Sechs Milliarden Euro investiert Porsche bis Ende 2025 in die Elektromobilität. In Varianten des Cayenne, Panamera und Macan mit einem wiederaufladbaren Hybridantrieb – und in das erste Elektroauto Taycan sowie den künftig vollelektrischen Macan. Letzterer kommt zwar erst im kommenden Jahr auf den Markt. Aber die Investitionen in die Elektroantriebe beginnen sich schon jetzt langsam auszuzahlen.

Im vergangenen Jahr hat Porsche vom vollelektrischen Taycan bereits 20.015 Exemplare in alle Welt ausgeliefert – trotz des sechswöchigen, Corona-bedingten Produktionsstopps, der zeitlich mit dem Anlauf des neuen Modells zusammenfiel. Damit rückt der Stromer immer näher an die Sportlimousine Panamera heran: Von dem Modell wurden 2020 lediglich 5000 Exemplare mehr verkauft.

Und in diesem Jahr dürften die Absatzzahlen des Porsche Taycan noch weiter steigen, könnte die sportliche Elektro-Limousine den Panamera überholen. Denn im März wird nun – noch vor der Kombiversion Cross Turismo – wie angekündigt das Basismodell nachgeschoben, ohne Turbo, ohne S und ohne Allradantrieb, einfach nur mit einer 240 kW (326 PS) starken Synchronmaschine an der Hinterachse.

Die Abrüstung schlägt sich natürlich im Preis nieder: Den „einfachen“ Taycan bietet Porsche ab 83.520 Euro inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer an. Zum Vergleich: Der 390 kW (530 PS) starke „S“ startet bei 106.487 Euro, der Taycan Turbo bei 153.016 Euro. Und für das Topmodell Turbo S müssen wenigstens 186.336 Euro hingeblättert werden. Bei allen Varianten müssen Käufer den Preis übrigens in voller Höhe selbst schultern: Umweltbonus und Innovationsprämie gibt es nur für Elektroautos mit einem Netto-Listenpreis von bis zu 65.000 Euro. Die Fördergrenze verfehlt der Basis-Taycan immerhin noch um gut 2600 Euro.

Basismodell bietet die größte Reichweite

Aber das Basismodell punktet nicht nur mit einem (im Vergleich zu den Schwestermodellen) günstigen Preis, sondern auch mit der aktuell größten Reichweite in der Produktfamilie: Bis zu 484 Kilometer weit soll das Elektroauto mit einer Ladung seines Lithium-Ionen-Akkus rollen können. Nach der Verbrauchsnorm WLTP versteht sich, bei optimalen Außenbedingungen und einer verbrauchsorientierten Fahrweise: Die Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h sollte dann tunlichst nicht angetestet werden.

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Gefrorene Beeren

„Frozenberry“ heißt die neue Metallic-Lackierung, mit der sich dieser Basis Taycan ziert. Serienmäßig steht das Modell auf 19 Zoll großen Rädern. Und die Bremssättel sind ebenso das Bugunterteil, die Seitenschweller sowie der Heckdiffuros in Schwarz gehlten. LED-Scheinwerfer sind immerhin Serie. Foto: Porsche

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Veganes Einstiegsmodell

Wer mag, kann den Porsche Taycan in einer komplett lederfreien Ausstattungsvariante ordern, bei dem der Innenraum mit einem innovativen Recycling-Material ausgekleidet ist. Serienmäßig wird der Basis-Stromer mit einer Teilleder-Ausstattung geliefert. Bild: Porsche

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Einer von Zweien

Das Porsche Taycan verfügt in allen Ausführungen über zwei Kofferräume. Das hintere Abteil fasst bis zu 407 Liter. Wem das ncith reicht, sollte die Kombi-Variante Cross Turismo abwarten. Foto: Porsche

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Lade-Sprinter

Mit einer Ladeleistung von bis 270 Kilowatt zählt der Taycan zu den Elektroautos, die am schnellsten ihren Akku mit Gleichstrom befüllen können. An der AC-Ladesäule beträgt die maximale Ladeleistung serienmäßig 11 kW, gegen Aufpreis 22 kW. Foto: Porsche.

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Sportwagen der elektrischen Art

Der Taycan wird zwar elektrisch angetrieben, versteht sich aber trotzdem als Sportwagen. So ist die Instrumententafel ebenso wie das gebogene Kombiinstrument klar zum Fahrer hin orientiert. Foto: Porsche

Und die Reichweite von fast 500 Kilometer wird allerdings nur erzielt, wenn der Käufer noch einmal tief in die Tasche greift und sich für 6500 Euro extra die so genannte Performance-Batterie „Plus“ gönnt. Diese verfügt über – mit einer Speicherkapazität von 93,4 Kilowattstunden (kWh) brutto, vom der 83,7 kWh für den Fahrbetrieb genutzt werden können. Die serienmäßige Standardarbatterie begnügt sich mit 79,2 kWh (netto 71 kWh) – und lässt den Taycan schon nach 431 Kilometern kraftlos ausrollen. Bei der Standardbatterie beträgt die maximale Ladeleistung übrigens auch nur 225 kW. In der Plus-Variante sind es bis zu 270 kW.

Taycan Porsche Deutschland-Chef Alexander Pollich schildert im EDISON-Ladetalk, welche Rolle die Elektromobilität für den Sportwagenbauer spielt - und wie die Digitalisierung den Automobilhandel verändert. Elektroauto

Und Sonderausstattungen gibt es für das Basismodell reichlich. Gegen Aufpreis erhält das Modell ein Onboard-Ladegerät mit 22 statt 11 kW Ladeleistung, gibt es ein Head-up-Display – und allerlei Luxus-Schnickschnack wie einen synthetischen Sportsound, größere Räder (Serie sind 19 Zoll) oder Lederhäute für alle möglichen Flächen im Innenraum: In der Beziehung war Porsche schon immer erfindungsreich: Die Investitionen in neue Modelle sollen sich schließlich schnell auszahlen und auch ordentlich verzinsen.

Plug&Charge gleich von Anfang an

Immerhin profitieren Käufer des Taycan nun auch von den Modellpflegemaßnahmen, die das E-Modell seit dem Start erhalten hat. Beispielsweise von der Funktion Plug&Charge, die das Laden des Elektroauto deutlich komfortabler macht: Wenn die Kundendaten erst einmal hinterlegt sind, fließt der Strom an jeder Ladesäule automatisch, sobald die Verbindung herstellt ist. Auch den neuen Dienst „Function on demand“ können Käufer des Taycan von Anfang an nutzen. Bestimmte Komfort- und Assistenzfunktionen, wie etwa ein intelligenter Lademanager oder die aktive Spurführung, können dann nachträglich oder zeitlich befristet freigeschaltet werden – je nach Witterung und Fahrsituation. Oder je nach Kassenlage.


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