Eduard Schlutius ist Geschäftsführer von Reev. Das 2018 gegründete Unternehmen aus München hat sich als Dienstleister auf Ladelösungen für Elektrofahrzeuge im gewerblichen Einsatz spezialisiert. In seinem Gastbeitrag schildert er, worauf bei der Umstellung des Firmenfuhrparks auf Elektrofahrzeuge zu achten ist.

Immer mehr Unternehmen erkennen, wie stark sie von elektrischen Flotten profitieren können – die Elektromobilität wird in Zukunft ein fester Bestandteil nachhaltiger Unternehmensführung.  Niedrigere Emissionen, zahlreiche Förderungen und Steuererleichterungen sprechen für sich. Besonders die attraktiven Förderungen des Staates für elektrische Dienstwagen, wie die 0,25-Prozent-Regelung des geldwerten Vorteils oder die Kfz-Steuerbefreiung, sind attraktiv.

Mit der Anschaffung elektrischer Fahrzeuge ist das Potenzial der Elektromobilität für Unternehmen aber noch lange nicht ausgeschöpft. Erst mit dem gleichzeitigen Aufbau von Ladeinfrastruktur wird ein elektrischer Fuhrpark effizient. Denn Lademöglichkeiten am Unternehmensstandort verleihen der Flotte die nötige Unabhängigkeit und sorgen für ständige Einsatzbereitschaft. Auch ökonomische Faktoren spielen eine Rolle, denn mit der eigenen Ladelösung kann beispielsweise auch über Ladetarife entschieden werden.

Laden im Unternehmen

Aufgrund der hohen Standzeiten im Unternehmen bieten Lademög-lichkeiten vor Ort nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die Mitarbeiter einen wesentlichen Mehrwert: Die eigene Flotte sowie die privaten Mitarbeiter-Fahrzeuge können einfach und praktisch geladen werden.

Um die Ladesituation im Unternehmen effizient und nutzerfreundlich abbilden zu können, sollten die Ladestationen mit intelligenter Software ausgestattet sein. Durch die Automatisierung der Prozesse können nicht nur personelle Ressourcen gespart werden, auch die Nutzung wird ungemein vereinfacht. Der Verbrauch der einzelnen Fahrer und Fahrzeuge kann separat erfasst werden.

Eduard Schlutius
 Der Geschäftsführer des Dienstleisters Reev aus München berät Unternehmen bei dem Aufbau von Ladelösungen für Elektroautos.
Eduard Schlutius
Der Geschäftsführer des Dienstleisters Reev aus München berät Unternehmen bei dem Aufbau von Ladelösungen für Elektroautos.

Der Betreiber, also das Unternehmen, kann flexibel über Ladetarife entscheiden und so unterschiedliche Nutzergruppen, wie Mitarbeiter oder Gäste, zu unterschiedlichen Preisen laden lassen. Die Abrechnung der Ladevorgänge erfolgt automatisiert, also ohne manuellen Aufwand. Durch diverse Monitoring-Funktionen kann Einblick in das Nutzerverhalten gewonnen und damit die Auslastung der Ladestationen optimiert werden. Zudem sorgt ein Lastmanagement dafür, dass die Stromversorgung des Gebäudes nicht beeinträchtigt und der verfügbare Strom gleichmäßig auf die zu ladenden Fahrzeuge verteilt wird.

Neben dem Laden am Unternehmensstandort findet ein großer Teil der Ladevorgänge aber auch beim Mitarbeiter daheim statt – während der Standzeiten über Nacht oder während der Zeit im Home Office. Erst Lademöglichkeiten daheim machen die Elektromobilität im Alltag der Fahrer wirklich einfach nutzbar. Durch eine eigene Ladestation für den Dienstwagen zuhause können Mitarbeiter die nachhaltige Mobilität in den eigenen Alltag integrieren.  

Dienstwagen zuhause Laden

Eine Ladestation beim Dienstwagenfahrer zuhause bietet diesem zusätzlichen Ladekomfort und erhöht die freie Beweglichkeit. Das Gefühl, die Elektromobilität selbst aktiv mitzugestalten entsteht – und das Commitment zum Arbeitgeber wird gesteigert. Das Unternehmen kann die Stromkosten entweder automatisiert abrechnen oder zusammen mit den monatlichen Auslagen erstatten. Damit Verbrauch und Kosten einwandfrei nachvollzogen werden können, wird – auch für optimales, automatisiertes Laden daheim – eine intelligente Ladestation benötigt. Das sorgt sowohl auf Seiten des Unternehmens als auch auf Seiten des Mitarbeiters für die nötige Transparenz und Sicherheit. Außerdem können durch die Authentifizierungsfunktionen und die separate Erfassung von Kosten und Verbrauch auch weitere Nutzer an den heimischen Stationen laden z.B. Lebenspartner oder Gäste.

Wer trägt die Kosten der Ladestation daheim?

Grundsätzlich muss die Finanzierung individuell zwischen den Dienstwagenfahrern und dem Arbeitgeber abgestimmt werden. Dabei trägt entweder der Mitarbeiter oder der Arbeitgeber die Anschaffungskosten. Vorteilhaft ist die Eigenfinanzierung durch den Mitarbeiter, da dieser die staatliche KfW-Förderung für Wohnobjekte in Anspruch nehmen kann. Bis zu 900€ der Kosten werden je Ladepunkt übernommen. Die Eigenfinanzierung kann außerdem zusätzlich durch den Arbeitgeber bezuschusst werden.

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Fazit: Die zahlreichen Anreize für den Umstieg auf Elektromobilität machen die Elektrifizierung der Flotte für Unternehmen attraktiv. Durch die Anschaffung von Ladestationen wird die Einsatzbereitschaft des Fuhrparks zusätzlich gesteigert. Neben den Lademöglichkeiten im Betrieb ist hier vor allem die Ladestationen zuhause beim Dienstwagenfahrer der Schlüssel, um die Elektromobilität als festes und gewinnbringendes Element im Alltag der Mitarbeiter zu etablieren. Allerdings braucht es dafür transparente, automatisierte Konzepte, die die Umsetzung sowohl für Unternehmen als auch für Mitarbeiter leicht und transparent machen. Vor allem Unternehmen müssen jetzt die Initiative ergreifen und ihre Dienstwagenfahrer aktiv in ihre Mobilitätsentwicklung einbinden.

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