Mit seinem gefälligen Mittelklasse-Crossover Marvel R sowie mit dem weltweit ersten Elektro-Kombi MG5 machte der chinesische SAIC-Ableger MG bereits auf sich aufmerksam. Nun der nächste Schlag: Zum Jahreswechsel sollen die ersten Kunden im neuen Einstiegsmodell, dem MG 4 Electric, sitzen. Und dieser hat gerade hierzulande einen zentralen Gegner: den elektrischen Golf der Zukunft, den VW ID 3.

Mit dem MG4 führen die Chinesen die neue Elektroplattform des SAIC-Konzerns ein, auf der nicht nur Kompaktklassemodelle unterwegs sein werden. Mit einer Länge von 4,28 Metern, einem Radstand von 2,70 Metern und einem Leergewicht von und einem Hinterradantrieb spielt der MG4 Electric in einer Liga mit dem VW ID 3 und dem Cupra Born. Er dürfte aber in Europa auch ein ernsthafter Wettbewerber für Zukunftsmodelle wie den Peugeot e-308 oder den Opel Astra-e sein. Das wird nicht zuletzt von der Preisgestaltung beim MG4 Electric abhängen, zu der sich der Hersteller noch nicht geäußert hat. In chinesischen Medien werden Basispreise von umgerechnet 28.500 Euro genannt. 

Auf Krawall gebürstet
Der MG4 Electric tritt sehr sportlich auf. Ein zweiteiliger Dachspoiler, eine Art Diffusor sowie ein durchlaufendes Lichtband zwischen den Heckleuchten prägen die Heckansicht des Elektroautos. Die C-Säule verschwindet hinter dunklem Glas. Fotos: MG
Auf Krawall gebürstet
Der MG4 Electric tritt sehr sportlich auf. Ein zweiteiliger Dachspoiler, eine Art Diffusor sowie ein durchlaufendes Lichtband zwischen den Heckleuchten prägen die Heckansicht des Elektroautos. Die C-Säule verschwindet hinter dunklem Glas. Fotos: MG

Wahlweise ist der MG4 mit einer nur elf Zentimeter hohen Flachbodenbatterie ausgestattet, die entweder über eine Kapazität von 51 oder 64 kWh verfügt. Reichweiten von bis zu 450 Kilometern solle damit ohne Nachladung möglich sein. Zum Start verfügt der Kompakt-Stromer über Heckantriebe mit 125 kW (170 PS) und 150 kW (204 PS) Leistung. Später sollen allerdings auch leistungsstärkere Motoren sowie auch eine Allradversion folgen. Der MG4 Electric beschleunigt in der 150 kW-Version angeblich in weniger als acht Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt in jedem Fall 160 km/h.

Neue Plattform lässt auch 800 Volt zu

Der MG4 Electric basiert als erstes MG-Motor-Modell für den europäischen Markt auf der vom Mutterkonzern SAIC entwickelten MSP-Plattform für batterieelektrische Fahrzeuge. Die modulare Architektur bietet Vorteile in Bezug auf Flexibilität, Raumnutzung und speziell Gewichtsersparnis. Ihr skalierbarer Aufbau eignet sich für Radstände von 2,65 bis 3,10 Meter, was verschiedene Karosserieaufbauten von einer Schrägheckversion über Limousinen bis zu einem Crossover ermöglicht.

Keine Überraschungen
Zwei Displays liefern dem Fahrer  im MG4 Electric - wie in vielen anderen Elektroautos - die wichtigsten Informationen.  Die Bedienelemente zur Steuerung des Antriebs und der Parkbremse sitzen auf einer Insel, die aus der Armaturentafel herauswächst.
Keine Überraschungen
Zwei Displays liefern dem Fahrer im MG4 Electric – wie in vielen anderen Elektroautos – die wichtigsten Informationen. Die Bedienelemente zur Steuerung des Antriebs und der Parkbremse sitzen auf einer Insel, die aus der Armaturentafel herauswächst.

„Bei dem von SAIC Motor entwickelten ‚ONE PACK‘-Batteriesystem ist die Projektionsfläche aller Batterien auf der modularen, skalierbaren Plattform gleich“, sagt Zhu Jun als Chefingenieur von SAIC. „Mit diesem Konzept lassen sich theoretisch problemlos Batterien mit einer Kapazität von 40 kWh bis 150 kWh realisieren. Es kann den Energiebedarf von Modellen der Klassen A0 bis D decken und bietet den Nutzern eine flexible und vielfältige Auswahl. Die Kunden können zunächst eine kleine Batterie erwerben und diese dann austauschen oder aufrüsten, wenn eine größere Reichweite erforderlich ist.“

Der MG4 ist auf seiner MSP-Plattform zum Marktstart zunächst mit einer 400-Volt-Bordspannung ausgestattet. Für nachfolgende Modellgenerationen kann er jedoch auf 800-Volt-Technik für höhere Ladeleistungen aufgerüstet werden. Außerdem kann der Antriebsstrang Batteriewechselsysteme unterstützen, die in China sehr populär sind und unter anderem von NIO aufgebaut werden.

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