Fünf Jahre nach ihrer Zulassung sind elektrische Tretroller inzwischen ein fester Bestandteil des Verkehrsgeschehens im Land. Schätzungsweise rund 800.000 E-Scooter mit Straßenzulassung sind derzeit in Deutschland unterwegs – exakte Zahlen für 2024 hat der Gesamtverband der Versicherer (GDV) noch nicht erhoben. Etwa 25 Prozent davon gehören Sharing-Unternehmen wie Lime, Bolt oder Voi – um nur ein paar der bekannteren Anbieter zu nennen. Das Gros der E-Scooter befindet sich allerdings in privater Hand. Genutzt werden sie für Fahrten zur Schule und zum Arbeitsplatz, als relativ preisgünstige Ergänzung der öffentlichen Nahverkehrsmittel in der Stadt wie auf dem Land erfreuen sie sich zunehmender Beliebtheit.
Das Angebot an E-Scootern aus zumeist fernöstlicher Produktion ist bereits riesig: Vom Kraftfahrtbundesamt haben aktuell 323 „Elektrokleinstfahrzeuge mit Lenk- oder Haltestange“ – wie die Tretroller im Bürokratendeutsch heißen – eine Zulassung erhalten. Und ständig kommen weitere hinzu. Auch neue Konstruktionen, die nach Angaben ihrer Hersteller „neue Maßstäbe in der Mikromobilität“ setzen wollen. So wie der Egret GTs, ein „Hybrid-Wunder“ (Firmenwerbung) aus klassischem Kickscooter und schnellem E-Bike.
Denn das neue Modell des in Hamburg beheimateten Herstellers verfügt über einen Sattel als Sitzgelegenheit. Dadurch lässt sich der Scooter wie ein S-Pedelec mit Spitzengeschwindigkeiten von 45 km/h über die Straße bewegen. Trotzdem ist der Elektro-Roller der führerscheinpflichtigen Kategorie L1e – zulassungs- und versicherungstechnisch vergleichbar mit Mopeds der 50-Kubikzentimeter-Klasse – klappbar. Mit einem Gewicht von 34,9 Kilogramm inklusive Akku ist er allerdings nicht geeignet für einen Transport in eine Etagenwohnung – zum Laden wird der Akku entnommen.
Bis zu 100 Kilometer Reichweite
Egret sieht den Einsatzzweck des neuen Scooter in erster Linie im urbanen Pendelverkehr, als Alternative zu einem Moped oder Elektroroller der L1E Klasse. Mit der Spitzenleistung des Heckmotors von 1890 Watt und einer Speicherkapazität des Lithium-Ionen-Akkus von 949 Wattstunden (20 Ah) sei das GTs-Modell aber auch für Ausflüge aufs Land am Wochenende geeignet: Je nach Fahrverhalten, Untergrund und Witterung beträgt die Reichweite des Egret GTs bis zu 100 Kilometer. Als Zielgruppe hat der Hersteller mit dem Modell nicht nur Berufspendler, sondern auch Camper oder Senioren mit eingeschränkter Mobilität im Auge. Darum gibt es einen in der Höhe verstellbaren Sattel und einen Gepäckträger für Lasten von bis zu zehn Kilogramm.
Für den Fahrkomfort sorgen eine Federgabel mit 50 Millimeter Federweg vorne und eine Gewindefederung mit 25 Millimeter hinten, dazu gibt es luftgefüllte Reifen im 13-Zoll-Format. Die Lenkstange ist selbstverständlich ebenso höhenverstellbar wie der Sitz. Für die Sicherheit gibt es Vierkolben-Scheibenbremsen und eine LED-Lichtanlage samt Blinkleuchten sowie ein Seitenspiegel. Ein großes Vollfarb-Display liefert alle Informationen, die der Fahrer zu Fahrgeschwindigkeit und Reichweite benötigt. Zudem lassen sich hierüber die Fahrmodi (Eco, Tour, Sport) einstellen und die elektronische Wegfahrsperre aktivieren.
Listenpreis von 2199 Euro
Der hohe technische Aufwand hat natürlich seinen Preis. Der Listenpreis des Spitzenmodells beträgt 2199 Euro. Wer noch im Dezember bestellt, erhält einen Preisnachlass in Höhe von 20 Prozent. Im Januar sinkt der Rabatt auf 15 Prozent, im Februar auf zehn und im März auf fünf Prozent. Ausgeliefert werden sollen die ersten Exemplare im Mai.