Für die einen ist klar: Der erste Plug-in-Hybrid wird auch der letzte sein. Denn wer einmal vom Stromern elektrisiert sei, der werde beim nächsten Fahrzeugkauf auf ein komplett batterieelektrisches Auto umsteigen, argumentieren die Vertreter der reinen Lehre. Ein Plug-in sei so etwas wie der Versuch, eine Hose mit Gürtel und Hosenträger gegen das Rutschen abzusichern. Also: Völlig überflüssig. Für andere sind die Gefährte mit dem doppelten Antrieb die ideale Kombination zweier Systeme. Weil emissionsfrei in der Stadt und mit reichlich Reichweite und Geschwindigkeit auf der Autobahn gesegnet, ergo politisch korrekt und trotzdem voll alltagstauglich. Und obendrein ein nettes technisches Spielzeug, das die Intelligenz des Benutzers fordert.

Zwei Antriebe wollen intelligent koordiniert sein, wenn das Auto sparsam und umweltverträglich unterwegs sein soll. Mitsubishi ist das sehr gut gelungen. Lehren aus einer faszinierenden Testfahrt, bei der nur die Fahrzeuggröße störte. Elektroauto

Die Kunden in Deutschland kaufen die Plug-in bisher allerdings noch sehr zurückhaltend. Gerade einmal 19.795 Verbrenner mit Steckdose ließen sie zwischen Januar und Juli 2019 neu zu, meldet das Kraftfahrtbundesamt. Bei den reinen Stromern waren es mit 37.022 Fahrzeugen fast doppelt so viele. Das mag an den hohen Aufpreisen liegen, auch an dem immer noch begrenzten Modellangebot. Zumindest das Angebot ändert sich gerade, derzeit kündigt ein Hersteller nach dem anderen neue Stecker-Hybride an. Hintergrund sind die strengen CO2-Flottengrenzwerte der EU, die ab 2020 gelten: Für sparsame Plug-in-Hybride (PHEVs) gibt es Supercredits, sie belasten also die Bilanz eines Autoherstellers weniger. Wir stellen eine Auswahl vor:

Slider image

Audi Q5 55 TFSI e quattro

Die Elektro-Unterstützung macht den allradgetriebenen SUV um 335 Kilogramm schwerer und rund 8400 teurer als die Variante, die nur mit einem Benziner auskommt. Dafür bietet der Hybrid aber auch eine Systemleistung von 270 Kilowatt und ein Drehmoment von 500 Newtonmeter. Die Batterie an Bord ist schnellladefähig, der 14,1 Kilowattstunden große Speicher soll vollelektrische Fahrten über 40 Kilometer gut sein. Der Preis für das technische Gesamtkunstwerk: mindestens 60.450 Euro. © Audi

Slider image

BMW 330e

Der Dreier-BMW zählt seit Jahrzehnten zu Deutschlands beliebtesten Business-Limousinen. Ab sofort und mit Einführung der neuen Modellgeneration ist der Viertürer auch wieder als Plug-in-Hybrid erhältlich – mit einem 12 Kilowatt großen Akku und einer Reichweite von gut 40 Kilometern im WLTP-Zyklus. Der Fahrer kann zwischen verschiedenen Fahrmodi wählen, die Energiesteuerung aber auch einer intelligenten Software überlassen, die Daten des Navigationssystems abgreift, um die Kräfte effizient und umweltschonend einzuteilen. Wer mag, ordert wie in der Formel 1 vom Motor per Knopfdruck bis zu 30 Kilowatt Extraleistung. Ab 51.550 Euro. © BMW

Slider image

DS 7 Crossback E-Tense

Die Citroen-Luxusmarke DS bringt zum Jahresende einen Allradler auf die Straße, der sich dank wiederaufladbarem Hybridantrieb mit einem Spritverbrauch von 1,4 Litern begnügen soll. Eine Besonderheit bei diesem Modell ist die Funktion e-Save: Per Knopfdruck kann der Fahrer festlegen, wieviel Strom die Batterie zurückhalten soll, damit am Zielort vollelektrisch gefahren werden kann – die volle Reichweite von 58 Kilometern oder weniger. Bestellbar ist das Auto seit Mitte Juli, die Preise beginnen bei 50.290 Euro. © Copyright DS Automobiles

Slider image

Ford Kuga PHEV

Den neuen Kuga bietet Ford am Frühjahr gleich in drei teilelektrischen Varianten an, als Mild-, als seriellen Vollhybrid sowie als Plug-in. In der letztgenannten Ausführung speichert ein Lithium-Ionen-Akku im Fahrzeugboden 14,4 Kilowattstunden Strom. Nach der neuen WLTP-Norm sollte das für 40 Kilometer im Elektromodus reichen. © Copyright Ford

Slider image

Mercedes_A 250e

So weit kam bislang kein Plug-in-Hybrid: Bis zu 76 Kilometer soll die Hybridvariante der Mercedes A-Klasse rein elektrisch rollen können, mit Stufenheck sogar einen Kilometer mehr. Dafür sorgt eine Batterie von der Daimler-Tochter Accumotive aus Kamenz mit einer Speicherkapazität von 15,6 Kilowattstunden. Der Antriebstrang mit einer Systemleistung von 160 Kilowatt sorgt obendrein für stramme Fahrleistungen: Wer mag, sprintet in 6,6 Sekunden auf Tempo 100 und bis auf eine Spitzengeschwindigkeit von 235 km/h. Weitere Besonderheit: Der Mercedes Plug-in ist schnellladefähig. Die Preise beginnen bei knapp 37.000 Euro. © Copyright Mercedes-Benz

Slider image

Opel Grandland X Hybrid

Mit der Unterstützung der neuen französischen Konzernmutter PSA kann Opel zum Jahreswechsel seinen ersten Plug-in-Hybrid aufbieten: Einen ebenso geräumigen wie kraftvollen SUV namens Grandland X Hybrid. Ein 1,6 Liter Turbobenziner und zwei Elektromotoren sorgen hier für eine Systemleistung von bis zu 300 Pferdestärken. Und dank einer vollelektrischen Reichweite von bis zu 50 Kilometer beträgt der Kraftstoffverbrauch im Drittelmix angeblich nur 2,2 Liter. In der Preisliste steht das neue Modell mit 51.165 Euro. © Copyright Opel

Slider image

Peugeot Hybrid4

Ob Variant, Limousine oder SUV: Peugeot bietet seinen neuen Hybridantrieb ab Herbst auf breiter Front in seinen Mittelklassemodelle 508 und 3008 an, teilweise auch mit Allradantrieb. Dazu wird jeweils ein 147 Kilowatt (kW) starker Benziner an der Vorderachse mit zwei 80 kW starken Elektromotoren vorn und hinten gepaart und mit einer Batterie verbunden, die 13,2 Kilowattstunden (kWh) Strom speichern kann. Die rein elektrische Reichweite wird mit 40 Kilometern nach dem Messverfahren WLTP angegeben. Bestellt werden kann ab Herbst, die Auslieferungen sollen zum Jahreswechsel beginnen. © Copyright Peugeot

Slider image

Polestar 1

Sieht auf den ersten Blick wie ein Volvo-Coupe, ist aber ein Polestar – und deutlich stärker, aber auch teurer als etwa ein Volvo V60. Zwei Elektromotoren an der Hinterachse sowie ein Vierzylinder an der Vorderachse sorgen für eine Systemleistung von 441 Kilowatt und ein Drehmoment von 1000 (!) Newtonmeter. Im Kardantunnel sitzt ein Lithium-Ionen-Akku mit 34 Kilowattstunden Kapazität, der für bis zu 150 Kilometer Reichweite im Elektromodus gut sein soll. 155.000 Euro kostet der Plug-in-Hybrid, von dem jährlich nur 500 Autos gebaut werden sollen. © Copyright Polestar

Slider image

Porsche Cayenne Turbo S E-Hybrid

Die Farbe der Bremssättel signalisiert dem Insider: Diese beide Sport-SUVs vom Typ Porsche Cayenne verfügen über einen Hybridantrieb, der an der Steckdose Fahrstrom in seinen 14,1 Kilowattstunden großen Akku saugen kann. Damit sollen die kraftstrotzenden 2,5 Tonner – 500 Kilowatt Systemleistung – im Eco-Modus bis zu 43 Kilometer rein elektrisch fahren. Das gilt für den „Kombi“ ebenso wie für die Coupe-Ausführung des Cayenne, die neben den Elektromotoren einen Achtzylinder-Benziner an Bord haben. Preis? Fragen Sie besser nicht. © Copyright Porsche

Slider image

Range Rover P400e

Range Rover P400e: Der Plug-in nicht nur für den britischen Landadel zu Preisen ab knapp 100.000 Euro. Mit einer Systemleistung von 404 Pferdestärken und einer Batterie, die den 2,6 Tonnen schweren SUV bis zu 51 Kilometer weit tragen soll. Im Elektromodus beträgt die Höchstgeschwindigkeit 135 km/h, im Hybridmodus 220 km/h. © Copyright Jaguar Land Rover

Slider image

Skoda Superb iV

Ab Modelljahr 2020 ist der Bestseller aus Tschechien erstmals auch als Plug-in verfügbar – den Antriebsstrang übernimmt er vom VW Schwestermodell Passat GTE. Das heißt: Die maximale Systemleistung liegt hier wie da bei 160 kW, die elektrische Reichweite beträgt im WLTP-Zyklus bis zu 55 Kilometer. Allerdings dürfte der Skoda etwas preisgünstiger sein als der Volkswagen. Wetten? © Copyright Skoda

Slider image

VW Passat_Variant GTE

Eine ganze Weile war der Teilzeitstromer aus dem VW-Konzern nicht verfügbar, nun kommt optisch aufgehübscht und technisch aufgemöbelt zurück auf den Dienstwagenmarkt. Die Speicherkapazität des neuen Lithium-Ionen-Akkus von Samsung SDI wuchs von 9,9 auf 13 Kilowattstunden, was nach Herstellerangaben für eine Reichweite nach der WLTP-Norm von bis zu 55 Kilometern reichen sollte. Der 115 Kilowatt starke Benzinmotor verfügt über einen Partikelfilter und erfüllt damit die Abgasnorm 6d. Schade nur: Geladen werden kann der Strom trotz Typ-2-Stecker nur einphasig. © Copyright Volkswagen

Artikel teilen

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert