Über zwei Monate zog sich die Hängepartie hin. Doch nun steht fest: Käufer von Elektroautos kommen in Deutschland in Kürze in den Genuss einer Kaufprämie von bis zu 6000 Euro. „Die Europäische Kommission hat heute mitgeteilt, dass sie keine Einwände gegen eine höhere finanzielle Förderung von Elektrofahrzeugen hat. Die Bundesregierung kann somit den Umweltbonus für Elektrofahrzeuge wie angekündigt erhöhen“, kündigte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin am Dienstagnachmittag mit. Das Schöne daran: Die neuen Fördersätze sind für alle Fahrzeuge anwendbar, die nach dem 4. November 2019 zugelassen wurden, also bereits auf den Straßen unterwegs sind.

„Ich freue mich, dass die Europäische Kommission heute grünes Licht für die Anpassung des Umweltbonus für Elektrofahrzeuge gegeben hat. Das ist ein gutes Signal, da es mit der neuen Förderung nun in Kürze losgehen kann. Die neue Förderrichtlinie wird demnächst in Kraft treten. Käuferinnen und Käufer profitieren dann von erhöhten Fördersätzen für rein elektrische Fahrzeuge und Plug-In-Hybride“, so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in einem ersten Statement.

Die Bundesregierung hatte Ende 2019 auf einem „Autogipfel“ beschlossen, den Umweltbonus bis zum 31. Dezember 2025 zu verlängern und deutlich zu erhöhen. Anschließend „vergaß“ die Politik allerdings, den Plan nach Brüssel zu senden und von der EU-Kommission billigen zu lassen. Die Folge: Der Handel mit Elektroautos brach in Deutschland zeitweise zusammen, weil die Interessenten von der Erhöhung des Umweltbonus profitieren wollten. Daraufhin hatten einige Autohersteller wie Nissan, Renault, Hyundai und Kia die Kaufprämie aus eigenen Mitteln erhöht. Die Hängepartie ist nunmehr beendet.

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Erst noch Veröffentlichung im Bundesanzeiger

Nach dem nun von der EU gebilligten Plan wird die Förderung für Elektroautos bis zu einem Netto-Listenpreis von 40.000 Euro um 50 Prozent auf 6000 Euro erhöht, bei Fahrzeugen über 40.000 Euro Nettolistenpreis um 25 Prozent auf 4500 Euro. Auch Plug-In-Hybride (PHEVs) kommen in den Genuss der Prämien-Erhöhung. Und es gibt unter gewissen Umständen auch etwas für junge Gebrauchte. Getragen wird der Umweltbonus weiterhin je zur Hälfte von der Industrie und vom Steuerzahler.

Die neue Förderrichtlinie ist mittlerweile im Bundesanzeiger veröffentlicht worden und damit in Kraft getreten. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat zudem mittlerweile seine Website überarbeitet, auf der es alle wichtigen Informationen zur Antragstellung zusammengestellt hat. (Wir haben den Beitrag am 19.2.2020 aktualisiert)

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1 Kommentar

  1. Eric

    Mich würde mal interessieren, wer sich diesen Nonsens ausgeacht hat, dass der Hersteller die Hälfte der Prämie bezahlt? Was genau wollte man damit erreichen, außer dass man kleine Hersteller aus dem Markt drängt? Oder ist das ein staatlich verordneter/erlaubter Marketinggag, bei dem die Hersteller vorher schnell den Preis erhöhen, damit die Prämie dann für sie zu einem Nullsummenspiel wird?

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