdruck-Sensoren arbeiten und Schlüssel überflüssig machen. Auch Kameras an der Tür, verbunden mit einer innovativen Klingel-Lösung, sind bei immer mehr Verbraucher in Deutschland zu finden.

Türöffner mit Gesichtserkennung
Wer die Hände voll hat und das Zahlenschloss nicht bedienen kann, kommt dank des smarten Türöffners trotzdem rein. Denn eine Kamera erkennt, wer Eintritt begeht. Alternartive kann das Schloss auch per Sprachbefehl geöffnet werden.

Die nächste Innovation geht noch einen Schritt weiter. Das intelligente Video-Türschloss fungiert als 3-in-1-Gerät und kann Kamera, Klinge und Türschloss ersetzen. Das Modell aus dem Haus Tapo wurde für seinen neuartigen Nutzerkomfort sogar mit dem CES 2023 Innovation Award ausgezeichnet. Geöffnet werden kann hier eine Tür auf fünf Methoden: mit einem Zahlencode, mit einem Fingerabdruck, per Gesichtserkennung, per App oder mithilfe eines Sprachassistenten. Durch den integrierten Algorithmus-Chip können Bewohner die Türöffnung permanent überwachen und erhalten so ein deutlich größeres Sicherheitsgefühl.

Wi-Fi 7 kommt schon 2023, vor allem für Business-Kunden

Auch Wi-Fi 7 gehörte zu den wichtigsten Themen auf der CES 2023. Der WLAN-Standard soll bereits 2023 mit den ersten Geräten genutzt werden können, doch in Deutschland müssen sich Verbraucher wohl noch etwas gedulden. Während der Breitband-Ausbau hierzulande nur schleppend voran geht und sich gerade erst einmal Wi-Fi 6 zögerlich breitmacht, steht die neue Generation schon in den Startlöchern.

Es gibt Wi-Fi 7, auch IEEE 802.11be genannt, in drei verschiedenen Frequenzen: Neu sind 6-Gigahertz, ergänzend zu den bisherigen 5 und 2,4 Gigahertz. Die Übertragungsgeschwindigkeiten sollen damit fünfmal schneller werden als bei WLAN 6, doch dafür müssen auch die Geräte ausgelegt sein. Auf der Messe in Las Vegas wurden nun die ersten Netzwerklösungen dafür vorgestellt. Omada präsentierte hier seinen EAP780 Business Access Point, der vor allem für größere Städte oder eng besiedelte Regionen geeignet ist. Zusätzlich brachte das Unternehmen auch seinen EAP780 mit, der nach Angaben des Herstellers vor allem in Sachen Datenschutz ganz weit vorn liegen soll.

Die neue Haushaltsgeräte-Generation ist da

Auch bei den Hausgeräteherstellern ist längst die innovative Zukunft eingekehrt. Der koreanische Elektronikriese LG hat beispielsweise eine ganz eigene Linie für maximale Benutzer-Individualität ins Leben gerufen: ThinQ Up. Die Geräte lassen sich individuell an die Bedürfnisse der Besitzer anpassen und lernen sogar mit ihren Nutzern. Zur Verfügung steht dazu sogar eine eigene App, die mit Rezeptideen und Konnektivität noch mehr Freiheiten im Haushalt liefert.

Gläserner Kühlschrank 
Über die Smartphone-App kann festgestellt werden, was sich im Kühlschrank befindet - und was demnächst dringend nachgekauft werden muss. Im Supermarkt nebenan oder im Internet. Foto: LG
Gläserner Kühlschrank
Über die Smartphone-App kann festgestellt werden, was sich im Kühlschrank befindet – und was demnächst dringend nachgekauft werden muss. Im Supermarkt nebenan oder im Internet. Foto: LG

Der clevere Kühlschrank aus der Produktreihe kommt beispielsweise mit einer innovativen Helligkeitssteuerung daher. So wird die Beleuchtung im Kühlschrankinneren beispielsweise in der Nacht angepasst, um einen unangenehmen Blendeffekt beim Öffnen der Tür zu vermeiden. Über die ThinQ-App kann aber auch vorher schon auf dem Smartphone nachgesehen werden, was sich im Kühlschrank befindet. Dieser wird auf diese Weise „glästern“.

Auch die Trockner aus der mitdenkenden Reihe haben einige hilfreiche benutzerdefinierte Funktionen. So gibt es beispielsweise den sogenannten „Wäscheretter“-Modus für die LG ThinQ UP Trockner. Dieser soll Knittern und Gerüche vermeiden, wenn man die Wäsche nicht direkt nach dem Ende des Programms aus der Maschine holen kann. Die Trommel läuft in diesem Modus einfach weiter. Unangenehme Gerüche oder zerknitterte Stoffe sollen damit künftig der Vergangenheit angehören. 

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