Kleine Elektroautos vermehren sich aktuell wie die Kaninchen. Honda e, Opel Corsa-e und Peugeot e-208 sind bereits auf dem Markt, der neue Fiat 500 sowie der Renault Twingo Electric starten in Kürze. Der VW-Konzern hingegen ist aktuell in der Fahrzeugklasse nicht lieferfähig: VW e-up, Skoda Citigo e iV und Seat Mii electric sind ausverkauft.

Aber hinter den Kulissen wird schon heftig an den Nachfolgern gearbeitet. Im ersten Halbjahr 2025, wenn der Polo mit Verbrennungsmotor die CO2-Flottenziele partout nicht mehr erreichen kann, soll der neue VW ID.1 im Polo-Format starten. Gut 20 Zentimeter kürzer als der 4,26 Meter lange ID.3 – und deutlich billiger, erfuhr EDISON in Unternehmenskreisen.

Der kleine Viertürer nutzt eine verkürzte MEB-Plattform, hat drinnen so viel Platz wie ein Golf. Dank eines Akkus mit einer Kapazität von 52 Kilowattstunden soll er bis zu 400 Kilometer weit stromern können. Praktisch: Der Akku ist der gleiche wie im Basismodell des ID.3 und passt mit seinen sieben Modulen exakt in den Unterboden des ID.1. Der Einstiegspreis? Unter 25.000 Euro. Der Produktionsort ist noch offen. Gesichert ist, dass Skoda und Seat Schwestermodelle erhalten. Und dass etwa ein Jahr später eine SUV-Version namens ID.2 in der Größe des VW T-Cross auf den Markt kommt.

Tesla plant Model 2 im Golf-Format

Klar, dass auch der kalifornische E-Pionier Tesla die Kleinen im Blick hat. „Möglicherweise wäre es in Europa sinnvoll, einen Kleinwagen zu bauen, vielleicht einen Schrägheckwagen oder etwas Ähnliches“, sagte Tesla-Chef Elon Musk dieser Tage auf einer Batteriekonferenz von Bundeswirtschaftsminister Per Altmaier. Ähnlich hatte er sich zuvor schon in einem Video geäußert, das bei einer Ausfahrt im überarbeiteten Cybertruck mit Jay Leno gedreht wurde.

Über ein Auto unterhalb des Model 3 denkt Musk schon seit 2018 nach. Inzwischen wird er konkret: „Wir sind sicher, dass wir innerhalb von drei Jahren ein unwiderstehliches Elektroauto zum Preis von 25 000 Dollar bauen können, dass außerdem voll autonom fahren kann.“

„Einen Schrägheck oder etwas ähnliches“
So könnte das neue „Compact Vehicle“ für Europa aussehen. Produziert werden könnte das Model 2 unter anderem in der neuen Gigafactory in Grünheide bei Berlin.

Wichtigste Voraussetzung? Genau, dramatisch günstigere Batterien. Da lieferte im September der „Battery Day“ das fehlende Puzzlestück: die neue Zellgeneration 4680. Mit fünffach so hoher Energiedichte und sechsfacher Kraft. Obendrein kompakter und preisgünstiger. 2024 sollen die Zellen verfügbar sein. Passend zum Start des Model 2.

Das sei wirklich ein spannendes Thema, hat Musk kürzlich noch angemerkt, und für die Design- und Fahrzeugentwicklung des „Compact Vehicle“ Deutschland ins Spiel gebracht: „Wahrscheinlich eine gute Idee.“ Ein indirekter Hinweis auf das in Berlin geplante große Designzentrum („Brain“), für das Tesla mittelfristig bis zu 1000 Arbeitskräfte vorsieht.

Das hippe Design zeigt unsere erste Computeranimation. Seine Produktion könnte gleichzeitig in der Gigafabrik Grünheide (wo im Frühjahr die Fertigung des Model Y anläuft) und im chinesischen Werk Shanghai beginnen. Das Auto wird mit einer Länge von ungefähr 4,30 Metern das Format eines VW Golf haben. Und seine Batterie, die je nach Ausführung Reichweiten zwischen 350 und über 400 Kilometern darstellen könnte, wird aus Kosten- wie aus Gewichtsgründen wohl zu einem tragenden Bestandteil der Fahrzeugstruktur. Die Konstruktion könnte es Musk erlauben, das Model 2 in Europa zu einem Preis von unter 25.000 Euro anzubieten.

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9 Kommentare

  1. Herbert Baumgärtner

    Warum bietet keiner einen Kleinwagen der Bestell und zu Kaufen ist.
    Zwei Sitzplätze kleiner Kofferraum und geringes Gewichtig Bereich L 7 E Geschwindigkeit 80-100 KM ZB. Microlino oder YOYO die werden immer Angekündigt aber zu Kaufen gibt es die in Deutschland nicht.
    So ein Kleinwagen währe Ideal für die Stadt oder kleine Überlandfahrten.
    Diese Kleinen Autos sollten auch endlich mal von der Politik gefördert werden .

    Antworten
  2. Herbert

    Warum bietet keiner einen Kleinwagen der Bestell und zu Kaufen ist.
    Zwei Sitzplätze kleiner Kofferraum und geringes Gewichtig Bereich L 7 E Geschwindigkeit 80-100 KM ZB. Microlino oder YOYO die werden immer Angekündigt aber zu Kaufen gibt es die in Deutschland nicht.
    So ein Kleinwagen währe Ideal für die Stadt oder kleine Überlandfahrten.
    Diese Kleinen Autos sollten auch endlich mal von der Politik gefördert werden .

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  3. bob juergensmeyer

    Fuer den Zweitwagenmarkt koennte man doch endlich mal einen kleinen eckigen Kompakt-Leichtbau-Kombi ohne grossen Luxus-Schnickschnack bauen. Dann wird sich zeigen, was der normale Haushalt wirklich an Gebrauchswert braucht und so ein Fahrzeug wuerde ein Erstwagen-Renner. Wir haben seit 8 Jahren so ein kompaktes chin. Yogomo-E-Autochen, das unserem groesseren Kombi 80% aller Strecken abnimmt. Steuerfrei und mit einer Haftpflicht unter 85 €. Und Parkplatzprobleme gibt es im Gegensatz zu ueberbreiten Daimler-SUV-Quatzen auch nie.

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  4. Hans

    Tesla ist ein absolutes no-go, bezüglich der Reparierbarkeit nach einem Unfall, da der Rahmen aus Aluminiumdruckguss hergestellt wird beim Modell y.

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    • Alo

      Man sollte halt keinen Schrott wieder aufbereiten. Außerdem, für was gibt es Versicherungen?

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  5. Bobby Gee

    ID.1 ab 2025 – da hat Tesla ja noch viel Zeit. 😉
    Es wird spannend, ob Tesla seinen Vorsprung in Sachen IT, Auto-System-Architektur (d. h. nicht zig Steuergeräte von versch. Herstellern), Akku-Versorgung und -Bau und Innovationskraft über die Jahre halten halten kann.

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    • Bodo Panitzki

      Ganz sicher nicht. VW baut Autos, Tesla ‚kann nur‘ Elektronik.
      Geschwätz? Nein, es gibt Dutzende von Videos auf Youtube von EHRLICHEN Tesla Besitzern. Tesla ist laut, unkomfortabel, reparaturanfällig u.v.a. Erst kürzlich hat ein finnischer Tesla S Fahrer sein Auto in die Luft gesprengt, weil er 20.000.- € für einen defekten Akku bezahlen sollte. Sucht mal bei Youtube. Gaudi pur.

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  6. Egon Meier

    Wie sich die Plätze im BEV-Rennen verschieben:

    bei mx/ms/m3 war TEsla noch unstrittig in seinen Klassen vorne, beim my trifft es auf viel Wettbewerb – letztlich startet der ähnlich konsequent auf BEV konzipierte id.4/enyaq fast gleichzeitig.
    Beim Kleinwagen ist die Konkurrenz schon da und aktiv und VW hat schon länger – relativ zeitnah – ein echtes BEV auf moderner Basis angekündigt.
    Jetzt kommt Tesla hinterher mit konkreter Planung.

    Nach meiner Einschätzung wird sich in dieser Situation Tesla etwas schwerer als bisher tun. Es gibt keine gut skalierbare Plattform – das merkt man schon daran, dass der my zwar vom m3 abgeleitet ist aber auch seine Grenzen geerbt hat: es gibt Zuladungsprobleme (wie auch jetzt beim m3 mit der neuen kleineren Batterie).
    Wahrscheinlich muss man beim m2 ganz von vorne anfangen .. während die MEB Plattform nach oben sehr gut und offenkundig nach unten auch ordentlich skaliert.

    Neues Rennen, neue Wetten .,.

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  7. gerd

    da lebt der Audi A2 wohl im Tesla weiter….Vorsprung verloren…

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