BMW kann sich seit vielen Jahren für den Bootssport begeistern. Doch statt um den „America’s Cup“ und „Oracle Racing“ geht es diesmal um eine ungewöhnliche Motoryacht mit rein elektrischem Antrieb. Das Elektroboot „The Icon“ als Gemeinschaftsentwicklung von BMW und dem bayerischen Bootsbauer Tyde präsentiert sich als eine gläserne Panoramalounge auf einem schnittigen Schiffsrumpf. Bei höheren Geschwindigkeiten erhebt sich die 13 Meter lange Elektroyacht wie ein Tragflächenboot oder ein Foiling Board aus dem Wasser und reduziert so den Widerstand, den die Wellen leisten. Laut BMW steht das Fahrzeug „für ein holistisch gedachtes Ökosystem, das emissionsfreie Mobilität neu definiert und neben dem Straßenverkehr auch die Fortbewegung auf dem Wasser einbezieht.“.

Für den Antrieb sorgen bei „The Icon“ zwei jeweils 100 kW (136 PS) starke Elektromotoren, die von einem vergrößerten Akkupaket des mittlerweile ausgelaufenen Elektroautos BMW i3 mit Energie versorgt werden. 240 kWh Batteriekapazität sorgen nicht nur für eine Reichweite von 50 Seemeilen (umgerechnet knapp 100 Kilometer), sondern auch für eine Reisegeschwindigkeit von 24 Knoten oder 45 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit von 30 Knoten (55 km/h) ermöglicht die so genannte Foiling-Technik, bei der sich der Rumpf aus dem Wasser erhebt und so nahezu geräuschlos ohne Wellenschlag dahingleitet. Die Unterwasser-Tragflächen (Hydrofoils) senken dabei den Energiebedarf im Vergleich zu einem herkömmlichen Rumpf um bis zu 80 Prozent.

Willkommen an Bord 
Die Passagiere betreten den schwimmenden Glaspalast von achtern über die Sonnenterasse.
Willkommen an Bord
Die Passagiere betreten den schwimmenden Glaspalast von achtern über die Sonnenterasse.

Doch das elektrische „Icon“-Boot mit Leichtbau-Struktur will nicht allein bei flotter Fahrt, sondern gerade auch im Hafen für Aufsehen sorgen. Der Grundriss des Bootes hat die Form eines Prismas, wodurch der Heckbereich stattliche 4,50 Meter breit wird. Das ungewöhnliche Design mit großen Fensterflächen sorgt für einen lichtdurchfluteten Innenraum, was durch die Panoramafenster im Dach noch unterstrichen wird. Besucher betreten die Wasserlounge von achtern über die Sonnenterasse und große Glastüren.

Konzept von BMW-Tochter Designworks

Das Design von „The Icon“ stammt von der BMW-Tochter Designworks mit Büros in Los Angeles, München und Shanghai. Im Innern gibt es exklusive, aus Metallblechen gestaltete Möbelstücke und einen luxuriösen Teppich. Die einzelnen Sessel lassen sich nach Wunsch um 360 Grad drehen, während die einzelnen Funktionen des Bootes über ein Tablet-Infotainmentsystem gesteuert werden. Am zentralen Steuerstand bietet das Icon-Boot echte BMW-Gene. Statt bekannter Nautik-Instrumente erinnert das Cockpit mit seinem 32-Zoll-Touchscreen mit 6k-Auflösung nebst iDrive ein wenig an das von aktuellen BMW-Modellen. Per Sprachbefehle können Funktionen wie Reichweite oder Wetterbericht abgerufen werden.

Digitaler Kommandostand 
Wie in den neuen Elektroautos von BMW werden auch an Bord der Elektro-Yacht beinahe sämtliche Funktionen über einen riesigen Touchscreen sowie per Sprachbefehl gesteuert. fotos: BMW
Digitaler Kommandostand
Wie in den neuen Elektroautos von BMW werden auch an Bord der Elektro-Yacht beinahe sämtliche Funktionen über einen riesigen Touchscreen sowie per Sprachbefehl gesteuert. fotos: BMW

Anders als bei anderen Kooperationen von Autoherstellern und Bootsbauern ist The Icon keine Designstudie, sondern ein Plattformmodell, das sich variabel den Wünschen der Kunden anpasst – mit rein elektrischem Antrieb. Wem der surrende Klang der Elektromotoren und das Rauschen der Wellen auf See nicht reicht, muss allein das Dolby-Soundsystem aufdrehen und den Atmos-Sound genießen. Sonderwünsche sind herzlich willkommen! Zu den Kosten äußern sich die beiden Kooperationspartner wohlweislich nicht.

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