Über vier Wochen ruhten wegen der Lungenseuche Corona in den meisten Autofabriken in China die Produktion. Doch nun kehrt die Branche langsam zur Normalität zurück: Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen hat jetzt der Geely-Konzern seine Produktion im Werk Luqiao wieder aufgenommen. In dem Mehrmarken-Werk in der Provinz Zhejiang , das zur Zhejiang Geely Holding gehört und von der Volvo Car Group betrieben wird, läuft ab sofort wieder der Volvo XC40 vom Band. Zudem startete die Fertigung des neuen Elektroautos Polestar 2.

„Die Welt steht angesichts der Coronavirus-Pandemie vor enormen Umwälzungen“, kommentierte Polestar-CEO Thomas Ingenlath den Modellanlauf. „Wir beginnen jetzt unter diesen schwierigen Umständen mit der Produktion, wobei wir uns stark auf die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter konzentrieren. Dies ist eine großartige Leistung und das Ergebnis der enormen Anstrengungen der Mitarbeiter in der Fabrik und des Teams, das die Lieferkette sichert. Ich habe großen Respekt vor dem gesamten Team.“

Aus China für Europa
Der neue Polestar 2 ist das zweite Modell der Volvo-Schwestermarke und das erste vollelektrische Fahrzeug. Schon im Sommer sollen die ersten Exemplare der sportlichen Limousine nach Deutschland kommen. Über 1000 Bestellungen liegen hier bereits vor. Foto: Polestar

Nachfrage nach E-Autos belebt sich in China wieder

Ingenlath zeigte sich überzeugt, dass die verlorene Zeit schnell aufgeholt und die ersten Fahrzeuge des Typs noch im Juni an Kunden aufgeliefert werden können. Die ersten Exemplare der allradgetriebenen Limousine mit einer Antriebsleistung von 300 Kilowatt und einer Reichweite von rund 470 Kilometern sollen nach Europa exportiert werden. Erst im zweiten Schritt soll das Fahrzeug in China und Nordamerika angeboten werden.

Der Deutsche Thomas Ingenlath ist Design-Vorstand von Volvo und leitet zugleich die elektrische Edelmarke Polestar der Schweden. Im Gespräch verteidigt er die Modellpolitik, gibt Einblick in geplante digitale Dienste und verrät, wo in Deutschland er Polestar-Shops eröffnen will - und ob sich eine Kooperation mit Daimler anbahnt. E-Mobilität

Aktualisierung: In Deutschland wurden die Bestellbücher für den Polestar 2 am 8. April offiziell eröffnet – im Internet und zu einem Basispreis von 57.900 Euro, bei einer Anzahlung von 1000 Euro. Geschäftsführer Alexander Lutz plant hier mit einem Verkauf von rund 10.000 Autos jährlich. In der zweiten Jahreshälfte 2020 sollen noch „mehr als 1000 Autos“ abgesetzt werden – wenn sich der deutsche Automarkt von der Corona-Krise ebenso schnell erholt wie der in China.

Dort gingen im Februar die Neuzulassungen um 79 Prozent zurück. Inzwischen haben die meisten Autohändler ihre Ausstellungsräume wieder eröffnet und die Kaufinteressenten kehren zurück, hatte Daimler-Chef Ola Kallenius kürzlich in einem Interview. „Die Nachfrage belebt sich – das stimmt uns optimistisch.“

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1 Kommentar

  1. Matt Schicken

    Toll dass in dieser Situation also doch Hersteller weiter fortschreiten. Wirklich schöner Wagen und gutes Managment. Ich freue mich über diese neudenkende Bereicherung unserer traditionellen Industrie. Der erste BEV der anspricht. Weiter so mit solchen Neuigkeiten!

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