Es gibt viele Methoden, einen schmackhaften Kaffee zuzubereiten. Die einen füllen die frisch gemahlenen Kaffeebohnen in einen Papierfilter und lassen anschließend langsam heißes Wasser hindurchlaufen. Andere stopfen ein paar Gramm Kaffeepulver in ein kleine Sieb und lassen dann einen Automaten das heiße Wasser mit hohem Druck hindurchschießen. Oder man gibt den Kaffee zusammen mit Wasser und Zucker in ein Gefäß und kocht die Mischung auf einer Herdplatte oder auf offenem Feuer solange auf, bis sich ein aromatischer Schaum absetzt, den man abschöpft und in kleine Tässchen gießt.

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Technische Daten

Spitzenleistung 100 kW (136 PS), Maximales Drehmoment 260 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h, Beschleunigung 0-100 km/h: 9,0 Sekunden
Kapazität Lithium-Ionen-Akku: 50 kWh, Stromverbrauch lt. WLTP-Norm 18,0-17,4 kWh/100 km; Testverbrauch: 22 kWh/100 km
Basispreis: 34.110 Euro/Testwagenpreis: 43.580 Euro

Kaffeetrinker können leidenschaftlich darüber streiten, nach welcher Zubereitungsart der Bohnensaft am besten schmeckt. Die einen schwören auf Filterkaffee, die anderen auf Espresso – und wiederum andere auf einen Mokka nach türkischer Machart. Ordentlich Koffein gibt es in jedem Fall.

Starke Nachfrage nach dem Stromer vom Start weg

Als vor zehn Jahren in der Opel-Zentrale zu Rüsselsheim über den Namen für ein kleines kompaktes Crossover-SUV gegrübelt wurde, stand offenbar die türkische Variante auf dem Tisch. Unter dem Namen Mokka wurde das Auto schnell zu einem Erfolgsmodell, in der zweiten Generation auch und gerade in der Version mit einem Elektroantrieb: Kurz nach der offiziellen Markteinführung im Dezember 2020 und lange vor den ersten Auslieferungen im März dieses Jahres war das ursprünglich für Deutschland vorgesehene Jahreskontingent für 2021 bereits ausverkauft.

Ganz schön heiß 
Der Mokka-e ist speziell in der Lackierung in Matcha-Grün ein echter Hingucker - und eine wohltuende Stimulanz im Alltag.
Heiße Tasse
Der Mokka-e ist speziell in der Lackierung in Matcha-Grün ein echter Hingucker – und eine wohltuende Stimulanz im Alltag.

Inzwischen aber wurde die Produktion im Stellantis-Werk Poissy bei Paris kräftig angekurbelt – die Lieferzeiten für den Mokka-e, so heißt es, haben sich inzwischen von über einem Jahr auf wenige Monate verkürzt. Das schlägt sich hierzulande auch deutlich in der Zulassungsstatistik nieder: Ende November rangierte der Opel Mokka (inklusive der benzingetriebenen Varianten) auf Platz 15 – noch vor einem VW Passat oder Ford Focus, die seit Jahren zu den Bestsellern auf dem deutschen Automarkt zählen.

Und kürzlich wurde der Mokka-e von der AutoBild auch noch mit dem „Goldenen Lenkrad 2021“ ausgezeichnet – als bestes (Elektro-) Auto unter 25.000 Euro“ – er wurde also Zeit, die Bekanntschaft mit dem Mokka-e zu erneuern.

Testwagenpreis von 43.580 Euro – vor Umweltbonus

Der Testwagen in Matcha-Grün, den uns die Rüsselsheimer kurz vor Weihnachten an die Haustüre bringen, spielt allerdings in einer anderen Preisklasse: Auch nach Abzug von Umweltbonus und Innovationsprämie müssten wir deutlich mehr als 25.000 Euro aufbringen, wollten wir ihn dauerhaft in unserer Garage parken. Der Basispreis für den 4,15 Meter langen und knapp 1600 Kilogramm schweren „Laubfrosch“ beträgt in der Ausführung „Ultimate“ 41.220 Euro – und die Lederausstattung (430 Euro) und das „Park&Go“-Paket (760 Euro) kommen noch obendrauf. Unter dem Strich und nach Abzug der Förderprämien wären für den Stromer also rund 34.000 Euro zu bezahlen – sofern man sich denn für einen Kauf entscheidet.

Mit Blick auf die technischen Fortschritte, die bei Fahrzeugen mit Elektrotraktion in den kommenden drei Jahren zu erwarten sind und die zu massiven Wertverlusten bei älteren Fahrzeugen führen könnten, fährt man wahrscheinlich mit einem Leasing wahrscheinlich besser: Aktuell bieten Opel-Händler für den Mokka-e spezielle „green deals“ mit Jahresfahrleistungen von 10.000 Kilometern und Vertragslaufzeiten von drei Jahren schon für monatlich 199 Euro an. So schöpft man den schmackhaften Mokka-Schaum wahrscheinlich am schlauesten ab.

Raus ins Grüne

Raus ins Grüne

Der kompakte Mokka-e macht auf SUV, obwohl er nur mit Frontantrieb erhältlich ist. Die Zweifarb-Lackierung betont den sportlichen Auftritt.

Coupéhafte Hecklinie

Coupéhafte Hecklinie

Mit einem großen Heckspoiler und einer Art Heckdiffusor gibt sich der Mokka recht sportlich. Beim Ampelstart ist der kleine Stromer es zum Erstaunen manch anderer Verkehrsteilnehmer auch.

Große Klappe - wenig dahinter

Große Klappe – wenig dahinter

350 Liter fasst der Kofferraum, wenn die Rücksitzbank aufrecht steht. Soll dann auch noch der Koffer mit den Ladekabeln mit, wird es im Heckateil schnell eng.

Hier werkelt sonst ein Benziner

Hier werkelt sonst ein Benziner

Den frontgetriebenen Opel Mokka gibt es sowohl mit Benziner wie mit Elektroantrieb. Im letzten Fall wird der Motorraum vorne für die Nebenaggregate genutzt – für Ladekabel ist hier kein Platz.

Maximal 150 km/h

Maximal 150 km/h

Die Winterreifen machen den Mokka-e eher langsamer als schneller. Der Aufkleber im Cockpit ist eher ein Euphemismus denn eine Warnung: Bei Tempo 150 wird der Elektroantrieb ohnehin abgeregelt.

Schneller Anschluss

Schneller Anschluss

Am Gleichstromanschluss kann der Mokka mit bis zu 100 kW laden. Wechselstrom nimmt er mit maximal 11 kW auf.

Und schmackhaft ist dieser Mokka wahrlich – in der Größenordnung und Preisklasse, gewissermaßen als „verlängerter Schwarzer“ im Vergleich mit dem Opel Corsa. Technisch sind beide Fahrzeuge Zwillinge, denn beide nutzen den hier schon vielfach beschriebenen Standard-Elektroantrieb des Stellantis-Konzerns mit 100 kW Antriebsleistung und einer Akku-Kapazität von 50 Kilowattstunden (kWh), der auch bei den Stromern von Peugeot, DS und Citroen zum Einsatz kommt – selbst in Transportern.

Für Fahrzeuge, die überwiegend im Regionalverkehr bewegt und ansonsten für kurze Fahrten am Wochenende raus ins Grüne genutzt werden, ist das eine gute Basis: Im Sommer sind damit Reichweiten von über 300 Kilometern locker darstellbar. Im Winter tut man gut daran, auf längeren Fahrten ein paar Ladepausen mehr einzuplanen: Mehr als 220 Kilometer Reichweite waren im Test nicht drin. Immerhin verfügt der Mokka-e serienmäßig über einen CCS-Anschluss, über den – im Idealfall – Gleichstrom mit bis zu 100 kW Leistung aufgenommen wird. Verlassen kann man sich darauf allerdings an Tagen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt auch nicht. Bei unseren Ladetests pendelte die maximale Ladeleistung bei einem Füllstand von 10 Prozent um die 75 kW.

„Fährt so scharf, wie er aussieht“

Der guten Laune im grünen Matscho tat das allerdings keinen Abbruch. Wie sagte schon Opel-Markenbotschafter Jürgen Klopp bei der Weltpremiere: „Der Mokka fährt auch so scharf, wie er aussieht“. Tatsächlich war unser Testwagen in der tristen Winterlandschaft ein echtes Eyecatcher. Und das nicht nur aufgrund der auffälligen Lackierung und dem gefälligen Exterieur-Design. Auch die Fahrleistungen hinterließen nachhaltige Eindrücke – bei anderen Verkehrsteilnehmern, die vom Mokka beim Ampelstart meist nur die Rücklichter sahen. Auf nasser Fahrbahn tut man allerdings gut daran, das Fahrpedal sensibel zu bewegen. Denn mit bis zu 260 Newtonmeter Drehmoment angetriebenen Vorderräder vermelden dann doch eine Menge Schlupf ans Popometer.

Opel Mokka-e in Matcha Grün Opel bringt mit dem Mokka-e das zweite Elektroauto einer neuen Ära auf den Markt. Was man darüber wissen sollte. Elektroauto

Ansonsten bietet der Mokka-e den Insassen ordentlich Fahrtkomfort. Der Sitz- und Platzkomfort in der ersten Reihe ist erstklassig, die Rücksitzbank sollte man zumindest Erwachsenen nicht allzu lange zumuten: Weder für den Kopf, noch für die Knie oder Füße bietet der Fond viel Freiraum. Und der Einstieg hinten erfordert aufgrund der hohen Schweller und je nach Stellung der Vordersitze zur B-Säule einiges an Einfädel-Kunst. Kein Wunder: Mit einem Radstand von 2561 Millimetern rangiert der Elektro-Mokka immer noch in der Kleinwagenklasse. Der neue Opel Astra, der ab 2024 auch in einer Elektroversion zu haben sein soll, bietet hier immerhin 20 Zentimeter mehr.

Auf der Rücksitzbank gehts knapp zu

Eigentlich, so der Kommentar eines Co-Testers, hätte man sich auch gleich die beiden hinteren Türen sparen können. Denn durch den Verzicht auf Fondbeleuchtung, Haltegriffen und Kleiderhaken machen die Opel-Strategen bewusst oder unbewusst deutlich, dass der Mokka wie der Corsa eher ein 2+2-Sitzer als ein vollwertiger Viersitzer ist. Zumal auch der Kofferraum mit 350 Litern recht knapp bemessen ist, wenn die Lehnen der Rücksitzbank aufrecht stehen. Und bei einem Dreitürer nach dem Muster des Opel Olympia Rekord von 1953 oder – etwas stylisher – wie beim Volvo P 1800 aus den 1960er Jahren hätte man auch die Vordertüren etwas größer dimensionieren können. Wer weiß – vielleicht erleben wir so etwas ja noch in der dritten Mokka-Generation.

Vorerst müssen wir uns damit begnügen, was der Stellantis-Baukasten gerade hergibt. Und das ist, wenn wir uns zurück in die erste Reihe begeben, doch schon beachtlich. Zumal die Opel-Designern ihre Freiheiten nutzen, um ein sehr ansehnliches volldigitales Cockpit zu gestalten, das auf sehr geschickte Weise aus zwei Einzeldisplays zusammengefügt ist. Die Möglichkeiten, den Monitor hinter dem Lenkrad individuell zu konfigurieren, sind allerdings sehr beschränkt – da bieten andere Hersteller mehr. Dafür ist die Güte der verarbeiteten Materialien gut und der Sitzkomfort ist aufgrund der vielfäligen Einstellmöglichkeiten beispielhaft.

In Summe mundet der Mokka-e also immer noch hervorragend. Das Rohmaterial und die Zubereitung sind gut – mit ein klein wenig Detailarbeit würde das Ergebnis aber sicher noch besser werden.

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1 Kommentar

  1. Kuhl Helmut

    Hatte mich auf die Aussage des Chefs im Internet verlassen(Jeder der einen mokka e bestellt, erhält in innerhalb von 12 Wochen.Das war im Januar 2022)
    Leider war das ein Trugschluss,den ich warte schon seit 20 Wochen seit meiner bestellung im Januar.Noch nich mal eine Nachricht wann eventuell geliefert wird.
    Das ist einfach schlechter Service.Ich würde keine Bestellung mehr vornehmen,obwohl ich seit über 30 Jahren zufriedener Opelfahrer bin.

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