Mit dem Wegfall des Umweltbonus für Elektroautos Mitte Dezember sind die Hersteller sehr unterschiedlich umgegangen. Viele sprangen ein und übernahmen den Anteil des Bundes an der Kaufprämie von bis zu 4500 Euro, wenn auch mit unterschiedlichen Bedingungen und Fristen. Einige Fahrzeughersteller reagierten auch mit deutlichen Preisnachlässe auf ihre Modelle. Denn das Interesse an Elektroautos ist zum Jahreswechsel massiv eingebrochen, ergab eine kleine Umfrage von EDISON unter Handelsbetrieben verschiedener Marken sowie bei Großhändlern. Teilweise werden die Fahrzeuge deshalb nun sogar deutlich günstiger angeboten, als sie zuvor nach Abzug der Umweltprämie waren.

So werden Bestandsfahrzeuge des Dacia Spring im Handel Privatkunden nun vorübergehend um 10.000 Euro günstiger angeboten als zuvor, statt für 22.750 für 12.750 Euro – den Differenzbetrag zahlt die Renault-Tochter komplett aus eigener Tasche. „Um ein Zeichen für die Elektromobilität zu setzen“, wie es heißt und die Dacia-Händler nicht im Stich zu lassen, die Fahrzeuge des Typs in der Annahme, dass der Umweltbonus auch noch 2024 gewährt wird, in großer Stückzahl geordert hatten.

Bis zu 7.708 Euro günstiger als zuvor
Volkswagen hat nach dem Wegfall der staatlichen Kaufprämie die Preise für seine Elektroautos gesenkt. Den VW ID.3 gibt es nun - zeitlich begrenzt - zu einem deutlich niedrigeren Basispreis. Wie lange es den Aktionsrabatt gibt, steht noch nicht fest. Foto: Volkswagen
Bis zu 7.708 Euro günstiger als zuvor
Volkswagen hat nach dem Wegfall der staatlichen Kaufprämie die Preise für seine Elektroautos gesenkt. Den VW ID.3 gibt es nun – zeitlich begrenzt – zu einem deutlich niedrigeren Basispreis. Wie lange es den Aktionsrabatt gibt, steht noch nicht fest. Foto: Volkswagen

Während Dacia die Preissenkung lautstark verkündete, hat die Schwestermarke Renault auf den drohenden Absatzeinbruch bei Elektroautos still und leise reagiert: Den vollelektrischen Mégane bieten die Franzosen seit kurzem um bis zu 6700 Euro günstiger an. Der Basispreis des E-Tech Electric Equilibre 130 Urban Range mit 96 kW (131 PS) Leistung und 60 kWh Akkukapazität beträgt nun 35.600 Euro. Das sind sogar über 1200 Euro weniger als für den deutlich kleineren (und nicht mehr bestellbaren) Renault Zoe – und vergrößert den Abstand zum neuen Renault Scenic (ab 41.400 Euro mit 60 kWh-Akku) auf fast 6000 Euro. Und der neue Preis für den Renault Mégane E-Tech Electric gilt „bis auf weiteres“, ist also erst einmal nicht zeitlich begrenzt.

VW mit Aktionsrabatt für E-Autos

Auch Volkswagen hat inzwischen auf das Ende des staatlichen Umweltbonus reagiert und gewährt für seine ID-Modelle (mit Ausnahme des ID.Buzz) einen Aktionsrabatt an. Unter dem Stichwort „Volkswagen Umweltprämie“ werden Preisnachlässe von bis zu 7.708 Euro gewährt. Der Basispreis für den ID.3 Pro mit 58-kWh-Akku sank dadurch auf 39.995 Euro, der ID.4 Pure mit einer 52 kWh großen Batterie ist bereits für 40.335 Euro zu haben. Das „Aktionspaket“ ist allerdings zeitlich begrenzt und endet schon am 31. März. Stand heute.

Auch Fiat senkt die Preise

Und auch der Vertrieb von Fiat hat zu Beginn des neuen Jahres über den Preislisten gebrütet – mit dem Ergebnis, dass der vollelektrischen Fiat 500 zumindest bis Ende März 5000 Euro günstiger angeboten wird als vorher. Mit dem „Fiat Umweltbonus“ ist das Basismodell mit 23,8 kWh großem Akku und 70 kW (95 PS) starkem Antrieb schon für 24.490 Euro zu haben.

Schnäppchen für Schnellentschlossene 
Fiat hat den Preis für den Fiat 500e um 5000 Euro gesenkt. Die Aktion endet aber - Stand heute - am 31. März. Foto: Fiat
Schnäppchen für Schnellentschlossene
Fiat hat den Preis für den Fiat 500e um 5000 Euro gesenkt. Die Aktion endet aber – Stand heute – am 31. März. Foto: Fiat

Alle anderen Hersteller suchen noch nach Lösungen, um zu verhindern, dass nach dem plötzlichen Aus für die staatliche Kaufprämie die Nachfrage nach Elektroautos einbricht. Die jüngsten Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) verheißen nichts Gutes. Demnach gingen bereits im Dezember die Neuzulassungen von Elektroautos um 47,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück.

Welcher Hersteller zahlt was?

Wie die Autohersteller auf die vorzeitige Beendigung des staatlichen Förderprogramms für Elektroautos reagiert haben und welche Kulanzregelung für die Kunden angeboten werden, die auf eine Zahlung des Umweltbonus auch in 2024 gehofft hatten, hat der Bundesverband Beratung neue Mobilität (BBNM) für uns zusammengetragen.

  • Aiways                 keine Kulanzregelung kommuniziert;
  • Alfa Romeo        kein förderfähiges Modell vorhanden;
  • Audi                     Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für bis zum 16. Dezember 2023 bestellte und bis 31. Dezember 2024 zugelassene Neufahrzeuge;
  • BMW                    keine Kulanzregelung kommuniziert; Hersteller empfiehlt Kontaktaufnahme mit Händlern;
  • BYD                       Übernahme des Bundesanteils für bis zum 16. Dezember 2023 bestellte und bis 31. Dezember 2024 zugelassene Neufahrzeuge; Übernahme des Herstelleranteils für bis 31. Dezember 2023 bestellte und bis 31. März 2024 zugelassene Neufahrzeuge;
  • Citroen                Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für vorm Förderende bestellte und bis zum 29. Februar 2024 zugelassene Neufahrzeuge (ab 1. Januar unter Berücksichtigung des ursprünglich geplanten niedrigeren Bundesanteils);
  • Cupra                   Preisnachlass von 4.500 Euro durch vom Hersteller finanzierter Umweltprämie bei Neuzulassungen bis 31. März 2024 (bis 31. Dezember 2023 noch 6.750 Euro) bei Bestellung bis 18. Dezember 2023;
  • Dacia                    Preisnachlass von 4.500 Euro durch vom Hersteller finanzierter Umweltprämie bei Neuzulassungen bis 31. März 2024 (bis 31. Dezember 2023 noch 6.750 Euro) bei Bestellung bis 17. Dezember 2023; seit 9. Januar 10.000 Euro Umweltbonus für den Dacia Spring;
  • DS                          Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für vorm Förderende bestellte und bis zum 29. Februar 2024 zugelassene Neufahrzeuge (ab 1. Januar unter Berücksichtigung des ursprünglich geplanten niedrigeren Bundesanteils);
  • Fiat / Abarth     Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für vorm Förderende bestellte und bis zum 29. Februar 2024 zugelassene Neufahrzeuge (seit 1. Januar unter Berücksichtigung des ursprünglich geplanten niedrigeren Bundesanteils), Preisnachlass von 5000 Euro beim Kauf eines Fiat 500e bis zum 31. März 2024;
  • Fisker                   Übernahme des Herstelleranteils von 2.250 Euro für bis zum 31. Dezember 2023 bestellte Fahrzeuge; keine Übernahme des Bundesanteils;
  • Hyundai              Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für bis zum 16. Dezember bestellte und bis 31. März 2024 zugelassene Neufahrzeuge; Regelung gilt auch für Leasing-Fahrzeuge mit mindestens zwei Jahren Laufzeit;
  • Jeep                      Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für vorm Förderende bestellte und bis zum 29. Februar 2024 zugelassene Neufahrzeuge (ab 1. Januar unter Berücksichtigung des ursprünglich geplanten niedrigeren Bundesanteils);
  • Kia                         Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für alle bis zum 31. März 2024 gekaufte (Kaufdatum, nicht Zulassung) Elektroautos aus dem verfügbaren Bestand;
  • Lexus                    Übernahme des Hersteller- und Bundesanteil für bis zum 31. Dezember 2023 bestellte Neufahrzeuge in Förderhöhe Stand 2023; Übernahme des Hersteller- und Bundesanteil für bis zum 31. März 2024 bestellte Neufahrzeuge in Förderhöhe Stand 2024 (unabhängig von der Zulassung);
  • Mazda                  Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für bis zum 31. März 2024 neu zugelassene Elektroautos;
  • Mercedes           Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für bis zum 31. Dezember 2023 bestellte und 31. Dezember 2024 ausgelieferte Fahrzeuge; Übernahme des Herstelleranteils für bis 31. Januar 2024 bestellte und bis 31. Dezember 2024 ausgelieferte Neufahrzeuge;
  • MG Motors        Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils Stand 2023 für bis zum 18. Dezember 2023 bestellte und bis 15. Januar 2024 zugelassene Neufahrzeuge; später zugelassene Fahrzeuge mit verringerter Berücksichtigung des Bundesanteils wie für 2024 vorgesehen;
  • Nio                        Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für bis zum 31. Dezember 2023 bestellte und bis zum 31. Januar 2024 zugelassene Neufahrzeuge – allerdings nur in Verbindung mit einem Batterie-Abo;
  • Nissan                  Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für bis zum 17. Dezember 2023 bestellte Neufahrzeuge;
  • Opel                     Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für vorm Förderende bestellte und bis zum 29. Februar 2024 zugelassene Neufahrzeuge (ab 1. Januar unter Berücksichtigung des ursprünglich geplanten niedrigeren Bundesanteils);
  • Peugeot              Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für vorm Förderende bestellte und bis zum 29. Februar 2024 zugelassene Neufahrzeuge (ab 1. Januar unter Berücksichtigung des ursprünglich geplanten niedrigeren Bundesanteils);
  • Polestar              Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für bis zum 31. Dezember 2023 bestellte Neufahrzeuge (auch Leasing);
  • Renault               Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für bis zum 17. Dezember 2023 bestellte und bis 31. März 2024 zugelassene Neufahrzeuge. Der Preis für den Megane E-Tech sinkt um bis zu 6700 Euro;
  • Skoda                   Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für bis zum 15. Dezember 2023 bestellte Neufahrzeuge; bei bestätigtem Liefertermin bis 10. Januar 2024 Übernahme des Förderbetrags Stand 2023, ab 11. Januar Übernahme des Förderbetrags Stand 2024;
  • Smart                   Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für bis zum 31. Dezember 2023 bestellte Neufahrzeuge und Restbestandsfahrzeuge des Smart Fortwo; Sondernachlass von 3.286 Euro bei der Bestellung eines #1 oder #3 durch Privatkunden zwischen dem 15. Januar und 29. Februar;
  • Subaru                 Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für bis zum 31. Dezember 2023 bestellte und bis 29. Februar 2024 zugelassene Neufahrzeuge;
  • Tesla                     Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für bis zum 18. Dezember 2023 bestellte und bis 31. Dezember 2023 ausgelieferte Neufahrzeuge;
  • Toyota                  Übernahme des Hersteller- und Bundesanteil für bis zum 31. Dezember 2023 bestellte Neufahrzeuge in Förderhöhe Stand 2023; Übernahme des Hersteller- und Bundesanteil für bis zum 31. März 2024 bestellte Neufahrzeuge in Förderhöhe Stand 2024 (unabhängig von der Zulassung);
  • Volkswagen       Übernahme des Hersteller- und Bundesanteils für bis zum 15. Dezember 2023 bestellte und bis 31. März 2024 zugelassene Neufahrzeuge; zudem vorübergehend rabattierte Aktionspreise;
  • Volvo                    Übernahme des Herstelleranteils für bis zum 31. Dezember 2023 zugelassene Neufahrzeuge.

(Stand: 15. Januar, ohne Gewähr)

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